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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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entfernt befand sich das Dorf Yazdik. Die Dorfbewohner gehörten zu einem kleinen Stamm der Kaschkai-Nomaden, der sich vor einem Jahrhundert am Kreuzungspunkt von zwei tausendjährigen Karawanenstraßen niedergelassen hatte.
    S-G besaß den Stützpunkt seit sieben Jahren. Zuerst hatte die Gesellschaft den Bau einer Pipeline beaufsichtigt und topographische Karten des Gebiets angefertigt, dann hatte sie bei der Errichtung der Bohrtürme auf den nahen, ertragreichen Ölfeldern mitgewirkt und anschließend die Belieferung übernommen. Es war ein einsamer, wilder, aber schöner Ort, das Fliegen machte hier Spaß, und die Arbeitsbedingungen waren günstig – im gesamten Iran durfte man nur bei Tageslicht fliegen. Im Sommer war es wunderbar. Den größten Teil des Winters jedoch waren sie eingeschneit. In der Nähe lagen kristallklare, fischreiche Seen, und in den Wäldern gab es eine Menge Wild. Ihre Beziehungen zu den Leuten von Yazdik waren ausgezeichnet. Abgesehen von der Post, wurden sie für gewöhnlich gut versorgt, so daß es ihnen an nichts fehlte. Dazu waren sie, was alle für wichtig erachteten, weit von der Zentrale in Teheran entfernt, mit der sie die meiste Zeit nicht einmal in Funkverbindung standen.
    In dem Augenblick, in dem die Rotoren zum Stillstand kamen und die Turbinen abgeschaltet waren, schraubten Rodrigues und Jordon die Abdeckplatten wieder ab. Entgeistert starrten sie einander an. Der Boden des Motorraums stand unter Öl, und dazu kam der schwere Geruch von Benzin. Rodrigues leuchtete zitternd mit der Taschenlampe hinein. In der Schweißnaht eines Benzintanks klaffte ein feiner Sprung, den sie auf dem Berg unmöglich hatten entdecken können. Ein kleines Treibstoffrinnsal hatte sich mit dem Öl vermischt.
    »Mein Gott, Aussie!« krächzte Rodrigues. »Die Maschine ist eine verdammte Zeitbombe! Ein Funke und … Aussie, um Himmels willen, gib mir einen Schlauch! Ich spüle alles raus, bevor wir in die Luft fliegen.«
    »Ich hole einen«, sagte Gavallan, dann fügte er leicht erschüttert hinzu: »Damit dürfte eines unserer Leben verspielt sein. Jetzt hat jeder noch acht.«
    »Du mußt unter einem Glücksstern geboren sein, Captain.« Rodrigues war speiübel. Er wollte weitersprechen, verstummte aber und horchte auf. Alle Umstehenden lauschten. Lochart und Jean-Luc mit Nasiri in der Nähe des Büros, in einiger Entfernung das halbe Dutzend iranisches Bodenpersonal, die Köche und die Arbeiter. Es war sehr still. Dann hörte man vom Dorf her wieder Maschinengewehrfeuer.
    »Verdammt«, murmelte Rodrigues. »Wozu sind wir in dieses Dreckloch zurückgekommen?«

2
    Aberdeen, Schottland   – McCloud Heliport: 17 Uhr 15. Der große Hubschrauber kam mit klatschenden Rotoren aus der Dämmerung und landete in der Nähe des Rolls-Royce, der neben einem der regennassen Landeplätze geparkt war. Auf dem Heliport herrschte reges Treiben. Auf allen Maschinen und Hangars prangte stolz das S-G-Zeichen mit dem roten Löwen. Die Kabinentür ging auf, und zwei Männer in Fliegerkombinationen und mit aufblasbarer Schwimmweste kletterten die hydraulische Treppe herunter. Noch bevor sie den Wagen erreicht hatte, riß der livrierte Fahrer die Wagentür auf.
    »Phantastischer Flug, was?« fragte Andy Gavallan heiter. Er war groß, kräftig und für seine 64 Jahre gut in Form. Er schlüpfte mühelos aus der Schwimmweste, schüttelte die Regentropfen von seinem Kragen und setzte sich neben den anderen. »Großartige Maschine, alles, was die Hersteller von ihr behaupten, stimmt. Habe ich dir erzählt, daß wir die ersten Nichtwerksangehörigen sind, die einen Testflug unternehmen?«
    »Ob die ersten oder letzten, ist mir gleich. Mir war sie viel zu unruhig und viel zu laut.« Linbar Struan kämpfte verbissen mit der Schwimmweste. Er war 50, hatte rotblondes Haar, blaue Augen und war der Boß von Struan's, genannt Noble House, dem großen Multi mit Sitz in Hongkong, der inoffiziell über die Aktienmehrheit von S-G-Helicopters verfügte. »Ich finde immer noch, daß die Investition pro Maschine zu hoch ist. Viel zu hoch.«
    »Die X63 ist wirtschaftlich gesehen das Beste, was auf dem Markt ist. Sie eignen sich ausgezeichnet für die Nordsee, den Iran und alle Gebiete, in denen wir schwere Lasten zu transportieren haben; vor allem für den Iran«, erklärte Gavallan geduldig, weil er sich trotz seines Ärgers über Linbar die Freude am makellosen Testflug nicht verderben lassen wollte. »Ich habe sechs bestellt.«
    »Ich

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