Wir Kinder aus Bullerbü
und Oles Papa beschlossen, die Linde zu fällen, weil es in den Zimmern so dunkel war. Aber da machten Lasse, Bosse und Ole so ein Theater, dass die Linde stehen bleiben durfte. Und so blieb sie stehen. Und da steht sie heute noch.
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Mein allerschönster Geburtstag
Ich finde, mein Geburtstag und der "Weihnachtsabend sind die beiden schönsten Tage im ganzen Jahr. Meinen allerschönsten Geburtstag hatte ich, als ich sieben Jahre alt wurde. Das war so: Ich wachte früh auf. Ich wohnte damals in Lasses und Bosses Zimmer. Lasse und Bosse schliefen noch. Ich habe ein Bett, das knarrt, und ich drehte mich immerzu hin und her. Es sollte ganz laut knarren, damit Lasse und Bosse aufwachten. Ich konnte sie ja nicht rufen, denn wenn man Geburtstag hat, muss man tun, als ob man schläft, bis man das Frühstück ans Bett gebracht bekommt. Und da lagen sie in den Betten und schliefen, anstatt an meinen Geburtstag zu denken. Ich knarrte so laut mit dem Bett, dass Bosse sich schließlich aufrichtete und sich die Haare raufte.
Dann weckte er Lasse und sie schlichen hinaus und die Treppe hinunter. Ich hörte Mama unten in der Küche mit den Kaffeetassen klappern und ich konnte vor lauter Spannung fast nicht still liegen.
Endlich hörte ich Getrampel auf der Treppe. Ich kniff die Augen so fest zu, wie ich nur irgend konnte. Und dann
ging die Tür auf und da standen Papa und Mama und Las se und Bosse und Agda. Agda ist unser Hausmädchen. Mama trug das Tablett. Darauf stand eine Tasse Kakao, eine Vase mit Blumen und eine Torte. Die hatte Agda gebacken. Auf der Torte stand in Buchstaben aus Zuckerguss:
Aber Geschenke waren nicht dabei, sodass ich schon fand, es wäre kein richtiger Geburtstag. Da sagte Papa: »Trink jetzt deinen Kakao.
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Dann wollen wir sehen, ob wir ein Geschenk für dich finden können.« Ich begriff, dass es eine Überraschung sein sollte, und ich trank, so schnell ich konnte. Dann band Mama mir ein Handtuch vor die Augen und Papa drehte mich immer im Kreis herum, und dann nahm er mich auf den Arm und trug mich hinaus, ohne dass ich auch nur ein bisschen sehen konnte. Ich hörte, dass Lasse und Bosse nebenherliefen, und ich fühlte es auch, denn manchmal kniffen sie mich in die Zehen und sagten: »Rate mal, wo du bist!«
Papa ging mit mir die Treppe hinunter und ging immer im Kreis herum. Einmal merkte ich, dass wir im Freien waren, und gleich darauf stiegen wir wieder eine Treppe hinauf. Schließlich nahm Mama mir das Handtuch ab. Und da waren wir in einem Zimmer, das ich noch nie zuvor gesehen hatte. Wenigstens glaubte ich, ich hätte es noch nie gesehen. Aber als ich aus dem Fenster guckte, sah ich ganz nah den Giebel des Nordhofes und am Fenster standen Britta und Inga und winkten mir zu. Da begriff ich, dass ich in Großmutters altem Zimmer war und dass Papa nur so lange mit mir herumgegangen war, um mich zu verwirren. Großmutter hat bei uns gewohnt, als ich klein war. Aber vor einigen Jahren ist sie zu Tante Astrid gezogen. Später hatte Mama ihren Webstuhl in diesem Zimmer stehen, mitten zwischen großen Flickenhaufen, aus denen sie unsere Teppiche webte. Aber jetzt gab es keinen Webstuhl oder Flickenhaufen mehr. Es war jetzt ein so feines Zimmer, dass ich dachte, ein Zauberer müsse das alles gemacht haben. Mama sagte, es sei wirklich ein Zauberer gewesen, und dieser Zauberer sei Papa. Er habe ein Zimmer für mich gezaubert, das mir ganz allein gehören solle, und das sei mein Geburtstags geschenk.
Ich freute mich so sehr, dass ich laut aufschrie. Ich fand, dies war das schönste Geburtstagsgeschenk, das ich je be kommen hatte. Papa sagte, Mama habe ihm beim Zaubern geholfen. Papa hatte die Tapeten gezaubert, oh, so süße Tapeten mit vielen winzig kleinen Blumensträußen, und Mama hatte die Vorhänge vor dem Fenster gezaubert. Papa hatte abends drüben in der Werkstatt für mich eine Kommode, einen runden Tisch, ein Regal und drei Stühle gezaubert 12
und alles weiß gestrichen. Mama hatte die Flickenteppiche gezaubert, die auf dem Fußboden lagen und rote, gelbe, grüne und schwarze Streifen hatten. Ich habe selber gesehen, wie sie sie im Winter webte, aber ich konnte ja nicht wissen, dass sie für mich sein sollten. Ich hatte auch gesehen, dass Papa die Möbel tischlerte, aber Papa macht im Winter immer Möbel für Leute, die selber nicht tischlern können.
Ich hatte also nicht einen Augenblick gedacht, dass sie für mich wären.
Lasse und Bosse schleppten sofort mein Bett quer über
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