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Wir ♥ Maya Banks

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Titel: Wir ♥ Maya Banks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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tragen, dachte er stirnrunzelnd. Wenn sie nun gestolpert und gefallen wäre? Warum war sie überhaupt davongelaufen? Ganz offensichtlich hatte sie ihn zur Rede stellen wollen, nur um dann bei erster Gelegenheit zu fliehen.
    „Verdammt, was geht hier vor, Rafe?“, wollte Cam wissen.
    Nicht nur Cam, sondern sein gesamtes Sicherheitsteam sowie Ryan und Devon waren ihm hinaus in die kühle Herbstnacht gefolgt. Jetzt scharten sie sich um ihn und musterten ihn besorgt.
    Frustriert stieß er den Atem aus und drückte Ramon, dem Chef seiner Sicherheitsabteilung, die Sandalen in die Hand.
    „Sehen Sie zu, dass Sie die Frau finden, die diese Schuhe getragen hat.“
    „Was soll ich mit ihr machen, wenn ich sie gefunden habe?“, fragte Ramon mit ruhiger Stimme und ließ bei Rafael keinen Zweifel aufkommen, dass er auch diese Aufgabe wie immer schnell, diskret und zuverlässig erledigen würde.
    „Gar nichts. Erstatten Sie mir einfach Bericht. Ich kümmere mich um alles Weitere.“
    Mit diesen Worten erntete er nur weiteres Stirnrunzeln.
    „Das gefällt mir nicht, Rafe“, meinte Ryan. „Das sieht alles zu sehr nach einem abgekarteten Spiel aus. Es ist durchaus möglich, dass dein Gedächtnisverlust schon bis zur Presse durchgesickert ist, ohne dass sie es bis jetzt an die große Glocke gehängt haben. Eine Frau könnte dich auf tausend Arten manipulieren und die Sache gegen dich verwenden.“
    „Ja, das könnte sie“, erwiderte Rafael ruhig. „Allerdings hat die Frau irgendetwas an sich, was mich beunruhigt.“
    Cam hob eine Augenbraue. „Kennst du sie?“
    Rafael schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Noch nicht. Aber ich finde es heraus.“
    Bryony Morgan trat aus der Dusche, schlang sich ein Handtuch um den Kopf und zog dann ihren Bademantel an. Nicht einmal eine warme Dusche hatte ihren rasenden Puls beruhigen können. So sehr sie es auch versuchte, aber sie kam nicht über die unbändige Wut hinweg.
    Kennen wir uns?
    Rafaels Frage erklang wie eine Endlosschleife immer wieder in ihrem Kopf, bis sie nur noch den Wunsch verspürte, auf irgendetwas einzuschlagen. Vorzugsweise auf ihn.
    Wie hatte sie nur so dumm sein können? Eigentlich neigte sie nicht dazu, den Kopf wegen eines gut aussehenden Mannes zu verlieren. Meist war sie immun, sogar wenn jemand mit Charme und Humor punkten konnte.
    Aber von dem Moment an, als Rafael de Luca auf ihre Insel gekommen war, hatte sie nur noch Augen für ihn gehabt. Sie hatte gar nicht erst versucht, dagegen anzukämpfen oder ihm zu widerstehen, denn er verkörperte alles, was sie sich immer gewünscht hatte. Er war die Vollkommenheit in Person in den seriösen Anzügen, die er trug. Oh, aber es war ihr schnell gelungen, ihn daraus zu befreien. Als er schließlich abgereist war, hatte ihn nicht einmal mehr sein Pilot erkannt.
    Aus dem ernsten, nervösen Geschäftsmann war ein entspannter und gut erholter Urlauber geworden.
    Der verliebt gewesen war.
    Bryony schloss die Augen, als der Schmerz sie unvermittelt wieder traf.
    Offenbar war er doch nicht verliebt gewesen. Er kam. Er sah. Er siegte. Sie war einfach nur so unglaublich naiv und selbst zu verliebt gewesen, um seine wahren Motive zu begreifen.
    Doch das hieß ja noch lange nicht, dass er mit seinen Lügen und seinem Betrug durchkommen würde. Es war ihr egal, was sie tun musste, aber er würde das Land, das sie ihm verkauft hatte, nicht mit einem riesigen Schickimicki-Hotel bebauen und die gesamte Insel in einen Spielplatz für den gelangweilten reichen Jetset verwandeln.
    Sie hatte all ihren Mut zusammennehmen müssen, um heute Abend in seine Party zu platzen, aber nachdem sie von dem Anlass erfahren hatte – eine Zusammenkunft der potenziellen Investoren für das Projekt, mit dem er plante, ihre Insel zu ruinieren –, war sie entschlossen gewesen, ihn zur Rede zu stellen. Direkt dort, inmitten der Investoren. Sollte er es doch wagen, sie anzulügen, wenn alle im Saal von seinen Plänen wussten.
    Womit sie nicht gerechnet hatte, war, dass er es leugnen würde, sie jemals getroffen zu haben. Aber besser hätte er sie ja gar nicht zum Bauerntölpel abstempeln können. Oder als weltverbessernde Ökofanatikerin, die sich gegen den Fortschritt stemmte.
    Es haute sie fast um, wie sehr sie sich in ihm getäuscht hatte. Seufzend schüttelte sie den Kopf. Sie musste sich endlich wieder beruhigen, sonst würde ihr Blutdruck noch weiter in die Höhe schießen.
    Wo blieb denn der Zimmerservice? Sie war halb verhungert.

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