Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)
bedeutete den Jungs, es ihr gleichzutun.
Jemand zog von hinten an Seths Haaren. Er legte seinen Kopf in den Nacken und lächelte breit, als er sah, wer der Schuldige war. „Was willst du denn hier, Trish? “
„Nur mal gucken. Ist neben euch noch Platz? “ Sie wartete die Antwort nicht ab, sondern setzte sich neben Jos und hakte sich bei ihm unter. „Die Sirenen sollen gut sein, das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Hat jemand Popcorn?“
„Gerade nicht “, erwiderte Seth. „Wirst du nicht am Set gebraucht?“
Sie schüttelte den Kopf. „Sie machen gerade eine Probe für die Special Effects im Showdown. Passt gut, oder? “
„Kommen Brenda und Hailey nicht? “
„Hailey hat keine Lust “, Trisha rollte ihre dick mit schwarzem Kajalstift umrandeten Augen, „und Brenda kann nicht. Personal Training, ihr wisst schon.“
Seth knurrte. „Meine Schwester hängt mit Ira Blackwood rum, stimmt’s? “
„Tut mir leid, Süßer, aber ja. “
„Das macht er mit Absicht. “
Molly sah von Trishas Lippenring zu Seth und runzelte die Stirn. „Wieso sollte er das tun? “
„Er geht mir auf den Zeiger, seit wir uns das erste Mal begegnet sind. Warum sollte er es nicht tun?“
„Solltet ihr sie dann nicht, na ja, warnen? “, fragte Molly verwirrt.
„Ja, warnen wir sie “, stimmte Jos sofort zu.
„Nur zu, auf euch hört sie bestimmt “, antwortete Seth. „Ich tue mir das nicht an.“
Trisha lächelte ihm schief zu. „Kluger Junge. “
„Wa-wieso? “
„ Jos, wenn sie mit Ira rumhängen will, dann hängt sie auch mit ihm rum“, seufzte Seth. Er schauderte. „Wir müssen es nicht verstehen.“
„Er ist schon ziemlich niedlich, wenn man auf den Typ ungeschliffener Bad Boy steht “, meinte Trisha und zuckte mit den Schultern. „Und mit ungeschliffen meine ich ein bisschen hohl.“
Molly und Seth sahen sich an, die Lippen zusammengepresst, damit sie nicht laut herausplatzten.
Wenig später füllte sich die Aula und die Band beendete ihren Soundcheck. Aliki und Efrosini betraten die Aula durch eine Hintertür. Seths Augen waren regelrecht auf sie geheftet und er wusste nicht, welche von ihnen er zuerst anschauen sollte. Jos, Archie und die anderen Jungs waren ebenso gefesselt. Es wurde still in der Aula, und dann legte Sirens’ Call los.
Seth, der eingefleischter Metal- und Rockfan war, wusste die Härte der Musik sofort zu schätzen, aber was ihn wirklich gefangen nahm, waren die Stimmen der Mädchen. Aliki und Efrosini hörten sich exakt gleich an, und doch schafften sie es, so unterschiedlich zu klingen, wie es nur ging , wenn sie wollten. Beide segelten mühelos durch Höhen und Tiefen, waren rau und weich und drangen mit jeder Note tiefer in ihn und nahmen ihn mit.
Am Ende des Songs kletterte Efrosinis Stimme in schier unmögliche Sphären. Das Blut pulsierte in Seths Ohren, seinem Kopf und seiner Brust. Seine Fingerspitzen und Zehen vibrierten und ein überirdisches Verlangen nach ihr füllte ihn völlig aus.
Er war so unruhig, dass der zweite Song gar nicht schnell genug vorbei sein konnte. Kaum war die letzte Note verklungen und die Lichter wieder eingeschaltet, sprang er auf und ging nach vorne durch.
„Hey, was hast du vor? “, rief Jos. „Warte!“
Doch Seth sah bloß Efrosini vor sich, ihr Lächeln, ihre strahlenden Augen.
„Lass uns reden“, brachte er hervor. Seine Hände schwitzten und er musste an sich halten, sie nicht in seine Arme zu reißen.
„Gehen wir nach hinten “, schnurrte sie. „Komm.“
Ihre Hand in seiner war angenehm kühl, ihre Nägel glatt und perfekt. Sie hatten es kaum in den Schatten des Flurs geschafft, da vergrub Seth schon seine Hände in ihren vollen, seidigen Locken und zog sie in einen Kuss. Efrosinis Lippen teilten sich unter dem Drängen seiner Zunge und erwiderten seine Leidenschaft mit gleicher Intensität. Seth fühlte sich wie ferngesteuert, und auch wieder nicht. Ihm war glühend heiß, doch gleichzeitig rannen kalte Schauer über seinen ganzen Körper. Er kam sich vor, als würde er jeden Moment platzen, platzen vor schierer Ekstase.
„-fi, Efi , hör sofort auf damit!“
Hände griffen nach Seth, doch er wehrte sie ab, so gut er konnte, ohne das Mädchen in seinen Armen loslassen zu müssen. „Haut ab! “, befahl er.
„Seth, ich flehe dich an, lass sie los! “
Noch mehr Hände zerrten an ihm, rissen ihn von Efrosini weg.
„Nein“, keuchte er. „Nein!“
„Sieh mich an, Seth Morgan. “
Er stöhnte und
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