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Wir in drei Worten

Wir in drei Worten

Titel: Wir in drei Worten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mhairi McFarlane
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Seit wann weißt du es denn?« Caroline presst eine Hand auf ihre Brust.
    Ivor schüttelt den Kopf. »Lange genug, um mich endlich nicht mehr zu verstecken.«
    »Und mir tut es sehr leid, dass ich euch in einen Hinterhalt gelockt habe«, werfe ich ein. »Ivor, ich wünschte, du hättest uns das viel eher gesagt. Es spielt keine Rolle.«
    Er nickt.
    »Hast du … einen Freund?« Ich höre mich an wie eine Sechzigjährige von der Frauenvereinigung, die versucht zu verstehen, dass man sich bei diesem neuen Trend namens doggy style zwar im Park aufhalten kann, man aber nicht zwangsläufig seinen Hund ausführt, oder dass SM keine Fahrschule ist. Ivors Erklärung, homosexuell zu sein, kommt so unerwartet, dass sich meine Gedanken und meine Sprache nicht synchronisieren lassen.
    »Nein. So weit bin ich noch nicht. Nur … du weißt schon, jede Menge unbedeutender Schwänze, die ich im Manto’s abschleppe.«
    In meinem Knigge ist die erklärende Stelle nicht gekennzeichnet, an der ich jetzt nachschlagen könnte, also wende ich mich rasch an Mindy und wiederhole meine Entschuldigung. Sie kippt ihren Prosecco hinunter, wischt sich die Lippen ab und nickt kurz zur Bestätigung.
    »Na ja, ich meine Schwänze und Ärsche. Ich bin mir noch nicht sicher, welche Seite ich bevorzuge«, fährt Ivor fort.
    Caroline und ich nicken und nippen an unseren Gläsern, um uns zu beschäftigen. Irgendwie passen die vornehme Umgebung und unsere freimütige Unterhaltung nicht zusammen. Es ist merkwürdig, darüber nachzudenken, ob dein Freund beim Sex lieber oben oder unten liegt, während du zuschaust, wie drei Generationen einer Familie Earl Grey aus einer Thermoskanne trinken.
    »Tut mir leid«, sagt Ivor. »Ich bin jetzt in einer Selbsthilfegruppe, und wenn man die Mauern einmal eingerissen hat, wird das Gespräch darüber plötzlich sehr offen, wenn ihr versteht, was ich meine.«
    »Warum hast du es uns nicht schon eher erzählt?«, fragt Caroline. »Ich will mich nicht beschweren, aber ich wünschte, wir hätten für dich da sein können.«
    »Ich hätte es euch einmal beinahe erzählt. Wir haben uns einen Film mit Matt Damon angeschaut, in dem er an einem Gebäude hochgeklettert ist …«
    »Die Bourne Identität«,
wirft Mindy ein.
    »Danke, Mindy. Genau,
Die Bourne Identität.
Ich hätte beinahe gesagt: Was für ein geiler Arsch. Den würde ich mir gern mal so richtig vornehmen! Es wäre mir beinahe rausgerutscht, aber dann konnte ich mich gerade noch zurückhalten.«
    »Und das ist ein Film, in dem jemand vergisst, wer er ist«, fügt Mindy hinzu.
    »Die Ironie daran ist mir noch gar nicht aufgefallen«, meint Ivor. »Vielleicht hat das mein Unterbewusstsein beeinflusst. Was ist in dem Picknickkorb? Gibt es Schottische Eier?«
    Caroline ist offensichtlich dankbar für die Ablenkung, kramt in dem Korb und zieht einige Tupperdosen hervor.
    »Oh, viel zu viele Salate. So schwul bin ich nun auch nicht«, erklärt Ivor.
    Mindy drückt seinen Arm.
    Irgendetwas stört mich, und als ich diese Geste sehe, erkenne ich, was es ist.
    »Warte mal«, sage ich. »Einen Moment. Mindy hat es gewusst?
Mindy?
Wie um alles in der Welt hast du Mindy dazu gebracht, ein Geheimnis zu wahren?«
    Bedeutungsvolles Schweigen. Ivor ist mit einem Grissini auf halbem Weg zum Mund erstarrt.
    »Ha! Wir haben euch drangekriegt! Überraschung! Wir sind zusammen!«, quietscht Mindy.
    Caroline und ich werfen uns einen Blick zu und schauen dann Ivor an, der ein breites, hämisches Grinsen aufsetzt.
    »Ivor!«, kreische ich. »Ein falsches Coming-out, und dann alles rückgängig? Wie geschmacklos!«
    Ivor bricht vor Lachen fast zusammen. »Eure Gesichter, wuhuu …«, keucht er. »Geiler Arsch, haha.«
    Caroline presst zwei Finger gegen ihre Schläfen. »Ivor, du bist nicht schwul? Und du und Mindy, ihr seid ein Paar?«
    »Nein, bin ich nicht … und ja, das sind wir.« Ivor blickt zu Mindy.
    Wir starren Mindy an. Sie lächelt schüchtern, und das ist erstaunlich, denn sie ist eigentlich nie verlegen.
    »Ich wusste es doch!«, ruft Caroline aus.
    »Und deine Reue wegen unserer Demütigung hat gerade mal – wie lange? – vier Minuten gedauert«, stellt Ivor fest. »Du hast die Rache absolut verdient.«
    Caroline reicht mir ihr Glas, beugt sich hinüber und küsst zuerst ihn und dann Mindy auf die Wange. »Ich freue mich wirklich riesig für euch.«
    »Ich kann es nicht glauben, dass du dein Outing wieder rückgängig machen willst«, sage ich zu Ivor.
    »Es gibt

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