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Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin

Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin

Titel: Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stanislaw Belkowski
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vereinigen, ob sie nun zur Partei »Einiges Russland« gehören oder nicht. Die Gesamtrussische Nationale Front hatte von Anfang an erklärt, dass sie fest beabsichtige, auf traditionelle familiäre Werte zu setzen, weil sie zu den wichtigsten geistig-materiellen Grundfesten der Russischen Föderation gehörten. (»Grundfesten« ist ein Wort, das die Kreml-Politikmacher aus der Mottenkiste geholt haben, um damit die Nation zusammenzuschweißen. Damit soll dem russischen Volk, das in der postsowjetischen Zeit durch eine in seiner Geschichte einzigartige Periode der Individualisierung und Atomisierung gegangen ist, eine gewisse einheitliche mental-inhaltliche Form gegeben werden.)
    Ganz offen litt auch die legendäre Abgeordnete der Staatsduma Jelena Misulina, die in den 1990er-Jahren ihre Karriere in der linksliberalen Partei »Jabloko« begann (deren Chef und Gesicht Grigori Jawlinski ist) und mittlerweile der kremlnahen, wenn auch nominell oppositionellen sozialdemokratischen Partei »Gerechtes Russland« angehört. Mit ihrem eigenwilligen Verständnis der Vorbildfunktion von Wladimir Putin sowie der Aufgaben, die ein Anführer seinem Land bei einer weiteren Etappe seiner öden Entwicklung vorstellen soll und kann, erarbeitete Frau Misulina 2012/13 ein in aller Welt bekannt gewordenes Gesetz gegen die Propaganda von Homosexualität. Außerdem ist die Abgeordnete Misulina Urheberin des Programms zur Stärkung familiärer Werte in Russland, zu dessen Schlüsselpunkten die Bekämpfung von Scheidungen zählt. Und nun dieser Affront!
    Ja, und der Vorsteher der Russisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats Kirill (Gundjaew) hatte sich auch ziemlich aus dem Fenster gelehnt. Viele Monate vor dem schicksalhaften Kreml-Ballett hatte Patriarch Kirill in Predigten, in den Zeitungen und im Fernsehen, im Internet und in privaten Gesprächen auf alle eingeredet, dass ein ordentlicher russisch-orthodoxer Mensch nicht das Recht habe, sich von seiner gesetzmäßigen Gattin zu trennen. Denn Mann und Frau müssten bis zum Ende ihrer Erdentage Freud und Leid miteinander teilen.
    Nach dem 6. Juni 2013 muss der Kirchenfürst nun Wladimir Putin als unordentlich und unorthodox bezeichnen (schrecklich auszusprechen, noch schrecklicher zu denken!) oder seine früheren Ansichten über das Übel einer Scheidung desavouieren. Er zog einen normalen Kompromiss vor, wofür die russisch-orthodoxe Kirche in schwierigen Situationen schon immer gerühmt wurde – er schwieg. Als hätte es keine Putin-Scheidung gegeben. Der Patriarch war im entscheidenden Moment zu beschäftigt, um sich mit derartigen Kleinigkeiten abzugeben.
    Mit seiner radikalen Geste hatte der Präsident natürlich einmal mehr bewiesen, wie sehr er seine formalen Mitstreiter und Wegbegleiter schätzt und welcher Preis für seine Gala-Rhetorik zu zahlen ist. Was soll’s, jeder, der in den Genuss der Kreml-Vorzüge unter den Bedingungen des modernen Russland kommen will, sollte rechtzeitig die Kunst der Selbsterniedrigung lernen.
    Diejenigen, denen aufgetragen ist, sich um Putins Image als Macho und Sexbombe zu sorgen, versuchen dennoch, dem Bewusstsein der Welt ein ganz anderes Bild einzupflanzen.

Kapitel 17: Sex mit Wladimir Putin – Geheimnisse aus allerhöchstem Bett
    Im Jahr 2002 tauchte die Legende von Alina Kabajewa auf, der Olympiasiegerin in der Disziplin Rhythmische Sportgymnastik. Ich erinnere mich noch gut daran, wer mir wann und unter welchen Umständen das erste Mal von der angeblichen Affäre Putins mit der 19-jährigen Kabajewa erzählte. Ort der Handlung war eines der seinerzeit entstehenden »elitären« Cafés im Stadtzentrum Moskaus und die Informationsquelle ein (damals) offizieller Mitarbeiter von Präsident Putin, wobei anzumerken ist, dass er in keinerlei freundschaftlicher oder kameradschaftlicher Verbindung zum Autor dieser Zeilen steht.
    Die Umstände des Zusammentreffens der Informationsquelle mit ihrem Adressaten sind absolut zufällig; man war einfach zur selben Zeit in einem Café und saß eine Weile an einem Tisch. Ich weiß noch, dass ich mir einen Ricard bestellt hatte, mein Lieblingsgetränk zu dieser Zeit; was mein Gesprächspartner trank, weiß ich nicht mehr.
    Ja, ich war gern bereit zu glauben, dass Putin schon länger etwas mit dieser Sportlerin hat und sie sogar zwei Kinder von ihm zur Welt gebracht hatte. Warum eigentlich nicht? Dennoch gab es da einige Versprecher und Anlass zu zweifeln. Jeder, der sich halbwegs mit der Ethik des

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