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Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee

Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee

Titel: Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viering und Knauer
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wenn sie auf die Küsten Südamerikas treffen. Deshalb fließt ein Strom eiskalten Wassers an der Pazifikküste von Chile und Peru nach Norden und kühlt die tropischen Küsten dieser Länder um sieben bis acht Grad auf Temperaturen, die kaum einmal 30 °C erreichen. Dieser Humboldt-Strom fließt beinahe bis zum Äquator, bevor er auf den offenen Pazifik hinausströmt und dort auch noch den Galapagosinseln ein relativ kühles Klima mitten in den Tropen beschert. Genau wie vor Südamerika fließt auch an der Atlantikküste Afrikas das kalte Wasser aus der Antarktis als Benguelastrom nach Norden und biegt ebenfalls erst in der Nähe des Äquators nach Westen ab. Ebenso wie in Südamerika kühlt auch in Afrika das kalte Wasser die Küste kräftig ab. Und genau wie in Südamerika kondensiert auch vor der afrikanischen Küste die warme Luft vom offenen Meer über dem kalten Meeresstrom zu Nebel. Schlägt sich die Feuchtigkeit schon als Nebel auf dem Wasser oder auf den ersten Kilometern landeinwärts nieder, bleibt für den dahinterliegenden Küstenstreifen kaum noch Feuchtigkeit. In beiden Fällen bildet sich an der Küste daher eine Wüste, in Südamerika die Atacama und in Afrika die Namib. Beide Gebiete zählen zu den trockensten Regionen des Globus.
    Eisige Wüste
    Aus dem eisigen Wasser rund um die Antarktis verdunstet sehr wenig Wasser. Daher ist die Luftfeuchtigkeit in der Region relativ niedrig. In der Antarktis selbst fallen daher extrem wenig Niederschläge. Der Kontinent um den Südpol gilt daher als größte Wüste der Welt, in seinem Inneren fallen im Jahr gerade einmal 40 l Niederschlag auf jeden Quadratmeter
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Das Eis rund um die Antarktis sorgt für gleich zwei bedeutende Strömungseffekte: einen eiskalten Wasserstrom am Meeresboden und den um die Antarktis kreisenden Ringstrom
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    (c) picture-alliance/Okapia

Europas Warmwasserheizung
Wie der Golfstrom entsteht
    Meeresströmungen tragen nicht nur kaltes Wasser in tropische Regionen, sondern auch warmes in kühlere Weltgegenden. Dort wirken diese Strömungen dann wie eine Warmwasserheizung. Der Golfstrom im Nordatlantik ist die bekannteste dieser globalen Heizungen.
Drei Platten – ein Strom
    Entstanden ist der Golfstrom durch die Plattentektonik. Noch heute befinden sich Nord- und Südamerika auf zwei verschiedenen Platten. Dazwischen schiebt sich auch noch die Karibische Platte, auf der sich Teile Mittelamerikas und der Karibik befinden. Ursprünglich gab es zwischen Nord- und Südamerika eine Meeresstraße, durch die der Passatwind die warmen Meeresströmungen des tropischen Atlantiks ungehindert nach Westen zum Pazifik schob. Vor ungefähr 4,2 – 2,4 Mio. Jahren aber entstand zwischen Nord- und Südamerika die Landbrücke, die auch heute noch dort existiert. Plötzlich konnte das warme Wasser der Karibik nicht mehr nach Westen fließen. Noch heute wird es daher zunächst von der Landbrücke nach Nordwesten und später von der Halbinsel Yucatan nach Norden gelenkt. Wie durch eine Düse schießt das warme Karibikwasser dann zwischen Kuba und Florida in den Nordatlantik. Mit etwa 1,5 Mrd. m 3 Wasser pro Sekunde schiebt dieser gigantische Meeresstrom hundert Mal mehr Wasser als alle Süßwasserflüsse der Erde zusammen an der Küste Nordamerikas entlang und transportiert mit etwa fünf Petawatt Wärmeleistung ungefähr die Energiemenge, die eine Milliarde Kernkraftwerke erzeugen.
    Vermessung des Golfstroms
    Jochen Marotzke vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und sein schottischer Kollege Stuart Cunningham vom britischen Nationalen Meeresforschungsinstitut in Southampton vermessen seit 2004 erstmals genau den Golfstrom. Dazu haben sie auf dem 26. Breitengrad zwischen Florida und den Kanarischen Inseln kilometerlange Seile aus einer Aramid genannten Substanz verankert, die unter dem Handelsnamen Kevlar auch für schussfeste Westen Verwendung findet. Am unteren Ende des Seiles hängen rund 1500 kg schwere, ausrangierte Eisenbahnräder, die das Seilende zuverlässig am Grund des Atlantiks verankern. Am oberen Ende schwimmt eine Boje. Und dazwischen messen 24 Instrumente in verschiedenen Tiefen jeweils die Temperatur und den Salzgehalt des Wassers. Aus diesen Daten können die Forscher die Dichte des Wassers berechnen, aus der wiederum ähnlich wie in der Meteorologie die Strömung ermittelt wird. Mit fünf solchen Seilen vor der Küste Floridas und der Bahamas und zwei weiteren Seilen vor der afrikanischen Küste lässt sich die gesamte

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