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Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore

Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore

Titel: Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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beobachtete die Szene interessiert.
    Gray sah nichts. Er hatte nie etwas davon gemerkt, dass Ant ein magisches Wesen war. Trent war mit Sicherheit keines. Doch ihn interessierte im Moment sowieso nur Lucinda. Er würde sich blindlings in jede Schlacht stürzen, um diese Frau zu retten. Gleichzeitig wusste er, dass er mit seinem blinden Eifer auch ihr Leben gefährden konnte.
    »Ich beherrsche Nekromantie«, bekannte Trent in diesem Moment. »Und verfüge auch über etwas Erdmagie. Keine Mischung, die ich empfehlen kann.«
    »Ich habe gar nichts davon mitbekommen.« Gray sah Ember an, und sie schüttelte den Kopf. Auch sie hatte davon nichts gewusst.
    »Mom und Dad haben mir beigebracht, mein Talent zu verheimlichen. Ich möchte nämlich nicht, dass andere Leute darüber bestimmen, wie ich zu sein habe. Ist das klar?«
    »Mich interessiert es nicht, ob du ein magisches oder ein weltliches Geschöpf bist«, sagte Gray ungeduldig. »Mich interessiert nur eines: Wo ist Lucinda?«
    »Ren hat sie mitgenommen.«
    Alle starrten ihn an, und Trent trat einen Schritt zurück und hob entschuldigend die Hände.
    »Warum sollte er Lucinda mitnehmen und Ant nicht?«
    »Oh Mann. Verstehst du nicht? Mitgenommen heißt, er hat ihr mit seiner Knarre eins übergezogen und sie dann in seinen Wagen verfrachtet. Er drohte damit, mich und Ant zu erschießen!«
    Deswegen also hatte Trent diesen Schutzzauber für sich und Ant hergestellt. Trotzdem: Ren sollte Lucy gekidnappt und damit gedroht haben, seine zwei Freunde zu erschießen?
    »Er wusste auch nicht, dass du ein magisches Wesen bist. Oder?«
    »Nein. Er ist ausgerastet. Er warf Lucinda in seinen Wagen und raste Richtung Old Creek davon.« Trent warf Gray einen entschuldigenden Blick zu. »Es tut mir leid. Ich konnte nichts für sie tun.«
    »Du hast getan, was du konntest. Dafür danke ich dir.«
    Trent nickte, aber er sah elend aus. Und Gray fühlte sich elend. Warum hatte Ren Lucinda entführt? Und wo war er mit ihr hin?
    »Dieser Scheißkerl. Genau vor unserer Nase.« Taylor schüttelte ungläubig den Kopf.
    Abrupt öffnete Ant die Augen. »Ren hat Lennie umgebracht. Das sagt der Baum. Er hat hier auf ihn gewartet. Er hat gewartet, bis Lennie die Straße entlanggefahren kam. Er hatte wie immer getrunken, aber es war Ren, der den Wagen in den Baum gelenkt hat. Das hat dem Baum wehgetan.« Er seufzte und streichelte den Stamm. »Und mein Wagen auch.«
    »Du machst mir Angst.« Taylor stand auf. Er schien damit zu rechnen, dass auch der Baum jederzeit zu sprechen beginnen könnte. »Warum sollte Ren Lennie umbringen?«
    Gray wusste genau, warum. »Er war die Verbindung zu Marcy Sie fragte mich, wie man jemanden lieben kann, der so furchtbare Dinge tut. Damit muss sie Ren gemeint haben. Sie wollte die Stadt beschützen, doch sie brachte es nicht übers Herz, ihn zu verraten. Also stahl sie ihm das Dämonenauge und wollte damit die Stadt verlassen.«
    »Lennie war stark wie ein Bär, aber dumm wie Brot.« Trent setzte die Puzzlestückchen zusammen. »Er hätte vermutlich alles getan, was Ren ihm auftrug. Die beiden waren ein Team.«
    »Dann hat also Lennie Marcy getötet. Ich kann’s nicht glauben.« Taylor kickte gegen ein Rad des verunglückten Wagens. »Wofür zum Teufel braucht Ren überhaupt magische Gegenstände?«
    »Weil er ein magisches Talent hat.« Ant sah seinen Bruder an. »Aber es ist nur sehr schwach ausgeprägt. Er braucht die Gegenstände, um seine Macht zu vergrößern. Der Baum sagt, wenn er nicht in Nevermore leben würde, hätte er nicht einmal entdeckt, dass er diese Kräfte besitzt.«
    »Und was heißt das?«
    »Nevermore wurde gegründet, um eine Göttinnenquelle zu beschützen«, erklärte Ember leise. »Hier wird alle Magie verstärkt.«
    Die Dinge wurden immer komplizierter. Gray schüttelte den Kopf. »Ich habe Göttinnenquellen immer für ein Märchen gehalten.«
    »Ja, man soll sie auch für einen Mythos halten. Das ist gewollt. Nur sehr wenige wissen, dass es sie wirklich gibt, und kennen ihre Standorte. Die Drachen, die Nevermore gegründet haben, kannten die Wahrheit – und sie wurden von der Göttin beauftragt, diesen Ort zu beschützen.«
    »Und das hat dir alles die Göttin gesagt?«
    »Ja, Gray. Das hat mir alles die Schöpfermutter gesagt. Und sie sagt auch, dass es keine weiteren Geheimnisse mehr geben soll. Weder in der Stadt noch bei dir!«
    »Ich hab’s kapiert.« Gray drehte sich um und ging zum Straßenrand. Er wollte sich lieber nicht

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