Wo der Fettschwanzmaki fremdgeht: Das Länderlexikon der erstaunlichen Fakten

VI ., ist bis heute der große König Tongas. Nicht nur wegen seiner Persönlichkeit und seiner 40 Jahre währenden Regentschaft (bis 2006), sondern auch wegen seiner 1,96 Meter. Mit 209 Kilogramm war er der schwerste Monarch der Welt. Die Deutschen fertigten ihm für seine häufigen Staatsbesuche (der Mann sprach Deutsch) regelmäßig Spezialstühle an, die er alle als Geschenke betrachtete und mit nach Tonga nahm. In den 90ern veranstaltete der König einen Wettbewerb und versprach demjenigen 500 Dollar, der am meisten abspeckte. Er selbst verlor ein Drittel seines Gewichts. Durch Fahrradfahren hielt er sich fit – auf der Landebahn des Flughafens.
Warum die Außerirdischen gleich wieder wegfliegen würden
    Dick ist gesund, schlank ist krank.
Übrigens
    Der Ma´ulu´ulu ist ein Sitztanz, der mit 20 bis 900 Leuten getanzt wird.

Trinidad und Tobago

    Â»Von welcher Kultur sprechen Sie? Trinidads ursprüngliche Bevölkerung wurde im Lauf von zwei Jahrhunderten von den spanischen Eroberern umgebracht. Dann war die Insel eine Zeit lang verlassen. Im späten 18. Jahrhundert wurde sie Sklavenkolonie, und Mitte des 19. Jahrhunderts begann man, für die Zuckerrohrernte Kontraktarbeiter aus Indien ins Land zu schaffen. Kulturell ist Trinidad eine Wüste.«
    V. S. Naipaul, der einzige Nobelpreisträger aus Trinidad und Tobago (Literatur, 2001).
Name
    Â»Trinbagonians« nennen sich die 1 250 000 »Trinidadians« auch, aus gutem Willen gegenüber nur 50 000 »Tobagians«.
Rekord
    Das bisher kleinste Land, das an einer Fußball -WM teilnahm. Berühmtester Spieler: Der »lächelnde Attentäter« Dwight Yorke (grinste immer auf dem Platz und schoss mehr Tore als die meisten Mittelfeldspieler).
Das können die Trinbagonians besser
    7000 Kilometer hatte das Tier hinter sich, als es an dem südfranzösischen Strand ankam: eine Riesenschildkröte mit der Kennmarke »Trinidad und Tobago«, 320 Kilogramm schwer. Über den Atlantik, um Nordafrika, ins Mittelmeer war sie geschwommen. Camper schoben sie zurück ins Wasser. Zurück nach T&T.
Danke für …
    Weil die Sklaven auf den Feldern nicht reden durften, sangen sie den Calypso. Die »Steel Drum« erfanden sie, als ihnen die Trommeln und die Bambusstöcke weggenommen wurden. Da griffen sie zu Bratpfannen, Mülleimerdeckeln und Ölfässern.
Nur hier
    Die 20-jährige Shemika Charles hält den aktuellen Weltrekord im Limbo, dem trinbagonischsten aller Tänze: Gerade mal 21,5 Zentimeter war die Stange hoch, unter der sie durchtanzte.
Es war einmal
    Daniel Defoe soll die einsame Insel des Robinson Crusoe nach dem kleinen Tobago gestaltet haben. Wie die Insel im Roman, liegt es nahe der Mündung des venezolanischen Flusses Orinoco, hierher führte auch Crusoes Reiseweg kurz vor dem Schiffbruch, und auch Landschaft und Fauna der fiktiven und der echten Insel ähneln sich. Zum Robinson, dem Helden selbst, hat ihn ein Schicksal ganz woanders inspiriert (siehe Chile).
Trinidad und Tobago fühlen
    Liming ist die trinbagonischste Art, Zeit zu verbringen: Nichtstun auf höchstem Niveau. An Straßenecken, in Parks oder Billardhallen limen Limer, meist junge Männer. Und sie haben Regeln: Nie verabreden! Zufällig muss man sich treffen. Zwar dürfen sie etwas anderes tun – essen, trinken, Witze machen –, doch darf das die Ziellosigkeit des Liming nicht zerstören. Müßiggang ist hier darstellende Kunst und nationale Identität. Allein der Versuch, es zu beschreiben, zeigt eine zu hohe Distanz zum Geist des Liming.
Warum die Außerirdischen gleich wieder wegfliegen würden
    Beim Liming (siehe oben) gehört es zum Alltag, Frauen auf der Straße mit sexuellen Anzüglichkeiten zu belästigen. Der Klassiker: »You good fuh wood!«
Übrigens
    Â»Hier findet jeder Glaube und jede Rasse ihren Platz« ist die Zeile, die man in der Nationalhymne doppelt singt.

Tschad

    Â»Wer ein Mädchen schult, schult ein Land.«
    Sprichwort im Tschad.
Name
    Tschad heißt »See«. Heißt dann der Tschadsee Tschadtschad?
Rekord
    Der Tschad ist das Flächenland mit den wenigsten befestigten Straßen, zumindest unter den Flächenstaaten. Er ist 3,6-mal so groß wie Deutschland, hat aber nur 267 Kilometer Asphalt zu bieten. Das ist noch nicht mal die Strecke Berlin–Hamburg. Selbst San Marino hat mehr.
Das können die Tschader