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Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee

Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee

Titel: Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viering und Knauer
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Wüste der Welt aus. Diese Umkehr der Druck- und Wetterverhältnisse passiert aber nicht jedes Jahr, sondern nur alle drei bis acht Jahre einmal. Ausgerechnet um die Weihnachtszeit beginnt es an den Küsten Perus und im Norden Chiles zu regnen, daher heißt dieses Wetterphänomen bei den Einheimischen nach dem spanischen Begriff für „Christkind“ auch „El Niño“.
Dürre in Indonesien
    Auf der anderen Seite des Pazifiks dagegen fehlt bei einem El Niño das warme Wasser und wird durch kühleres aus der Tiefe ersetzt. Daher kann weniger Luft aufsteigen. Obendrein kehrt sich oft auch die Höhenströmung um und fließt von Südamerika nach Westen. Über Indonesien beginnt diese Luft dann abzusinken und beschert dem Land ein beständiges Hoch. Dadurch aber bleiben die Regenfälle aus, der Wald vertrocknet und plötzlich fegen Buschfeuer durch das Land.
    Das war sowohl 1982/83 als auch 1997 der Fall, beide Male gab es einen besonders starken El Niño. Wie stark sich dieses Wetterphänomen auswirkt, beweist die Wüstenstadt Piura im Norden Perus. Normalerweise fallen dort im Jahr 45 l Regen auf den Quadratmeter, das sind gerade einmal 5% der Niederschläge wie sie beispielsweise für München typisch sind. Im El Niño-Jahr 1983 aber prasselte dort mit 2400 l die vierfache Jahresniederschlagsmenge von Berlin auf den ausgedörrten Wüstenboden.
    Weltweite Auswirkungen
    Da der Pazifik der größte Ozean der Welt ist, beeinflusst das Wetterphänomen El Niño rund ein Viertel der Erde direkt. 1982/83 zum Beispiel dehnte sich das ungewöhnliche Hoch über Indonesien bis nach Australien aus und brachte dem fünften Kontinent eine verheerende Dürre. Das Hoch über Indonesien und das Tief über Südamerika bringt in solchen Jahren auch die angrenzenden Wettersysteme durcheinander. An den Küsten und in den Bergen Kaliforniens und Ecuadors fallen dann extrem starke Niederschläge, während der Osten Afrikas bis hinüber zur Sahelzone unter einer extremen Dürreperiode leidet. Nach höchstens 15 Monaten aber ist der Spuk vorbei, über Südamerika hat sich das normale Hoch wieder aufgebaut und über Indonesien sorgt ein Tief für reichlich Regenfälle
.

Auch für diese Seelöwen auf einer der Galapagosinseln bedeutet El Niño nichts Gutes: Vor der südamerikanischen Küste unterbricht er die Kaltwasserzufuhr aus der Tiefe – und damit auch die Nahrungszufuhr für eine Vielzahl von Tierarten bis hin zu Robben, Pinguinen, sehr vielen Seevögeln und eben Seelöwen
.
    (c) mauritius images (Reiner Harscher)

Wasser isoliert
Der antarktische Ringstrom schafft Wüsten
    Das Wasser steht in praktisch keinem Meer der Welt still, fast immer ist es der Wind, der diese Strömungen antreibt. Wohl am eindrucksvollsten demonstriert die Antarktis dieses Zusammenspiel von Wind und Wellen.
Eisiger Wind
    Die gigantischen Eismassen lassen im Zentrum des sechsten Kontinents die Temperaturen bis unter –80 °C absacken. Diese eiskalte Luft fließt von den Eismassen, die im Durchschnitt mehr als 2000 m über den Meeresspiegel aufragen, in stürmischen Winden hinunter zum Ozean und kühlt dort das Wasser kräftig ab. Im Winter friert die Kälte um die Antarktis einen breiten Wassergürtel zu Packeis, das im September mit rund 20 Mio. km 2 größer als Russland ist. Da Packeis praktisch kein Salz enthält, konzentriert sich das im Meer gelöste Salz im extrem kalten Wasser unter dem Eis. Dadurch wird dieses Wasser sehr schwer, sinkt zum Grund und fließt den Abhang des Festlandsockels der Antarktis hinunter nach Norden. Dieses eiskalte antarktische Bodenwasser schießt als mächtiger Strom am Grund der Ozeane bis über den Äquator hinaus.
    Bis zum Februar schmilzt der Packeisgürtel im Antarktissommer auf ein Fünftel seiner Größe zusammen. Das Schmelzwasser bildet dann eine sehr kalte, 150–250 m dicke salzarme Schicht an der Oberfläche des Südpolarmeers. Die heftigen Winde aus dem Inneren der Antarktis treiben diese relativ leichte Wasserschicht an der Oberfläche der Meere erst einmal nach Norden. Bald aber lenken die kräftigen Westwinde dieser Breiten den Strom nach Osten ab. So entsteht schließlich ein eiskalter Strom, der wie ein gigantischer Ring im Uhrzeigersinn um die Antarktis herumfließt. Dieser Ringstrom isoliert die Antarktis vom wärmeren Wasser aus den Tropen und lässt den sechsten Kontinent die größte Kühlkammer der Erde bleiben.
Kaltes Wasser für die Wüste
    Die nördlichen Bereiche des Ringstroms aber werden abgelenkt,

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