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WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

Titel: WISO - Aktien, Anleihen und Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jungblut
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Anlegers ändert das gar nichts, denn es wachsen immer wieder neue Fonds nach.
    Wer trotzdem mit Erfolg eine Anlagestrategie entwickeln und verfolgen will, kann mit Systematik schon einiges erreichen. Deshalb folgt hier eine Auswahl der Fondstypen, die Sie kennen sollten. Die Charakterisierung dieser unterschiedlichen Arten und eine anschließende Bewertung soll für Sie eine erste Orientierungshilfe sein. Denn wenn Sie die verschiedenen Fondstypen richtig einordnen können, sind Sie schon ein ganzes Stück weiter.
    Zunächst muss zwischen Publikumsfonds und Spezialfonds unterschieden werden. Die beiden Fondstypen definieren den Kreis der Anleger. Publikumsfonds werden für Privatanleger aufgelegt, also für die breite Öffentlichkeit. Spezialfonds dagegen sind für Großinvestoren wie Unternehmen, Versicherungen, Stiftungen, Unterstützungskassen und dergleichen gedacht. Es gibt auch da wieder Ausnahmen wie besondere Fonds für mittelständische |186| Unternehmen oder kommunale Einrichtungen. Hier interessieren jedoch nur die für jedermann zugänglichen Publikumfonds.
    Aktienfonds
    Wer auf die Börse setzt, aber nicht alles auf eine Karte setzen will, dem bieten Aktienfonds Chancen für ein gutes Investment. Das Geld der Anleger wird dabei ausschließlich oder überwiegend in Aktien angelegt. Der Sparer investiert sein Geld in einen Korb aus vielen verschiedenen Aktien, die von der jeweiligen Fondsgesellschaft ausgewählt werden. Die Verteilung des Fondsvermögens durch den oder die Fondsmanager sollte möglichst breit geschehen, in der Regel auf mindestens 20 unterschiedliche Aktien. Damit sind die Anleger gegen negative Entwicklungen bei einzelnen Aktien besser geschützt als beim Kauf einzelner Aktien.
    Bei aktiv gemanagten Fonds, die nicht einfach den Dax oder Stoxx durch Kauf der im Index enthaltenen Werte nachbilden, schichtet das Fondsmanagement die im Portefeuille enthaltenen Aktien regelmäßig um. Im Idealfall steigt man also bei Negativkandidaten vorzeitig aus, realisiert bei hohen Kursständen Gewinne und steigt bei Werten mit begründetem Kurspotenzial ein. Das erhöht die Chancen auf einen Wertzuwachs der Anteile, kann aber natürlich auch schief gehen. Der risikoscheue Anleger muss hier gewarnt werden. Die hohen Kursschwankungen an den Börsen machen deutlich, wie nahe Gewinne und Verluste zeitlich nebeneinander liegen können.
    Das gilt besonders dann, wenn es sich um Fonds handelt, die auf einzelne Branchen oder bestimmte Regionen spezialisiert sind. Ein gutes Beispiel dafür sind Fonds, die sich auf Werte in Südostasien spezialisiert haben. Nach einem schier endlos erscheinenden Boom folgte in Japan von 1990 an ein lang anhaltender Katzenjammer. Auch wer zu Beginn des neuen Jahrtausends in der Erwartung, dass die Baisse doch irgendwann ein Ende finden müsse, auf den Nikkei, den Index für die großen japanischen Standardaktien setzte, wurde immer wieder enttäuscht. Selbst ausgebuffte Profis finden da keineswegs immer den richtigen Zeitpunkt für den Ein- und Ausstieg. Die Asienfonds brachen auch nach 2000 kräftig ein, erholen sich aber seit 2004 wieder umso kräftiger. Der Vorteil eines Investments in solche speziellen Fonds liegt darin, dass ihr Management sich auf »exotischen«, aber chancenreichen Märkten besser auskennt als ein einzelner Anleger.
    Wichtig ist der Anlageschwerpunkt des jeweiligen Aktienfonds. In Deutschland investierende Aktienfonds sind stark von der Entwicklung der |187| Heimatbörse abhängig. Die großen Unternehmen, die sogenannten Blue Chips, wie Allianz, Daimler, Deutsche Bank, BASF oder Siemens sind einem wirtschaftlich interessierten Anleger in der Regel bekannt. Eine Ausrichtung des Fonds auf solche Werte schafft also ein gewisses Maß an Vertrauen beim Anleger.
    Riskanter wird es bei internationalen Aktienfonds. Hier haben auch Wechselkursänderungen Einfluss auf den Anlageerfolg. Je exotischer der Anlegerschwerpunkt wird, desto schwerer können Sie die ökonomische Situation des jeweiligen Landes, der Region oder der jeweiligen Branche einschätzen – und desto schlimmer können die unangenehmen Überraschungen werden.
    Zu beachten ist ein neuer Trend in der Branche. Lange herrschte die Tendenz vor, eher auf eine breite Streuung der Anlagegelder in besonders viele Aktiengesellschaften zu setzen. Hier scheint eine andere Betrachtungsweise Beachtung zu gewinnen. Mehr und mehr Fondsmanager orientieren sich an Warren Buffet. Der investiert mit seiner Firma

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