Wir Kinder Aus Bullerbü
Hütte, aber wir taten, als hätten wir eins, und wir saßen um das Feuer und rauchten die Friedenspfeife. Es war eine Lakritzpfeife. Ich biss ein kleines Stück von der Friedenspfeife ab. Es schmeckte sehr gut.
Die Jungen hatten sich Flitzbogen und Pfeile gemacht und sie machten auch welche für uns. Lasse sagte, am anderen Ende des Gehölzes wohnten andere Indianer. Sie hießen Comanchen und wären sehr tückisch und gefährlich. Wir nahmen unsere Flitzbogen und rannten unter furchtbarem Kriegsgeheul durch das Dickicht. Am anderen Ende des Gehölzes weideten unsere Kühe. Lasse sagte, das wären die feindlichen Comanchen. Man könne es am Namen hören. Nein, wie die Comanchen davonrannten! Lasse schrie ihnen in der Indianersprache etwas nach, aber ich glaube nicht, dass sie es verstanden.
Die Schule fängt wieder an
Wenn man lange Zeit Sommerferien gehabt hat, finde ich wenigstens, dass es richtig nett ist wieder in die Schule zu gehen. Bosse sagt, er will an den König schreiben und ihn bitten, alle Schulen zu schließen, aber ich hoffe, das wird der König nicht tun. Ich mag die Schule sehr gern, ich mag auch unsere Lehrerin gern und meine Kameraden. Auch meine Schulbücher habe ich gern, wenn ich einen neuen schönen Umschlag darum gemacht und ein neues Etikett mit meinem Namen darauf geklebt habe.
Lasse und Bosse schlagen ihre Bücher nie neu ein, wenn Mama oder die Lehrerin ihnen nicht sagen, dass sie es tun sollen. Und dann bekritzeln sie alle ihre Bücher. Lasse schneidet auch allerhand Figuren aus Zeitschriften aus und klebt sie in sein Erdkundebuch. Er sagt, es sei dann mehr Abwechslung darin, und das glaube ich allerdings auch. Denn wenn unter einem Bild steht: »Chinesischer Bauer pflanzt Reis«, so ist der Bauer nur unten ein Chinese. Das Gesicht aber ist das Gesicht von einer 'Witzblattfigur. So sehen seine Bücher aus. Und darüber freuen sich die Jungen.
Wir Kinder aus Bullerbü gehen alle zusammen zur Schule. Wir müssen schon um sieben von zu Hause weggehen, denn wir haben ja einen weiten Weg. Wir nehmen Butterbrote und Milch mit, die wir in der Schule in der Frühstückspause essen. Manchmal essen die Jungen schon alles auf, bevor wir in der Schule angekommen sind.
»Man kann das Essen ja genauso gut im Magensack wie im Rucksack tragen«, sagt Lasse.
Unsere Lehrerin heißt Fräulein Lundgren. Sie wohnt im Schulhaus im oberen Stockwerk. Dort hat sie ein schönes Zimmer mit einem Klavier und vielen Büchern und eine hübsche kleine Küche. Wir helfen ihr Brennholz ins Haus tragen. Manchmal dürfen wir Bücher von ihr ausleihen und manchmal lädt sie uns zu Kakao ein. Einmal, als wir in die Schule kamen, war Fräulein Lundgren krank, sodass wir keine Schule an diesem Tag hatten. Alle anderen Kinder außer uns aus Bullerbü wussten es, denn in Storbü gibt es Telefon, in Bullerbü aber nicht. Wir wussten nicht, was wir machen sollten, als die Tür zum Klassenzimmer verschlossen war und wir keine Kinder dort fanden und auch keine Lehrerin. Schließlich gingen wir die Treppe hinauf und klopften bei unserer Lehrerin an die Tür. »Herein«, sagte Fräulein Lundgren.
Wir gingen hinein. Da lag sie und war krank. Eigentlich hatte eine Frau kommen und ihr helfen sollen, aber sie war nicht gekommen. Fräulein Lundgren fragte, ob wir ihr nicht helfen wollten. Das wollten wir natürlich. Die Jungen holten Brennholz, Britta machte Feuer im Herd und setzte das Teewasser auf. Ich fegte den Fußboden und schüttelte Fräulein Lundgrens Kopfkissen auf. Inga machte ein Frühstückstablett zurecht. Dann brachten wir Fräulein Lundgren Tee und Butterbrot. Fräulein Lundgren sagte, sie möchte so gern Gulasch zum Mittagessen haben und sie habe Fleisch im Haus. Sie habe überlegt, ob wir vielleicht Gulasch machen könnten, wenn sie uns erklärte, wie es gemacht werden müsste. »Wir können es ja versuchen«, sagte Britta. »Wenn es kein Gulasch wird, wird es wohl was anderes.« Aber es wurde Gulasch. Und jetzt weiß ich, wie man Gulasch macht. Das brauche ich also nicht mehr zu lernen, wenn ich groß bin. Fräulein Lundgren fragte, ob wir das Gulasch nicht probieren wollten, und es schmeckte gut. Danach wusch Britta ab und Inga und ich trockneten ab. Lasse, Bosse und Ole saßen neben Fräulein Lundgrens Bücherregal und lasen die ganze Zeit, denn Jungen tun ja nie etwas Nützliches. Wir blieben so lange bei Fräulein Lundgren, wie die Schule gedauert hätte. Wir fragten sie, ob sie auch am nächsten Tag krank
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