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Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore

Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore

Titel: Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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Allein, mir deine qualvollen Schreie anzuhören – herrlich!« In seinem Blick las sie Wut und Lust und all die schlimmen Emotionen, die Bernard so mächtig und so schrecklich machten. Er würde ihr wehtun, wie früher. »Weißt du, ich hätte gar nicht gedacht, dass mir das Leben auf dem Land gefallen könnte, aber Nevermore hat eben diesen ganz besonderen … Zauber. Findest du nicht?«
    »Gray wird dich töten.«
    »Das bezweifle ich.« In seinen Augen blitzte Wut auf. »Du undankbare Schlampe! Du hast ihn geheiratet, obwohl du weißt, dass du mir gehörst!«
    Er hob die Hand und schlug sie ins Gesicht. Fest. Ihr Kopf schnellte zurück, und sie schmeckte Blut. Wut überlagerte ihre alten Ängste. Lucinda dachte an Gray, an das, was sie für ihn empfand, und konzentrierte sich auf diese Empfindungen: Pflichtgefühl. Vertrauen. Loyalität.
    »Ich gehöre zu ihm. Ich gehöre zu Gray.«
    Bernard wippte auf seinen Fersen und betrachtete sie. »Ah, ich sehe, du hast deinen alten Kampfgeist wiedergefunden.« Seine Augen wurden dunkel, und er leckte sich über die Lippen. »Das war immer mein Lieblingsspiel, weißt du das? Deinen Willen brechen. Als du am Ende deine Gabe benutzt hast, um Talia zu retten, war ich … bezaubert von deiner Rebellion. Und freute mich schon auf die Herausforderung, dich ein zweites Mal zu brechen. Doch dann bist du verschwunden und hast mein eigen Fleisch und Blut entführt. Das war anmaßend von dir und dumm.« Er ließ seine Finger durch ihr Haar gleiten. Sie biss die Zähne zusammen. Grinsend beugte er sich zu ihr herunter und näherte seine Lippen ihrem Mund. »Du musst bestraft werden.«
    »Du auch.« Lucinda ließ ihren Oberkörper nach hinten schnellen und warf sich sofort wieder nach vorn. Mit voller Wucht krachte ihr Kopf an Bernards Stirn. Sterne tanzten vor ihren Augen, und der Schmerz in ihrem Kopf kam explosionsartig. Sie sackte gegen die Wand und versuchte die Übelkeit herunterzuschlucken. Verdammt. Das tat viel mehr weh, als sie erwartet hatte.
    Bernard war auf seinen Hintern gefallen. Obwohl Lucinda für den Augenblick nur verschwommen sah, gelang es ihr, ihm trotz ihrer gefesselten Knöchel kräftig in den Schritt zu treten. Leider war der Tritt nicht hart genug, um nachhaltig Schaden anzurichten, doch schmerzhaft war er allemal. Bernard rollte auf die Seite und krümmte sich. »Elende Schlampe«, wimmerte er. »Ich bring dich um.«
    Gut. Das war der Plan. Denn dann würde Happy am Leben bleiben. Und Gray würde Bernard besiegen, das wusste sie. Bernard hatte keine wahre Macht, er verstand Magie nicht. Sie wünschte, sie könnte dabei sein, wenn Gray ihn fertigmachte. Bald würde dieser Scheißkerl von einem Raben niemandem mehr wehtun.
     
    Taylor konnte Gray nur mühsam davon abhalten, die Scheune einfach in die Luft zu jagen. Als sie ihren altersschwachen Dienstwagen sahen, war klar: Ren hatte Lucy in die Scheune gebracht. Das Wohnhaus der Farm war fast zwei Kilometer entfernt und wurde über eine gesonderte Zufahrt von der Hauptstraße erreicht.
    Harley hatte vollkommen komatös auf dem Sofa gelegen. Sie hatten wertvolle Zeit damit verplempert, den Alten auf die Beine zu stellen und ihn mit Kaffee wieder halbwegs fit zu machen. Harley würde niemals etwas gegen seinen Sohn sagen, doch er erwähnte immerhin, dass Ren in der leer stehenden Scheune am Rande ihres Anwesens viel Zeit verbracht hatte. Daraufhin hatten sie Harley in der Küche stehen gelassen und ihm noch den Tipp gegeben, die Kanne Kaffee leer zu trinken.
    Die Türen der Scheune waren geschlossen. Nur ein schmaler Lichtschein drang durch einen Spalt nach draußen. Sie blieben stehen und lauschten. Es waren Stimmen zu hören, die eines Mannes und einer Frau. Sie waren zu undeutlich, als dass Taylor die Worte verstehen konnte. Er wusste nicht einmal zu sagen, zu wem die Stimmen gehörten.
    »Das muss Lucinda sein.« Gray taumelte nach vorn, aus seinen Fingerspitzen schoss magisches Feuer.
    »Warte.« Taylor hielt seinen Freund an der Schulter fest und jaulte im selben Moment auf. »Au! Ich habe mich an dir verbrannt!«
    »Das ist meine Magie.« Gray runzelte die Stirn, und Taylor war klar, dass er selbst nicht wusste, was gerade mit ihm geschah. »Ich will meine Frau da rausholen.«
    »Wenn wir einfach so da reinplatzen, ohne zu wissen, was los ist, müssen wir damit rechnen, dass sie getötet wird. Jetzt komm schon, Mann. Denk doch mal nach!«
    »Du hast recht.« Gray betrachtete die Scheune. »Sieh

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