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Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Titel: Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
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sonst in den englischen Pubs gab. Hinter der Theke arbeiteten sich die Prospects aus allen Chartern der Welt die Hände und Füße wund. Die Zeltwände hinter ihnen waren hochgeklappt oder abgehängt, damit der Nachschub reibungslos rollen konnte. Ich staunte nicht schlecht, als ich sah, wie die Bierfässer mit großen Gabelstaplern palettenweise herangeholt wurden. Hinter dem Zelt standen nämlich mehrere Kühllaster, bis unters Dach voller Paletten mit Bierfässern. Unglaublich, was zigtausend Biker aus aller Welt in sich hineinschütten können. Alle 15 Minuten wurden die Kassen geleert und das Geld in das Container-Dorf der Hells Angels gebracht.
    Auffällig war, dass nirgends, weder vor noch auf dem Gelände oder irgendwo am Rande der Veranstaltung, auch nur ein Bulle zu sehen war. Bei späteren Besuchen erfuhr ich, dass irgendwo eine kleine Bude steckte mit drei oder vier Schmiermicheln. Die Hells Angels waren auf dem Bulldog-Bash aber die uneingeschränkten Herrscher. Sehr zur Freude der Biker – und mir selbst.
    Am nächsten Tag, es war Samstag, wachte ich in irgendeinem Wohnwagen zwischen irgendwelchen Brüdern auf. Es waren so ziemlich alle Nationen vertreten, und es herrschte ein tierischer Gestank nach Schweißfüßen, Alkohol, Essensresten, Marihuana-Qualm und allem Möglichen. Mädels, das wäre nix für euch! Ich glaube, ihr würdet von einem Moment zum nächsten lesbisch. Und wer saß da mit einem Froschfresser aus Paris in einer Ecke? Der Spitzki! Beide völlig durch, mit einem glasigen, irren Blick und einer Tüte Koks in der Hand. Ich musste erst einmal an die frische Luft.
    Zähneputzen wurde durch Biergurgeln ersetzt, und Waschen fiel einfach komplett aus – ich war schließlich nicht auf einer Hochzeit. Langsam trollte ich mich nach meiner spärlichen Morgentoilette, die ich noch um Haare-Zusammenbinden erweiterte, Richtung Container. Dort setzte ich mich auf einen Klappstuhl und döste in der Sonne vor mich hin. Nach ein paar Tüten stand ich auch erst einmal nicht mehr auf. Irgendwann am Nachmittag tauchte Spitzki auf und kurz danach die Hauptband des Abends, eine Mädelsband der ganz besonderen Art. Die Engländer hatten mir vorher schon allerlei interessante Dinge über sie erzählt. Die fünf Girls sollten keine Kinder von Traurigkeit sein, mir waren sie aber bis dato gänzlich unbekannt.
    Die Mädels gingen erst einmal in unseren Container, ein bisschen anfeiern. In puncto Koks-Konsum kamen die Girls Spitzki und anderen Jungs zum Teil recht nahe. Außerdem tranken sie Whisky ziemlich ungehemmt und in ansehnlicher Menge. Das wiederum zog Spitzki an wie die Motte das Licht. Die Mädels waren alle einen Kopf größer als er, was recht komisch aussah. Irgendwann kam er zu mir und meinte: »Los, komm mit in den Tourbus der Girls, da können wir noch mit ihnen feiern.« Als wir mit den Mädels Richtung Bus stiefelten, fiel mir auf, dass Spitzki einen Beauty-Koffer trug. Mir verschlug es fast die Sprache. »Hey, was schleppst du denn für einen Koffer? Bist du verrückt geworden, für die Hühner den Kofferschlepper zu machen?!« Er meinte: »Ach, ist doch egal, vielleicht geht ja was.« Ich war sprachlos und dachte mir so: »Ja, bestimmt, ein Zwergenfick.« Na ja, war nicht mein Problem. Als wir ankamen, staunte ich nicht schlecht: Da standen zwei ziemlich große Wohnmobile und – welche Freude – ein richtiger Toilettenwagen. Den Schlüssel dafür habe ich übrigens heute noch. Wir sind dann in eines der Wohnmobile und gönnten uns gemeinsam erst einmal das eine oder andere.
    Die Mädels mussten sich dann irgendwann aufbrezeln und sich auf ihre Show vorbereiten, also zogen wir ab und verloren uns in der Menge. Auf ihren Auftritt war ich echt gespannt nach den Erzählungen meiner Brüder. Es war eine Riesenshow. An die Mucke erinnere ich mich nicht mehr so genau, aber sie passte jedenfalls zu den Girls. Drei- oder viermal wechselten sie ihr Outfit, von blutverschmierten Krankenschwestern über sexy Girls mit Gummischwänzen, die auch gegenseitig in allen nur erdenklichen Posen eingesetzt wurden, bis zur Sado-Maso-Show und Ähnlichem. Zur großen Freude der männlichen Biker warfen sie irgendwann drei goldene Gummis von der Bühne ins Volk. Wer diese ergattern konnte, durfte mit den Girls nach der Show ficken. Mich interessierte natürlich sehr, ob das stimmte, und ich kann euch sagen: Ja! Danach durften einige Hells Angels zur After-Show-Party in die Wohnmobile der Girls. Was dort abging,

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