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WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

Titel: WISO - Aktien, Anleihen und Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jungblut
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vieler Medienfonds zeigt.
    WISO rät
    Sie sollten deshalb auch hier nicht alles auf eine Karte setzen. Wenn Sie die Chancen von Branchenfonds nutzen wollen, sollten Sie Ihre Mittel auf mehrere Fonds verteilen, die ihren Anlegeschwerpunkt in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen haben.
    Dachfonds
    Hierbei handelt es sich um Fonds, die ihre Mittel nicht direkt an der Börse investieren, sondern in verschiedenen anderen Fonds anlegen. Sie sind in Deutschland erst seit 1998 aufgrund des 3. Finanzmarktförderungsgesetzes erlaubt. Hinter dem Dachfonds (im Englischen »Fund of Funds«) verbirgt sich also eine Familie von Aktien-, Renten- und vielen anderen Fonds. Da das Management in schon bestehende Investmentfonds investiert, beteiligen sich die Anleger an einer Vielzahl breit gefächerter Wertpapierdepots.
    Dachfonds gibt es für Aktien mit internationalem Anlageschwerpunkt oder auch für bestimmte Branchen. Diese Investmentidee soll konservative Sparer anlocken. Geworben wird mit dem Prinzip der Risikostreuung. Das Konzept: Dachfonds kombinieren spekulative mit weniger riskanten Anlagen. Mögliche Verluste eines Investments sollen im Falle eines Falles mit Gewinnen aus anderen Fonds ausgeglichen werden. Der Gesetzgeber hat zudem einige Sicherungen eingebaut. Danach darf ein Dachfonds höchstens 20 Prozent des Fondsvermögens in einen einzelnen Unterfonds investieren. Auf dem Markt sind bereits viele Varianten von Dachfonds, die je nach persönlicher Risikoneigung des Anlegers ausgerichtet sind. Es wird in Renten Aktien und Geldmarkprodukte investiert. Die Anbieter werben mit Begriffen |192| wie »vorsichtigen«, »risikoneutralen« und »wagemutigen« Dachfonds. Über 500 Dachfonds sind mittlerweile auf dem Markt. Bis Ende des Jahres schrieben viele Zeitungen, dass sich Dachfonds zu einer Erfolgsgeschichte entwickeln. Doch seit dem Jahr 2007 nimmt der Mittelfluss nicht mehr so stark zu. Es ist allerdings noch zu früh für eine endgültige Bilanz. Mit das wichtigste Kriterium ist nun mal der sogenannte Track Record (also die früheren Erfolge) der Fonds. Und um den branchenweit mit einer gewissen statistischen Belastbarkeit zu ermitteln, braucht es noch ein paar Jahre.
    Der Vorteil dieser Anlageform kann darin liegen, dass die Risikostreuung, die jeder Fonds schon per Definition bietet, noch einmal gesteigert wird. Gleichzeitig werden aber die Renditeaussichten verringert, denn auch hier gilt: Sicherheit kostet Rendite. Es kann sein, dass erfolgreiche Fonds die Verluste der weniger erfolgreichen Mitglieder der Fondsfamilie ausgleichen müssen. Ob Dachfonds sinnvoll und nötig sind, ist deshalb umstritten. Einige Kritiker halten Dachfonds für zu wenig transparent, weil der Anleger den Überblick über die vielen Unterfonds verliere. Zudem entstünden zusätzliche Verwaltungskosten. So meinen viele, dass Dachfonds eher ein Produkt kreativer Fondsanbieter und Marktstrategen in den Investmenthäusern sind als eine wirkliche Bereicherung der Fondslandschaft.
    Immerhin: Mit Blick auf die neue Abgeltungsteuer ab dem Jahr 2009 finden Dachfonds zu Recht neue Beachtung. Denn nur beim Verkauf von Dachfondsanteilen werden Steuern auf Gewinne fällig, nicht bei Gewinnen, die bei Verkäufen innerhalb des Fonds entstehen.
    Achtung!
    Passen Sie auf jeden Fall bei den unterschiedlichen Ausgabeaufschlägen auf: Sie variieren zwischen 1 und 4 Prozent. Die Gebühren liegen bei jährlich 0,5 Prozent des angelegten Betrages, aber nur bei Dachfonds mit Produkten aus dem eigenen Haus.
    Garantiefonds
    Wenn die Fondsgesellschaft dem Anleger eine Mindestausschüttung, einen Mindestrücknahmepreis oder eine Garantie auf den Kapitalerhalt gibt, spricht man von Garantiefonds. Kursausschläge des Fonds werden damit nach unten begrenzt. Garantie bedeutet für den Anleger zum Beispiel, dass |193| sein eingesetztes Kapital zu 100 Prozent oder leicht darunter zurückgezahlt wird. Um diese Zusage einlösen zu können, sichert sich der Fonds gegen Kursverluste ab. Der Anleger zahlt dafür in der Regel mit Abschlägen auf die Kursgewinne (ähnlich wie bei Discount-Zertifikaten auf Aktien, siehe das Kapitel
Aktien mit Rabatt und andere Sonderangebote
). Er ist also nur zu einem Teil am erwirtschafteten Gewinn beteiligt. Garantie kostet eben Rendite. Der Garantiegeber muss schließlich Kapital für den Garantiefall vorhalten und verlangt für die Übernahme des Risikos eine angemessene Prämie. Die Sicherheit wird also teuer erkauft.
    Die Marketingstrategen

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