Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee
Wasser nach Süden. Beide Strömungen werden von den Passatwinden angetrieben, die Wasser von der Küste weg auf den Äquator zu treiben. An der Küste des tropischen Afrikas quillt daher kaltes Wasser aus der Tiefe auf und gleicht den ständigen Wasserverlust dort aus. Dieses Tiefenwasser macht den Kanarenstrom relativ kühl und bringt den Kanarischen Inseln eine Art Dauerfrühling.
Im Pazifik liefert eine ähnliche Wind- und Wasserschaukel ein Wetterphänomen, das manchmal die Witterung in großen Teilen der Erde durcheinanderbringt. Ähnlich wie vor der Westküste Afrikas treiben die Passatwinde auch vor der Westküste Südamerikas das Wasser des Pazifiks nach Westen. Auch dort steigt an der Küste kaltes Wasser aus der Tiefe nach oben und macht diesen Meeresstrom mit nur 24 °C recht kühl. Genau wie die Kanarischen Inseln haben daher auch die Galapagosinseln 1000 km vor der Küste Südamerikas ein relativ gemäßigtes Klima, obwohl sie direkt am Äquator liegen. Und ähnlich wie im Atlantik liegt der Meeresspiegel im Westen des Pazifiks 40 cm höher als im Osten.
Luftströme über dem Pazifik
Sinkt über der chilenischen Wüste Luft ab, entsteht dort ein Hochdruckgebiet. Die über Indonesien aufsteigenden Luftmassen wiederum sorgen dort für tiefen Luftdruck. Um diese Gegensätze zwischen dem Osten und Westen des tropischen Pazifiks auszugleichen, beginnt die Luft vom Hoch zum Tief, von Südamerika nach Indonesien zu strömen. So verstärkt sie die Strömungen in der Luft und gleichzeitig auch im Wasser weiter. Insgesamt entsteht ein gigantischer Kreislauf, bei dem direkt über dem Meer die Luft von Ost nach West über den Pazifik strömt, um später in der Höhe wieder nach Südamerika zurückzukehren. Walker-Zirkulation nennen Meteorologen diesen Kreislauf
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Wüste und Tropenregen
Die stetig nach Westen wehenden Winde nehmen auf ihrem langen Weg über den Pazifik jede Menge Wasser auf. In der Nähe Indonesiens kollidieren diese feuchten Luftmassen dann mit Winden, die nach Osten in Richtung Südamerika wehen. Beide Luftmassen können nur in eine Richtung ausweichen: nach oben. Dabei kühlt die feuchte Luft ab und die heftigen tropischen Regenfälle setzen ein, die für Indonesien typisch sind.
Hat die aufsteigende Luft sich ausgeregnet, beginnt sie in einer Höhe von 9 – 12 km zurück nach Osten zu strömen. Auf ihrem langen Weg über den Pazifik kühlt die Luft weiter ab, wird schwerer und sinkt schließlich über der Küste Südamerikas wieder zu Boden. Genau das Gleiche wie über der Sahara passiert jetzt auch über der peruanischen und der nördlichen Hälfte der chilenischen Pazifikküste: Je tiefer die Luftmassen sinken, umso mehr verringert sich auch die Luftfeuchtigkeit. Von der Grenze zwischen Ecuador und Peru bis beinahe zur Mitte Chiles zieht sich daher ein äußerst trockener Wüstengürtel.
Wenn die pazifischen Luftströmungen Südamerikas Küsten erreichen, sind sie ausgetrocknet. So bildeten sich Wüsten wie die Atacama-Wüste in Chile
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(c) mauritius images (Michael Obert)
Wie das Christkind auf die Welt kommt
Das Wetterphänomen El Niño entsteht im Meer
Im Oktober wird das normalerweise über Peru und dem Norden Chiles liegende Hoch schwächer und auch das häufige Tief über Indonesien verliert an Kraft. Gleichzeitig flauen die in dieser Weltgegend normalen Westwinde ab und treiben weniger Wasser nach Indonesien.
Warmes Wasser aus dem Westen
Vor Indonesien aber steht das rund 28 °C warme Wasser 40 cm höher als vor Südamerika. Schwächelt die Strömung von Ost nach West, beginnt das warme Wasser daher nach Osten zurückzuströmen. Um die Weihnachtszeit erreicht das warme Wasser die Küste Südamerikas und unterbricht den Kaltwasserstrom, der dort aus der Tiefe an die Meeresoberfläche quillt. Das Tiefenwasser aber spült jede Menge Nährstoffe nach oben, die ein reichhaltiges Meeresleben nähren. Ohne Kaltwasserzufuhr aber müssen diese Organismen hungern – und die Fischerei an der südamerikanischen Küste und auf den Galapagosinseln kommt vorübergehend zum Erliegen. Das wärmere Wasser vor der Küste Südamerikas heizt auch die darüberliegende Luft. Diese beginnt daher aufzusteigen und statt eines Hochdruckgebiets mit absinkender Luft entsteht ein Tief über der südamerikanischen Pazifikküste. Plötzlich herrschen vor der Küste Südamerikas daher ähnliche Verhältnisse wie sonst vor Indonesien. Die aufsteigende Luft kühlt ab und regnet sich mitten in der trockensten
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