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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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“, meinte Molly. Neugierig betrachtete sie den Anhänger. „Sieht ganz schön okkult aus, oder?“
    In dem Moment erreichte Seth eine Textnachricht. „Augenblick. “ Er las sie und fühlte prompt das Blut aus seinem Gesicht weichen.
    „Seth? Was ist los? “, fragte Jos besorgt. „Was ist denn passiert? Ist was mit deiner Familie?“
    Seth stand so schnell auf, dass er seinen Stuhl quietschend zurückschob. „Nein. Nein, alles okay, bin gleich wieder da. “ Er hielt das Telefon fest in seiner Faust, als er zurück in den Garten stürmte. Mit zitternden Fingern antwortete er auf die SMS.
    „Ruf an, ruf an, ruf an “, murmelte er wieder und wieder. Endlich klingelte es. „Clyde?“
    „ Sss … hier“, gab die inzwischen vertraute Vorlesestimme vor sich. „ Im Haus … Geist “, es rauschte heftig. „Hilfe.“
    „Oh, Shit. “ Seth fuhr sich mit der freien Hand durchs Haar. „Was soll ich tun?“
    Doch Clyde antwortete nicht mehr. Da war nur noch das fürchterliche, statische Rauschen, das sich tief in Seths Inneres fraß.
    „Scheiße!“ Hastig beendete er den Anruf und rief Claires Nummer auf. Sie ging schon nach dem zweiten Klingeln ran. „Claire“, stotterte er. „Claire, sie sind bei Clyde zu Hause und er hat Angst. Geister, meine ich. Was soll ich tun?“
    „Was? “, rief sie. Etwas klirrte im Hintergrund. „Oh, verdammter-“
    „Claire? “ Nervös ging Seth in den Garten hinein und trat nach Steinen in den Beeten. „Kannst du ihm helfen?“
    „Bin gleich da. Du bleibst in der Schule, verstanden? Komm danach gleich zu mir. “
    „Okay. “ Seth kaute auf seiner Unterlippe herum. „Sei vorsichtig.“
    „Oh, mir tun die nichts“, grollte sie und legte auf.
    Verstört kehrte er in die Cafeteria zurück. Jos schob ihm seine Nudeln hin, doch Seth winkte ab. „Danke, mir ist der Appetit vergangen.“
    „Ist wirklich alles in Ordnung? “
    „Ja, hoffe ich jedenfalls. “ Er setzte sich wieder und nahm einen großen Schluck Wasser aus seiner Flasche. „Ich hasse diese Stadt.“
    „Hey! “, kam es von allen Seiten, und er duckte sich leicht grinsend weg.
    Später, im Englisch-Unterricht, schrieb Miss Mary den Zeitplan für die Fahrübungsstunden an die Tafel.
    „Natürlich hätten wir euch die Info als Flyer ans schwarze Brett heften oder in die Spinde werfen können, aber so kriegt ihr es wenigstens aktiv mit. Also macht euch eine Notiz, klar?“ Sie schlug die Hand auf das Board. „Die Schüler, deren Nachnamen von A bis M beginnen, haben mit Aaron Blackwood Unterricht, der Rest mit Phoebe Blackwood.“
    „Na super “, beschwerte Seth sich. „Die sind einfach überall.“
    „Denkst du, Aaron wird dich weiter bedrohen? “, wisperte Jos.
    „Das werde ich morgen rausfinden. “ Seth bohrte die Spitze seines Bleistiftes in das A von Aarons Namen auf seinem Schreibblock. Er zuckte zusammen, als ein zusammengeknülltes Blatt Papier ihn am Kopf traf.
    „Ira Blackwood, was habe ich dir gesagt? “ Miss Mary verpasste ihm eine Kopfnuss, die sich gewaschen hatte. „Nachsitzen, und zwar eine Doppelstunde lang!“
    „Komm schon, Mary! Der Affe hat Schiss vor Aaron, das ist doch zum Schreien. “
    „Ist es das? Vielleicht sollte ich Kate sagen, dass du deinen großen Bruder lächerlich findest. Das gefällt ihr bestimmt. “
    Mit einem Mal wurde es still im Klassenzimmer und Mary hob in zufriedener Herausforderung ihre geschwungenen Augenbrauen.
    „Dachte ich es mir doch. Also, nachdem ihr nun wisst, wann ihr mit wem eure Pflichtstunden absolvieren könnt, sollten wir über eure Einstufungstests sprechen.“
    Seth blendete ihre Tirade über schlampige Arbeit und Köpfe wie Siebe aus. Alle paar Sekunden sah er auf sein Telefon, in der Hoffnung, dass Claire sich melden und sagen würde, dass alles gut war.
    Durch pure Willenskraft überstand er die Doppelstunde und vermied es, mit Ira auf der Nachsitzenliste zu landen. Während der noch mit Mary darüber stritt, eilte Seth nach draußen und schloss fahrig sein Fahrrad vom Ständer los. Jos ging ihm nach, konnte aber nicht mit Seths Tempo mithalten.
    „Sei vorsichtig! “, rief er Seth nach.
    „Ja. Ich seh e dich morgen!“, erwiderte der, kaum über seine Schulter zurück blickend. Er checkte ein letztes Mal seine Nachrichten, aber in den letzten fünf Minuten war immer noch nichts von Clyde eingegangen. Nur sein Vater hatte getextet und ihn aufgefordert, sofort heimzukommen. Fluchend trat er in die Pedale und raste ohne

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