Wir in drei Worten
Bemerkung veranlassten: »Sieht ein bisschen so aus wie im Gemeindezentrum.«
Im Haus riecht es nach Abendessen, würzig und warm, und trotzdem liegt eine bestimmte Kälte in der Luft. Noch bevor ich ihn zu Gesicht bekomme, weiß ich, dass Rhys schlecht gelaunt ist. Als ich in die Küche gehe, werde ich durch die Spannung in seinen Schultern und durch die Art, wie er sich über den Herd beugt, bestätigt.
»Guten Abend, Schatz«, sage ich, ziehe mein durchnässtes Haar aus dem Kragen und nehme den Schal ab. Ich fröstle, aber die Aussicht auf das Wochenende gibt mir Auftrieb. An einem Freitag ist alles ein wenig leichter zu ertragen.
Er knurrt etwas Unverständliches. Es könnte ein Hallo sein, aber ich will es nicht hinterfragen, um keinen Streit zu provozieren.
»Hast du die Steuerplakette?«, fragt er.
»Oh, Mist, das habe ich vergessen.«
Rhys wirbelt mit einem Messer in der Hand herum.
Es war ein Verbrechen aus Leidenschaft, Euer Ehren.
Wenn es um die Unterlagen der Kfz-Zulassungsstelle ging, konnte er Versäumnisse nicht ertragen.
»Ich habe dich gestern daran erinnert! Jetzt ist sie schon einen Tag überfällig.«
»Es tut mir leid. Ich erledige es morgen.«
»Du bist ja nicht diejenige, die jetzt illegal Auto fahren muss.«
Ich bin auch nicht diejenige, die vergessen hat, sich letztes Wochenende darum zu kümmern, laut seiner handschriftlichen Notiz im Kalender. Ich erwähne das aber nicht.
Einspruch: Unterstellung.
»Sie schleppen die Autos ab und bringen sie auf den Schrottplatz, selbst wenn man nur auf dem Gehsteig parkt. Ohne Gnade. Gib mir nicht die Schuld, wenn sie unseren Wagen zu einer Größe zusammenpressen wie bei Noddy im Spielzeugland und du dann mit dem Bus fahren musst.«
Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich als Noddy mit blauer Zipfelmütze und Glöckchen an der Spitze.
»Morgen früh. Mach dir keine Sorgen.«
Er dreht sich wieder um und hackt auf eine Paprikaschote ein. Ob er mich in dieser Paprikaschote sieht oder nicht, lässt sich nicht sagen. Mir fällt ein, dass ich etwas zur Beschwichtigung dabeihabe, und ich ziehe rasch die Flasche Rotwein aus der tropfenden Einkaufstüte von Oddbins.
Ich schenke zwei große Gläser ein und sage: »Prost, Onkel Willy.«
»Onkel Willy?«
»Noddys Freund. Nicht so wichtig. Wie war dein Tag?«
»Alles wie immer.«
Rhys arbeitet als Grafikdesigner für ein Marketingunternehmen. Und er hasst seinen Job. Noch mehr hasst er es, darüber zu reden. Er hört sich jedoch gern exklusiv reißerische Geschichten aus dem Strafgericht Manchester an.
»Nun, heute hat ein Mann, der ›lebenslänglich‹ ohne Bewährung gekriegt hat, das Urteil mit den unsterblichen Worten kommentiert: ›Das bekackte Arschloch soll zur Hölle fahren!‹«
»Haha. Und hat er recht?«
»Du meinst, ob das Urteil ungerecht war? Nein. Der Kerl hat einige Leute um die Ecke gebracht.«
»Kannst du in den
Manchester Evening News
›bekacktes Arschloch‹ schreiben?«
»Nur mit Sternchen. Und ich musste die Ausdrücke der Angehörigen beschönigend als ›erregte Rufe von der Zuschauergalerie‹ umschreiben. Das einzige Wort über den Richter, das kein Schimpfwort war, lautete ›alt‹.«
Rhys trägt leise lachend sein Glas ins Wohnzimmer. Ich folge ihm.
»Ich habe heute ein paar Nachforschungen wegen der Musik angestellt«, erkläre ich und setze mich. »Mum hat sich bei mir darüber beklagt, dass auf der Hochzeit des Neffen von Margaret Drummond aus der Backgruppe ein DJ mit Basketballkappe misstönende Musik mit unanständigen Texten spielte, und das, noch bevor für die Blumenmädchen und Schleppenträger Schlafenszeit war.«
»Das hört sich großartig an. Kann sie uns seine Telefonnummer geben? Die Kappe sollte er vielleicht zu Hause lassen.«
»Ich dachte, wir könnten einen Livesänger buchen. Jemand aus dem Büro hatte einen Elvis-Imitator engagiert. Er heißt Macclesfield Elvis und scheint richtig gut zu sein.«
Rhys’ Miene verdüstert sich. »Ich will keinen alten Fettsack mit Pomade im Haar, der
Love Me Tender
trällert. Wir heiraten im Rathaus von Manchester und nicht in einer schäbigen Hochzeitskapelle in Vegas.«
Ich schlucke das hinunter, obwohl es mir nicht leichtfällt. Entschuldige, dass ich versucht habe, ein wenig Spaß in die Sache zu bringen.
»Oh. Okay. Ich dachte, es könnte witzig sein. Um ein bisschen Stimmung zu machen, verstehst du. An was hast du gedacht?«
Er zuckt die Schultern. »Keine Ahnung.«
Seine trotzige Miene und
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