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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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unabhängig sein wollte, schlug er das Angebot trotz des hartnäckigen Nieselregens aus und nahm das Rad.
    Molly, Lennard und Jos waren schon da, als er bei Burger Joe ankam und grüßten ihn leise. Alle hatten einen Milchshake vor sich stehen und stocherten niedergeschlagen darin herum. Seth, dem vom Kiffen immer noch latent übel war, hielt sich an Wasser.
    „Hey, wie geht’s dir? “, fragte Jos.
    „Ganz gut “, sagte Seth leise. „Sorry, dass ich euch in der Schule alleine gelassen habe.“
    Molly legte ihre Hand auf seinen Unterarm und streichelte ihn tröstend. „Das ist okay. Die ganze Schule ist fertig deswegen. Ich glaube, ich habe heute nicht einen einzigen, dummen Spruch von den Blackwoods gehört. “
    „Die Lehrer hatten sogar schwarze Armbinden um, und die Flagge hängt nur auf Halbmast “, ergänzte Jos. „Das war irgendwie noch komischer.“
    Sie schwiegen sich an und lebten erst wieder auf, als auch Grabo und Suzanne sich zu ihnen gesellten.
    „Danke für die Einladung“, sagte das Mädchen mit vom Weinen völlig verschnupfter Stimme. „Ich dachte schon, du hasst mich wegen dem, was ich gestern gesagt habe.“
    Überwältigt von ihrer Trauer schüttelte Seth den Kopf. „Ist schon gut. Ich hatte es verdient. “
    „Nein, hat test du nicht.“ Eine Träne lief über ihre runde Wange. „Und was machen wir jetzt?“
    Molly lächelte schwach. „Na was schon? Einen Burger essen und darüber lästern, wie doof die Blackwoods sind. Wegen denen lassen wir doch nicht unser erstes Clubtreffen ausfallen. “
    Also bestellten sie, obwohl niemand so aussah, als würde er etwas herunterbekommen, und zwangen sich dazu, ihre schlimmsten Begegnungen mit der Familie zu beichten. Schon bald jedoch kehrte die Unterhaltung zu Archie zurück und Seth ließ die anderen erzählen, wie er gewesen war, was er gemocht und gehasst, und wie er seine Freizeit verbracht hatte. Einiges wusste er schon, anderes überraschte ihn. Grabos trockene Anekdote über das eine Mal, wo Archie fast den Coach mit Pfeil und Bogen erwischt hatte, ließ sie laut lachen, und Suzannes Geständnis, dass sie seit der sechsten Klasse in ihn verliebt, aber viel zu schüchtern gewesen war, es ihm zu sagen, trieb allen die Tränen in die Augen, auch den Jungs.
    „Die Welt ist scheiße“, sagte Lennard und wischte sich mit einer Serviette das Gesicht trocken.
    „Wir sollten was für Archie machen “, schlug Molly vor. „Vielleicht einen Kranz für sein Grab kaufen oder sowas.“
    „Ich habe genug Geld für mein neues Auto gespart “, flüsterte Suzanne. „Wir können ihm den schönsten kaufen, den wir finden können.“
    „Das musst du nicht alleine machen “, sagte Seth. „Ich gebe was dazu.“
    Alle anderen stimmten sofort mit ein und Lennard holte sein en Tablet PC aus dem Rucksack, um herauszufinden, was ein Kranz wohl kosten mochte. Seth vermutete, dass ihm alles lieber war, als noch länger Schwäche zu zeigen und sich elend zu fühlen.
    „Hat die Polizei eigentlich schon herausgefunden, ob er es “, Molly zauderte kurz, „ob er es selbst getan hat?“
    Suzanne schüttelte den Kopf. „Nein. Es gab keinen Abschiedsbrief. Sie haben gar nichts gefunden. “ Sie schlug die Hände vor das Gesicht und brach erneut in Tränen aus. „Ich verstehe das alles nicht!“
    „Keiner versteht das, Süße. “ Molly tauschte mit Grabo den Platz und nahm Suzanne in die Arme. „Aber wir packen das, okay? Wir lassen dich nicht hängen.“
    Seth schmeckte Galle in seinem Mund. Nichts wäre ihm lieber, als genauso ahnungslos wie der Rest von ihnen zu sein. Jos konnte er deutlich ansehen, dass er genau das Gleiche dachte.
    Unerwartet bildete sich ein kleiner, gleißender Ball aus Zuneigung in Seths Sternum. Er lächelte dem anderen Jungen ermutigend zu und lehnte sich vor, damit er eine von Suzannes kalten Händen in seine nehmen konnte.
    Nachdem sie ihre angeknabberten Burger bezahlt hatten, fuhren sie zu Suzanne nach Hause und belagerten das Wohnzimmer. Ihre Eltern hatten nichts dagegen, im Gegenteil. Mrs. Dorey bereitete ihnen Snacks zu und Mr. Dorey fuhr extra noch einmal los, damit sie genug zu trinken hatten.
    „Es ist so lieb von euch, Suzanne Gesellschaft zu leisten “, sagte ihre Mutter, als Seth beim Gurke schneiden und Salat zupfen half. „Das war ein harter Schlag. Unsere Familien sind schon ewig befreundet. Es kommt einem vor, als wäre das eigene Kind …“ Sie schluchzte kurz. „Entschuldigung.“
    „Ist schon gut “,

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