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Wo bist du und wenn nicht wieso

Wo bist du und wenn nicht wieso

Titel: Wo bist du und wenn nicht wieso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Mary
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ehrlich Dinge anzusprechen, die man schon länger mit sich herumträgt.
    Manchmal stellen sich bei dieser Klärung auch Missverständnisse heraus, wie im Beispiel von Brigitte auf Seite 81. Sie hatte das morgendliche Rauchen des Mannes als Zeichen gedeutet, keine Beziehung zu wollen, und erfuhr nachträglich durch seine Erklärung »Du warst halt immer gleich weg« von der Enttäuschung des Mannes. Beide wollten weitermachen, beide waren enttäuscht, und beiden ging die Sache nach. Hätten sie die Begegnung früher, nach einer oder zwei Wochen, geklärt, wäre es vielleicht möglich gewesen, den Faden wieder aufzunehmen. So aber war es für beide nicht mehr vorstellbar.
Den Weg frei machen
    Offene Begegnungen abzuschließen kann Gedanken oder Gefühle auflösen, die ansonsten in weiteren Begegnungen zu Hindernissen werden. Räumen Sie deshalb hinter sich auf! Erinnern Sie sich an zwei offene Begegnungen und planen Sie, wann und wie Sie Kontakt mit den betreffenden Menschen aufnehmen. Machen Sie sich klar, was genau Ihnen nachgeht und worauf Sie genau eine Antwort oder Erläuterung suchen.
    Natürlich gelingt es nicht in jedem Fall, an neue Informationen zu kommen, aber auch dann lautet die Erfahrung: Ich kann ansprechen, was mich beschäftigt – und wenn mein Gegenüber darauf nicht reagiert, wäre er wahrscheinlich für eine Beziehung mit mir nicht geeignet. Auch dann ist eine größere Klarheit entstanden.
    Damit sind die »Vorübungen« abgeschlossen – und Sie können das Gelernte in der Praxis testen. Im folgenden Kapitel gebe ich Ihnen Anregungen für die drei Beziehungsphasen.
    Hören Sie mit der Beziehungssuche auf und fangen Sie mit zwangloser Begegnungssuche an.
Finden Sie Ihre wunden Punkte und nehmen Sie dieses Wissen in eine Begegnung mit.
Bleiben Sie offen für andere Deutungen.
Probieren Sie unterschiedliche Reaktionen aus.
Lassen Sie Voraussagen sein und bleiben Sie offen.
Schließen Sie offene Beziehungen ab.



Sie haben bereits erfahren, worin die Kunst besteht, ein Single zu bleiben. Sie wissen auch schon, wie Sie den Beziehungstrick anwenden und üben können, in Beziehung zu sein. Nun möchte ich Ihnen noch zeigen, wie Sie Herausforderungen bei der Partnersuche meistern können. Dafür gebe ich Ihnen zahlreiche Anregungen für die drei Phasen auf dem Weg zu einer Beziehung.
ANREGUNGEN FÜR DIE SYMPATHIEPHASE
    In der Sympathiephase, ich habe es vorne beschrieben, klingelt es. Das kann unterschiedlich laut sein, manchmal allerdings klingelt es beinahe lautlos, sodass das Gegenüber davon nichts mitbekommt. Denn manche Betroffene sind zu schüchtern, um Sympathie zu zeigen. Was können Schüchterne tun, um ihre Hemmungen zu überwinden und zumindest in Kontakt zu geraten?
Kontaktaufnahme für Schüchterne
    Schüchterne haben bereits sehr früh oder erst etwas später in ihrem Leben negative Beziehungserfahrungen gemacht. Daraus haben sie die (scheinbar wahre) Überzeugung gewonnen, sie wären nicht liebenswert, was sie an äußeren Merkmalen festmachen: Sie halten sich für zu dünn, zu dick, zu unscheinbar, zu irgendetwas. Natürlich sind diese »Wahrheiten« nicht wahr, denn zahllose Dünne wie Dicke führen Beziehungen. Die Frage ist nur, wie man die feste Überzeugung, nicht interessant für andere zu sein, und die damit verbundene Angst vor Zurückweisung auflösen kann.
    Das geht nur, indem man andere Erfahrungen macht! Denn nur dadurch werden die starren Überzeugungen aufgelöst und bestehende Ängste relativiert. Doch da beißt sich die Katze in den Schwanz. Wie kommt man zu neuen, positiven Erfahrungen, wenn man schüchtern ist und sich versteckt? Woher kommt dann die nötige Portion Entschlossenheit?
    Lassen Sie es mich so beschreiben: In jedem Schüchternen sind zwei Persönlichkeiten am Werk, eine zurückhaltende, deren Aufgabe die Schmerzabwehr ist, und eine sehnsüchtige, deren Aufgabe in der Bedürfniserfüllung liegt. Die Lähmung besteht, solange die zurückhaltende Person stärker ist als die sehnsüchtige. Also geht es darum, die Zurückhaltung zu schwächen und die offensive Seite zu stärken. Dann entsteht Entschlossenheit.
    Der Schüchterne malt sich aus, was bei einem Anbahnungsversuch alles passieren könnte, das er sich lieber ersparen will. Er könnte sich blamieren, er könnte abgewiesen werden, er könnte frustriert und enttäuscht werden. Er könnte viele kleine Tode sterben, die sein Selbstwertgefühl weiter schwächen. Daher hofft er darauf, dass die Angst eines

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