Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
Vom Netzwerk:
entgehen versuchten.
    Die Doppelstunde Mathe direkt danach war um keinen Deut besser. Auch hier starrte jeder Seth an. Allmählich bekam er das Gefühl, dass die Blackwoods an seiner Zurechnungsfähigkeit zweifelten. Womit er dieses Urteil verdient hatte, wusste er nicht, aber er froh, dass ihn nach Iras kleiner Ansprache niemand mehr deswegen von der Seite anquatschte.
    Den Erste Hilfe-Kurs hatte er ausschließlich mit Nicht-Blackwoods, aber auch das war nur unwesentlich besser. Sobald die Lehrerin nicht hinsah, wurde er mit Fragen darüber bombardiert, wie es gewesen sei, eines der hübschesten Mädchen der Schule zu küssen, und ob sie jetzt ein Paar seien.
    „Sind wir nicht “, sagte er nachdrücklich.
    „Die küssen aber nicht jeden “, argumentierte Archie. „Vielleicht meint sie es ja ernst?“
    „Wer? “
    „Na, Efi. “
    „Eher nicht “, murmelte Seth. Schaudernd erinnerte er sich an den Absturz nach seinem Hoch.
    „Du musst sie fragen “, beharrte Suzanne. „Sonst verletzt du ihre Gefühle.“
    „Die hat doch keine Gefühle für Seth. Sie kennen sich überhaupt nicht “, konterte Molly und verdrehte die Augen. „Ehrlich mal, Suzi, Romantik in allen Ehren, aber daran war nichts romantisch.“
    Seth senkte den Kopf und rollte die Übungspuppe halbherzig auf die Seite. „Können wir das nicht einfach vergessen? “
    „Keine Chance “, schnaufte Archie.
    „Tut mir leid, Seth. “ Molly lächelte ihn mitleidig an. „Vielleicht, wenn sich wieder einer traut, sie zu küssen.“
    „Wieso hat keine von denen einen Freund? “, fragte Seth, um endlich von sich abzulenken.
    Ein blondes Mädchen mit Pagenkopf hob die Schultern. „Keine Ahnung. Die Blackwoods sind ganz schön elitär, aber sie sehen gut aus. Normalerweise haben die alle schnell eine Freundin und behalten sie auch. “
    Die Lehrerin kam von der anderen Gruppe zu ihnen, um ihre Rettungsaktion zu beobachten, und das Gespräch erstarb.
    Nach der Stunde schickte Seth Jos und die anderen schon einmal vor. Nach all der ungewollten Aufmerksamkeit brauchte er ein paar Minuten allein, und so schlich er sich zur nächstgelegenen Tür hinaus und fand ein ruhiges Plätzchen im Schulgarten, wo gerade die letzten paar Schüler ihre Werkzeuge wegräumten. Lange blieb er jedoch nicht unentdeckt. Einer der Zwillinge – anhand ihres unfreundlichen Gesichts erkannte Seth, dass es Aliki sein musste – setzte sich neben ihn auf die niedrige Mauer.
    „Was willst du? “, fragte er, ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten.
    „Sehen, ob es dir gut geht “, erwiderte sie knapp. Sie öffnete ihre Handtasche und holte ein kleines Ledersäckchen heraus. „Hier, für dich.“
    Seth warf ihr einen Seitenblick zu und blieb prompt an ihren schön geschwungenen Kieferknochen und Lippen hängen.
    „Konzentrier dich“, befahl sie. „Mach auf.“
    Er gehorchte. Ein kleiner, silberner Anhänger an einer Schnur fiel in seine geöffnete Handfläche. Er war rund, hatte zwei Füßchen und eine Art P in der Mitte, umgeben von winzigen Inschriften.
    „Was ist das?“
    „Ein Schutzamulett. “ Aliki sah ihn finster an. „Bevor du lachst, trägst du es lieber. Efi hasst die Dinger wie die Pest. So bleibt sie dir hoffentlich fern.“
    Seth wog es in seiner Hand. „Sieht teuer aus. Was willst du dafür haben? “
    „Nichts. Trag es einfach und wir sind quitt. “ Sie erhob sich wieder.
    „Aliki? “
    „Was? “, fragte sie ungeduldig.
    „Was war das gestern? Mir war verdammt übel. Hat Efi Roofies oder so einen Scheiß genommen? “
    Alikis Miene verdunkelte sich noch etwas mehr. „Könnte man sagen. “
    „Ist alles okay bei euch? “
    „Nein, aber das braucht dich nicht zu interessieren. “
    Und das war alles, was sie dazu sagte. Seth sah ihr wie gelähmt nach. In seinem Kopf rasten die Gedanken und der Anhänger in seiner Hand war schwer wie Blei. Träge und unerklärlich müde schlurfte er wieder hinein und setzte sich zu seinen neuen Freunden. Er war nicht ganz bei ihnen, und auch nicht ganz bei sich, aber er war dankbar dafür, dass er so schnell Anschluss gefunden hatte und sich nicht alleine als Neuer durchschlagen musste.
    „Hey, was ist das?“, fragte Jos, dem der Anhänger auffiel, als Seth sich über seinen Teller beugte.
    „Keine Ahnung, Aliki hat es mir eben gegeben. “
    „Jetzt schenkt sie dir schon Schmuck “, warf Suzanne bedeutungsvoll ein. „Die will bestimmt was von dir.“
    „Eben war es noch Efi, die was von ihm wollte

Weitere Kostenlose Bücher