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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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Rechenfehlers nicht richtig löste. Nur um Haaresbreite kam er ums Nachsitzen herum.
    „Mach dir nichts draus“, tröstete Molly auf dem Weg zur Cafeteria. „Er hasst uns alle gleich viel. Du bist einfach nur ein neues Gesicht.“
    „Na super. “
    Sie stellten sich an und trotteten geduldig in der Schlange der hungrigen Schüler mit.
    Jos deutete auf einen Tisch am hinteren Terrassenfenster. „Schaut mal, die Band. Wow, die Sirenen sind anscheinend ganz schön aufgeregt.“
    Archie stand der Mund beim Anblick eines der Mädchen offen, das sich fest an den Schlagzeuger geklammert hatte. „Hätte ich nicht gedacht, ehrlich gesagt. Sie sind sonst immer die Ruhe selbst. “
    Seth sah genauer hin. Er wusste nicht, was die anderen sahen, aber für ihn war das nicht einfach nur bloßes Klammern. Der Drummer versuchte, sich mit vollem Krafteinsatz zu befreien. Es gelang ihm nicht, und auch das Zerren des Zwillings an ihrer Schwester änderte daran nichts. „Scheiße. Ich bin gleich wieder da. Bring mir ein Putensandwich mit“, sagte er zu Jos und verließ seinen Platz.
    „Wo willst du denn hin? “
    „Später “, vertröstete er seinen Freund.
    So schnell es seine ausgelaugten Gliedmaßen erlaubten, ging Seth auf den Tisch der Band zu. Die Blackwoods machten ihm Platz, doch ihre Blicke waren unfreundlich und es wurde sofort getuschelt.
    „Hey“, grüßte er die versammelte Band. „Alles klar bei euch?“
    Aliki  – sie war es bestimmt, Seth erkannte ihren Armreifen am linken Handgelenk wieder – sah ihn besorgt, beinahe gehetzt an. „Das ist kein guter Zeitpunkt.“ Der Bassist und einer der Gitarristen nickten, wobei Seth nicht sagen konnte, ob zum Gruß oder in Zustimmung. Vielleicht war es beides.
    „Ja, das sehe ich. “ Bedeutsam sah er ihr in die Augen. Aliki verstand, dass er Bescheid wusste, und presste die Lippen aufeinander. „Kann ich irgendwie helfen?“
    „Ich habe schon unsere Eltern angerufen “, sagte sie leise, „aber bis sie hier sind, ist es vielleicht zu spät.“
    Seth und der kalkweiße Drummer wechselten einen schnellen Blick. „Und was jetzt? “
    „Ich weiß es nicht “, entgegnete sie. Ihre Flüsterstimme bebte. „Ich habe sie noch nie so erlebt. Normalerweise kann ich sie beruhigen, bevor es soweit kommt.“
    „Sie ist krank “, presste Jordy hervor. „Und sie ist verdammt hungrig!“
    „Es tut mir so leid. “ Aliki wischte sich über die Augen. „Wo bleiben nur die Lehrer? Pete ist doch schon ewig weg.“
    „Wir könnten tauschen “, schlug Seth vor. „Bevor er krepiert …“
    „Das haben wir schon versucht “, sagte der Gitarrist durch zusammengebissene Zähne. „Keine Chance.“
    „Er schmeckt so gut “, summte Efrosini und presste ihre Lippen auf Jordys Hals. „ Unglaublich gut.“
    „Sei still! Es hört dich noch jemand! “
    Efrosini kicherte. „Ach, Schwesterherz, ist dir nicht manchmal langweilig? Das Leben kann so lecker sein!“
    Jordy stöhnte und welkte vor ihrer aller Augen wie eine Blume in der Mittagshitze.
    „Sie muss doch zu beruhigen sein!“ Seths Herz raste und er fühlte Schweiß an seinen Schläfen herabrinnen. Obwohl es in New York oftmals ruppig unter den Schülern zugegangen war, war das hier etwas ganz anderes, und der viele Kaffee, den er am Morgen getrunken hatte, tat ihm keinen Gefallen in dieser Situation. Ganz sicher hatte er nie erwartet, jemanden in einer Kleinstadt sterben zu sehen, und schon gar nicht in seiner zweiten Schulwoche! Hilflos packte er Efrosini an der Schulter, wollte selbst versuchen, sie zum Ablassen zu bewegen – und bekam einen heftigen, elektrischen Schlag für seine Mühe. „Au, verdammt!“
    Auch das Mädchen zuckte heftig zusammen und stieß einen leisen, erschreckten Schrei aus.
    Aliki und der Gitarrist reagierten sofort. Sie stießen Seth aus dem Weg, rissen Efrosinis Hände vom Körper ihres Opfers und hielten sie so fest umklammert, dass es aussah, als würden gleich alle ihre Rippen brechen.
    „Lass mich los! “, heulte sie. Aliki hielt ihren Kopf fest und gab ihr einen Kuss auf den Mund, doch das machte sie nur noch wilder. Sie strampelte wie ein bockiges Kleinkind, das seinen Willen nicht bekam. „Verräterin!“
    Verstört half Seth dem Drummer vom Stuhl auf. „Geht’s? Brauchst du was zu essen? “
    „Bitte “, nuschelte der dumpf. „Irgendwas, egal was.“
    ‚Irgendwas’ war in dem F all eine Portion Bratkartoffeln mit Kotelett und Maiskolben, die Seth von einem

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