Wir ♥ Maya Banks
mir viel, sondern auch den anderen hier auf der Insel.“
„Du verstehst hoffentlich, dass das nur eine vorläufige Lösung ist. Ich kann die Bauarbeiten nicht auf ewig verzögern. Viele Leute bauen auf mich. Sie haben mir ihr Geld anvertraut, und auch meine Partner haben viel Kapital investiert. Dies hier … ist eine große Sache für uns.“
„Aber du musst auch verstehen, dass ich dir das Grundstück niemals verkauft hätte, wenn du mir nicht das Versprechen gegeben hättest“, erwiderte sie. „Das Ergebnis wäre dasselbe. Es ist ja nicht so, dass ich dir das Land unter falschen Voraussetzungen verkauft habe.“
Rafael seufzte, drückte aber ihre Hand. „Lass uns im Moment nicht weiter darüber reden. Es gibt für all das hier keine einfache Lösung. Egal ob ich meine Erinnerungen wiederfinde oder nicht.“
Bryony versuchte, sich in seine Lage zu versetzen. Wenn all das, was er gesagt hatte, stimmte, dann war es für ihn nicht einfach gewesen, die Bauarbeiten zu stoppen.
Unabhängig davon, ob er sie vorher angelogen hatte, jetzt hatte er sich ehrenhaft verhalten, und das konnte ihn teuer zu stehen kommen.
Sie beugte sich hinüber und küsste ihn auf die Wange. „Mir ist bewusst, dass es nicht einfach ist, aber wir wissen es alle zu schätzen. Ich habe schon einen Anruf vom Bürgermeister bekommen. Ich bin sicher, dass im Laufe des Tages noch mehr folgen werden.“
„Sind sie sauer auf dich?“, fragte er. „Der Bürgermeister schien nicht gerade erfreut gestern Abend. Geben sie dir die Schuld?“
Sie atmete tief durch. „Sie halten mich für jung und leichtgläubig. Einige geben dieser Tatsache die Schuld, nicht mir direkt. Sie haben eher Mitleid mit mir, weil ich auf so einen weltmännischen, lässig-eleganten Mann wie dich hereingefallen bin. Andere geben mir – zu Recht – ganz allein die Schuld.“
Rafael wurde wütend. „Es ist dein Land. Du darfst dir von anderen kein schlechtes Gewissen einreden lassen, weil du es verkauft hast.“
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich bin hier aufgewachsen. Sie betrachten mich als Teil ihrer Familie. Familienmitglieder kehren einander nicht den Rücken zu. Viele von ihnen finden, dass ich genau das getan habe. Vielleicht ist das so. Ich wusste, dass ich wegziehen müsste, wenn ich mit dir zusammenbleiben wollte. Damals war es mir egal.“
Rafael lenkte den Wagen in ihre Einfahrt und stellte den Motor aus. Eine ganze Weile starrte er durch die Windschutzscheibe, ehe er sich schließlich zu Bryony herumdrehte.
„Also warst du bereit, das alles hier aufzugeben, um mit mir zusammen zu sein.“
„Ja“, erwiderte sie schlicht.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
Sie lächelte. „Lass uns frühstücken gehen. Ich bin halb verhungert. Nach dem Frühstück kaufen wir dir die Sachen, die du hier brauchst, setzen uns vielleicht eine Weile auf die Veranda und genießen den Tag.“
Seltsamerweise klang das in Rafaels Ohren herrlich, und plötzlich, nach einem nicht gerade berauschenden Beginn des Tages, stellte er fest, dass er sich auf den Rest freute.
13. KAPITEL
Bryony schleppte Rafael zum Einkaufen, wo sie ihn dazu brachte, etwas legerere Kleidung anzuprobieren. Wieder einmal stellte sie fest, dass er in Jeans einfach fantastisch aussah. Sie umschlossen sein Hinterteil auf äußerst ansehnliche Weise.
Und ein T-Shirt. Eigentlich ein nichtssagendes Kleidungsstück, aber an ihm … Es brachte seinen schlanken, muskulösen Körper perfekt zur Geltung.
Rafael dagegen sah aus, als würde er sich unbehaglich fühlen, als er aus der Umkleidekabine trat. Er trug eine Jeans und das T-Shirt, das Bryony für ihn ausgewählt hatte, und war barfuß.
Ach herrje, sie stand da und himmelte einen barfüßigen Mann in Jeans an. Und sie war nicht die Einzige.
„Oh!“, stöhnte Stella Jones. „Schätzchen, da hast du dir aber ein Prachtexemplar geangelt. In seinen piekfeinen Sachen sieht er ja schon umwerfend aus, aber in Jeans … wow!“
Bryony funkelte sie an, musste aber zugeben, dass Stella recht hatte.
„Macht dich das glücklich?“, fragte Rafael trocken, als er sich für sie herumdrehte.
„Oh ja“, murmelte Bryony. „Mich und alle anderen weiblichen Wesen hier.“
Rafael verdrehte die Augen. „Ich ziehe mich wieder um.“
„Nein, nein!“, rief Bryony hastig. „Lass mich die Schilder abmachen. Du brauchst die Sachen nicht wieder auszuziehen.“
Rafael grinste und schlenderte auf Bryony zu. „Also gefalle ich dir in
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