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Wir in drei Worten

Wir in drei Worten

Titel: Wir in drei Worten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mhairi McFarlane
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schneiden und die Ränder der Gläser in Salz zu tauchen, während Caroline Eis, Tequila und Cointreau in einem liebesapfelroten Mixer zu einer dickflüssigen Masse verrührt. In den Pausen zwischen den ohrenbetäubenden Ausbrüchen der Küchenmaschine bedenkt uns Mindy, die majestätisch auf dem Sofa thront, mit ihren üblichen Lebensweisheiten. »Der Unterschied zwischen dreißig und einunddreißig ist wie der Unterschied zwischen einem Begräbnis und der Trauerarbeit.«
    Caroline löffelt die Margarita-Mischung in die Gläser. »Dreißig zu werden gleicht einem Begräbnis?«
    »Dem Begräbnis deiner Jugend. Jede Menge Alkohol, Mitgefühl, Zuwendung und Blumen, und du triffst jeden, den du kennst.«
    »Einen Moment lang haben wir uns wirklich Sorgen gemacht, dass der Vergleich geschmacklos sein könnte«, meint Ivor und schiebt seine Brille auf dem Nasenrücken zurecht. Er sitzt mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden, reckt den Arm in die Höhe und richtet eine Fernbedienung auf einen rautenförmigen Gegenstand, bei dem es sich anscheinend um die Stereoanlage handelt. »Hast du tatsächlich die Eagles aufgelegt, Caroline, oder ist das ein schlechter Scherz?«
    »Einunddreißig ist wie Trauerarbeit«, fährt Mindy fort. »Es ist viel schlimmer, damit klarzukommen, und keiner rechnet mehr damit, dass du über deinen Verlust klagst.«
    »Oh, wir rechnen bei dir schon damit, Mindy«, sage ich und reiche ihr vorsichtig ein flaches Glas, das aussieht wie eine Untertasse mit Stiel.
    »Diese Modemagazine geben mir das Gefühl, alt und unwichtig zu sein und dass ich mir allenfalls noch Gedanken über den Kauf von TENA Lady machen sollte. Kann man das essen?« Mindy zieht die Limettenscheibe vom Rand ihres Glases und betrachtet sie kritisch.
    Sie ist eine verblüffende Mischung aus erstaunlichen Fähigkeiten und Dämlichkeit. Mindy hat ein kaufmännisches Studium absolviert, dabei ständig betont, dass sie davon rein gar nichts verstehe und ganz sicher nie in das Textilunternehmen ihrer Familie in Rusholme einsteigen würde. Daraufhin bestand sie ihr Examen mit Auszeichnung, arbeitete einen Sommer lang im Geschäft ihrer Eltern, baute den Versandhandel und den Internetverkauf auf, vervierfachte den Umsatz und sah widerstrebend ein, dass sie Talent besaß und ihre berufliche Karriere begonnen hatte. Aber als sie vor kurzem im Zoo war und Ivor sie vor dem Affengehege fragte, ob sie die Makaken gesehen habe, rief Mindy: »Ich warte doch nicht, bis die mal kacken!«
    »Limetten? Äh … eigentlich nicht, würde ich sagen.«
    »Oh. Ich dachte, ihr hättet sie vielleicht mit etwas getränkt.«
    Ich hole ein weiteres Glas und reiche es Ivor, dann tragen Caroline und ich unsere Gläser zum Sofa.
    »Prost«, sage ich. »Auf meine gelöste Verlobung und eine Zukunft ohne Liebe.«
    »Auf deine Zukunft«, erwidert Caroline tadelnd.
    Wir erheben unsere Gläser, schlürfen und zucken leicht zusammen – man schmeckt den Tequila sehr stark heraus. Er macht meine Lippen taub und verströmt Wärme im Magen.
    Single.
Es ist lange her, dass ich das von mir sagen konnte, und ich habe es noch nicht verinnerlicht. Ich bin irgendetwas anderes, befinde mich in einer Art Schwebezustand. Ich schleiche auf Zehenspitzen durchs Haus, schlafe im Gästezimmer und gehe meinem Ex-Verlobten, seinem brodelnden Zorn und seiner Enttäuschung aus dem Weg. Er hat recht: Das ist es, was ich wollte, also habe ich viel weniger Grund als er, mich aufzuregen.
    »Wie läuft euer Zusammenleben?«, fragt Caroline vorsichtig, als hätte sie meine Gedanken erraten.
    »Noch spannen wir keinen Stahldraht auf Kopfhöhe zwischen den Türrahmen. Wir gehen uns aus dem Weg. Ich muss mich noch intensiver nach einer neuen Bleibe umschauen. Im Augenblick suche ich jeden Abend nach einem Anlass, das Haus zu verlassen.«
    »Wie hat deine Mum es aufgenommen?« Mindy beißt sich auf die Lippe.
    Als eine der beiden vorgesehenen Brautjungfern war Mindy ihrer Meinung nach die einzige Person, die ebenso aufgeregt war wie meine Mum.
    »Nicht gut«, erwidere ich und beweise damit mein Talent für Untertreibungen.
    Es war grauenhaft. Das Telefonat durchlief verschiedene Phasen. Beginnend mit dem Teil: »Lass diese dummen Witze.« Gefolgt von: »Es ist ganz normal, dass du kalte Füße bekommst.« Daraufhin kam der Vorschlag: »Lass ein paar Wochen verstreichen und schau, wie du dich dann fühlst.« Zorn, Nichtwahrhabenwollen, gutes Zureden und schließlich – wie ich hoffe – eine

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