Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Titel: Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
Vom Netzwerk:
gefiel Spitzki gar nicht, und er winkte ab. Er würde noch ein paar Tage warten und die Hand einfach kühlen. Wie durch ein Wunder heilte seine schwer gebrochene Hand, die übrigens kaum sichtbar geschwollen war, wie von Zauberhand – und Spitzki konnte nun doch Mopped fahren. Na also, ging doch!
    Ich stellte eine Liste von Dingen zusammen, die wir mitnehmen mussten. Hier ein kleiner Auszug: Biertische und -bänke, ein großes Zelt zum Übernachten, einen Grill, Holzkohle, Grillfleisch, Schlafsäcke, Feldbetten, Bier, Schnaps, Regenklamotten, Werkzeug, Ersatzteile, Benzinkanister, Öl, Clubfahne, Kühlschrank, Verlängerungskabel, Boxen, Musikanlage, Eiswürfelmaschine, Pappbecher, Anhänger, Zurrgurte, Teppichboden fürs Zelt et cetera. Es sollte uns an nichts fehlen, ich wollte es mir und meinen Brüdern beim Zelten schließlich bequem machen. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich auch noch unsere Toiletten abgebaut und verstaut, denn mir graust vor Dixi-Klos. Hatte ich das eigentlich schon erwähnt? Vielen anderen macht das ja nichts aus, in meinem Fall gibt es Immodium Akut oder sonstige Medikamente, mit denen man drei Tage nicht aufs Klo gehen muss. Sei’s drum, in der Hinsicht bin ich eben ein Weichei.
    Wenige Tage vor unserer Abreise kam ein Prospect zu mir nach Hause und erzählte, dass Dildo, den wir kurz vorher zum Member ernannt hatten, ein Problem mit einem Member aus Hannover hätte. Er hätte dessen Puppe abends mit zu sich nach Hause genommen und mit ihr gekokst und gepoppt. Das mochte ich kaum glauben, denn so blöd konnte kein Hells Angel sein. Doch, er konnte.
    Am Tag vor unserer Abfahrt trafen wir uns im Clubhaus, um zu packen. Am nächsten Morgen wollten wir früh los. Die Beladung unseres Busses war wie immer ein großes Chaos. Den Riesenberg an Klamotten und Krimskrams in den Bus zu bekommen, war nicht gerade einfach. Ein paar hatten deshalb die Idee, auch noch den Anhänger vollzustopfen. Als ich das mitbekam, fragte ich, wohin denn im Falle des Falles ein liegengebliebenes Bike kommen sollte. Wenn das passieren würde, meinte einer, würden sie eben den Hänger umladen. »Okay«, sagte ich, »nur dass das klar ist: Wenn es mein Bike ist, bleibt es garantiert nicht irgendwo in der Pampa stehen, nur weil auf dem Hänger kein Platz ist.«
    Nun blieb nur noch zu klären, was mit unserem kleinen Ficker los war. Ich nahm Dildo in den Member-Raum und fragte ihn, was denn an der Sache dran sei. Er versicherte mir, dass alles nicht stimmen würde und die blöde Kuh nur ihren Typ eifersüchtig machen wolle. Ich hakte noch einmal nach, ob das wirklich die Wahrheit sei. Er schwor, dass nichts dergleichen passiert wäre und er Angst habe, von dem Member in England eins auf die Birne zu bekommen. Ich beruhigte ihn, er müsse keine Angst haben, wir würden uns schon für ihn geraderücken. Und wenn die Hannoveraner Stress machen sollten, würde es halt was aufs Fressbrett geben, darauf hätte ich sowieso Bock. Damit war die Sache für mich erledigt.
    Nach einer geselligen Runde und einer kurzen Nacht machten wir uns recht früh auf die Piste. Bis nach Calais ging alles glatt, und bis zu unserer Fährabfahrt hatten wir noch über drei Stunden Zeit. Plötzlich kam ein Prospect zu mir und sagte, dass er auf dem Schiff immer tierisch seekrank würde. Ich meinte: »Na klasse, warum hast du das nicht vorher gesagt? Dann hätte ich dich in einen Flieger gesteckt und später vom Flughafen abgeholt. Jetzt ist es zu spät, du musst halt die Arschbacken zusammenkneifen.« Passend fing natürlich, sobald wir an Bord waren, ein raues Lüftchen zu wehen an, und die Fähre schaukelte heftig hin und her. Unser seekranker Prospect kotzte sich auf der Überfahrt sämtliche Innereien aus dem Leib – und ein paar andere kämpften sichtlich hart dagegen an, es ihm gleichzutun.
    In Dover angekommen suchten wir eine Unterkunft, aber dort war schon alles belegt. Ziemlich spät fanden wir dann doch noch eine kleine Pension, in der wir alle unterkamen. Nach dem klassischen miesen English Breakfast mit Sausages, Beans und Porridge kam Dildo, der Member mit dem Bumsproblem, und wollte mich alleine sprechen. Etwas abseits beichtete er mir, dass an der ganzen Geschichte doch was dran war. Jetzt wollte ich es ganz genau wissen, und er erzählte, dass er die Schnecke von früher kannte und sie an dem besagten Abend nach der Disko noch zu ihm nach Hause gefahren seien. Dort hätten sie getrunken und gekokst und ein bisschen

Weitere Kostenlose Bücher