Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
Vom Netzwerk:
ausprobieren, ob das mit dem Kreis funktioniert.
    Dianes dunkle, vielschichtige Stimme in seinem Kopf lachte. Oh, das tut es.
    Und was machen wir jetzt? Sogar in seinen eigenen Gedanken fühlte Seth sich unbehaglich. Ist das erste Mal, dass ich eine ältere Braut zu Besuch habe, sozusagen. Oh Gott, du schnüffelst doch nicht etwa in meinen Gedanken herum, oder?
    Dianes Gelächter wurde noch lauter. Sie erschien direkt vor ihm, eine Projektion in unperfekter Perfektion. Keine Angst, ich würde dich damit nicht ärgern. Jedenfalls nicht sehr. Aber wenn du möchtest, kannst du Clyde sehen.
    Ist das dein Ernst? , fragte Seth skeptisch. Einfach so?
    Einfach so. Es ist überhaupt nicht schwer. Halte die Augen geschlossen und öffne dein inneres Auge weit. Er steht dort drüben, an deinem Schreibtisch.
    Seth schielte, darauf bemüht, nicht wirklich hinzusehen. „Oh, Scheiße.“ Kaum zwei Meter von ihm entfernt stand in einem trägen Wirbel aus blassgoldenem Licht tatsächlich ein dunkelhäutiger Junge in seinem Alter vor dem Computer. „Ooh, Scheiße !“ Darauf war er nicht vorbereitet gewesen.
    „Was hast du? “ Clyde wandte den Kopf und runzelte die Stirn. Er hatte kurzes, krauses Haar und war trotz seiner schlaksigen Figur überraschend gut im Training. Krank sah er überhaupt nicht aus, eher wie in der Blüte seines Lebens.
    „Alter, ich höre dich “, sagte Seth wie vom Donner gerührt. „Und ich sehe dich!“
    Clyde riss sich endgültig vom Bildschirm los und sog scharf die Luft ein. „Dafür leuchtest du wie ein Glühwürmchen! “
    „Muss das so sein, Diane? “ Seth schluckte. „Hast du wirklich diese Narbe auf dem Kopf, Clyde?“
    „Die habe ich von einem Fahrradunfall  … Mann, das ist ja der Hammer!“ Clyde kam bis an den Kreis heran und legte beide Hände gegen eine unsichtbare Mauer. „Wie kann das sein?“
    Auf dieser Ebene seid ihr beide gleich, erklärte Diane . Lass ihn hinein, ihr habt euch sicher viel zu erzählen. Und danach gönn dir eine richtig große Mütze voll Schlaf. Das hast du dir verdient, Seth.
    Seth fühlte einen großen Kloß in seinem Hals. Okay. Das machen wir.
    „Was ist los? “, fragte Clyde. „Redest du mit ihr ?“
    „Ja. “ Seth erhob sich, ging auf die flimmernde und doch deutlich erkennbare Gestalt des Geistes zu und fuhr mit der Spitze des Athame einmal komplett um seinen Körper herum. Ein Durchgang bildete sich, obwohl er noch innerlich die Augen verdreht hatte, als Claire es erklärt hatte. „Komm rein, hier drin ist es gemütlicher.“
    Kaum hatte Clyde de n Kreis betreten, versiegelte Seth ihn mit der flachen Seite der Klinge wieder. Er hätte genauso gut Putz an einer Wand glatt streichen können, so real kam ihm das vor.
    Das machst du schon sehr gut , lobte Diane ihn. Hallo, Clyde, wie schön, dich hier zu sehen. Ihr beide könnt einen Freund gut gebrauchen.
    Clyde starrte Seth gebannt an. „Ich kann sie hören. Wie abgefahren ist das denn? Ich höre eine Göttin! “
    Macht es gut. Diane schwebte auf Seth zu und nahm ihn in die Arme . Ein Duft wie Erde, geschnittenes Gras, Blumen und frisch gebackenes Brot stieg ihm in die Nase. Es war der Duft des nahenden Herbstes. Wir sehen uns bestimmt bald wieder.
    Ihre Präsenz verließ den Kreis und Seth schüttelte etwas benommen den Kopf. „Sie ist weg “, murmelte er.
    „Aber ich bin noch da. Seth  …“ Clyde hob seine Hand und sah Seth erwartungsvoll an. „Könntest du …?“
    Seth legte ohne zu Zögern seine Handfläche gegen die des anderen Jungen. Beide zuckten beim Kontakt zusammen. „Das wird wohl wieder eine lange Nacht. “
    „Ich entschuldige mich nächstes Mal bei ihr. “ Clydes vor Erstaunen geradezu entgleiste Miene wurde zu einem breiten Lächeln. „Du kannst mich sehen! Endlich kann mich jemand sehen!“
    „Das glaubt mir Claire nie, wenn ich es ihr erzähle. “ Die Haare an Seths Unterarmen stellten sich senkrecht auf. Er blickte sich um. „Sind noch andere hier?“
    „Nein, was immer sie in eurem Garten gemacht hat, hält sie draußen. “ Clydes weiße Zähne blitzten, als er grinste. Wortlos starrten sie sich an, dann lachten sie. „Verrückt, ich habe tausend Fragen, aber mir fällt keine einzige mehr ein.“
    „Mir auch nicht. Wobei, doch. Claire meinte, sie würde dich fragen, wie es war, zu sterben. Ich glaube, das wüsste ich auch gerne. Falls das okay ist. “
    „Klar, wieso auch nicht? “ Clyde entspannte sich. „Bevor es soweit war, hätte ich das gerne

Weitere Kostenlose Bücher