Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya
Das hast du uns selbst erzählt«, merkte Fiore an.
»Das stimmt, ja. Aber was ist, wenn der Mönch danach noch stärker wird?«, versuchte Nina ihre Angst zu erklären.
»Du hast wohl keine Wahl. Du musst es trinken. Und wir alle mit dir. Sonst werden wir es nie schaffen, den flinken Koriander herzustellen.«
Cesco hatte recht. Es blieb den Kindern nichts anderes übrig, als das Mittel zu trinken.
Schweigend gingen sie zurück ins Labor.
Dodo schleppte das große Buch von Tadino de Giorgis mit und zitterte wie Espenlaub. »Ich w... will auch nicht von dem M... Mönch t... träumen.«
Roxy warf ihrem ängstlichen Freund einen mitfühlenden Blick zu.
»Hier, in dem Fläschchen mit dem schiefen Hals ist das Kalium. Sollen wir es sofort ausprobieren?«, fragte Nina zögerlich und nahm das Gefäß mit der rötlichen Flüssigkeit aus dem Regal.
Die Kinder nickten stumm und warteten angespannt, bis Nina für jeden von ihnen einunddreißig Tropfen in kleine Schüsselchen verteilt hatte. Dann nahmen sie all ihren Mut zusammen und schluckten die farbige Flüssigkeit hinunter. Das Blut begann brennend in ihren Adern zu pochen und ihre Gesichter liefen rot an. Ihre Zehen und Fingerspitzen zuckten unkontrolliert.
Aber sie zwangen sich, alle zusammen die Hände auf die Glasschachtel zu legen. Dann sprachen sie unter größter Anstrengung: »Captare Nunc! Captare Nunc! Captare Nunc!«
Aus dem Kästchen entwich eine gasförmige Substanz, die inmitten des Labors eine kleine weiße, hell leuchtende Wolke formte. Die Glasschachtel zersprang. Splitter flogen nach allen Seiten. Die Kinder schrien erschrocken auf und schlugen sich schützend die Hände vor die Augen. Aber ihre Haut blieb unversehrt, sie glänzte sogar. So sehr, dass sie fast zu leuchten schien. Überrascht schauten sich die Freunde gegenseitig an und ein Lächeln breitete sich auf ihren silbrig funkelnden Gesichtern aus.
Die Wirkung des Kaliums war vorüber.
»Seht doch mal, wie wir glänzen!«, sagte Fiore lachend und versuchte sich in einem silbernen Teller zu spiegeln.
Die anderen hingegen starrten sprachlos auf die Wolke in der Luft.
»Das ist also der Kometenschweif«, sagte Nina. »Wir müssen ihn sofort verwenden, sonst verdampft er noch.«
Dodo streckte die Hand aus, um die schwebende Substanz zu berühren, aber Roxy hielt ihn zurück. »Mach das lieber nicht. Wer weiß, was dann damit passiert.«
Nina ging zum Kessel, der über dem lodernden Feuer im Kamin hing. Alles war bereit für die Herstellung des flinken Korianders.
Cesco verstand sofort. Er bat Dodo, ihm beim Tragen des Behälters mit dem Regenwasser zu helfen. Dann fragte er Nina: »Sollen wir die ganzen fünf Liter in den Kessel gießen?«
Nina nickte und löffelte zweihundert Gramm brenzliges Mehl in die Waagschale, die Menge, die sie für die Formel benötigten. »So, ich gebe jetzt das Mehl dazu«, sagte sie aufgeregt.
Fiore zog die Schublade des Experimentiertisches auf und holte den lilafarbenen Pfeffer heraus. Fehlte nur noch eine Prise Kometenschweif.
Alle schauten staunend auf die leuchtende Wolke.
Nina griff nach dem Kupferlöffel und schöpfte vorsichtig eine kleine Menge der gasförmigen Substanz ab. Schnell gab sie sie in den Kessel. Die Mischung fing an zu köcheln und eine bläuliche Rauchfahne stieg empor.
Die Uhr zeigte siebzehn Uhr, vierzehn Minuten und acht Sekunden.
»Jetzt müssen wir nur noch zwei Stunden und vier Sekunden warten, bis der Koriander fertig ist. Wir haben es geschafft!«, jubelte Nina ungläubig. Eine weitere Bewährungsprobe war bestanden!
Während die Mischung vor sich hin brodelte, öffnete sich auf einmal das Systema Magicum Universi und eine Schrift erschien auf den flüssigen Seiten.
Den flinken Koriander wirst du trinken, um die besagten Gegenstände zu bewegen.
Aber einige Versuche solltest du machen, um zu erfahren, ob deine Gedanken deinen Zielen folgen.
»Ich soll also versuchen, einige Sachen mit meinen Gedanken zu bewegen ... hier in der Villa?«, rief Nina erstaunt.
»Da werden wir eine Menge Spaß haben!«, freute sich Cesco und klatschte in die Hände. Und auch den anderen gefiel die Idee, ein bisschen Weihnachtsverwirrung zu stiften. Fiore zog ein paar Papiertücher aus der Rocktasche und reichte sie den anderen. Sie wischten sich die Gesichter ab und beseitigten so im Nu die Spuren der Glassternexplosion.
»Wisst ihr eigentlich, was >Captare Nunc< heißt?«, fragte Fiore und lächelte wissend.
»Nein. Du etwa?«,
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