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Wo die coolen Kerle wohnen

Wo die coolen Kerle wohnen

Titel: Wo die coolen Kerle wohnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Friedmann
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fahlen Teint, an Augenringen und tiefen Nasolabial-Falten ablesen können. Der Mann in mittleren Jahren muss allzeit frisch, fit und relaxed aussehen.
    Das sind Erwartungen an die männliche Schönheit, die Männer inzwischen verinnerlicht haben und zunehmend an sich selbst stellen. Viele arbeiten deshalb an ihrem Erscheinungsbild, bemühen sich, ihren Körper zu optimieren und einer ästhetischen Norm anzugleichen.
    Unsere ganz normalen Midlife-Männer messen sich jetzt auch an Stars wie dem prominenten Attraktivitätsbolzen George Clooney (Jahrgang ’61) oder James-Bond-Darsteller Daniel Craig (Jahrgang ’68), an Til Schweiger (Jahrgang ’63), Startenor Jonas Kaufmann (Jahrgang ’69) oder dem englischen Stardirigenten mit dem von einer silbernen Lockenpracht umrahmten Faunslächeln, Sir Simon Rattle (Jahrgang ’55).
    Haben sich bislang vor allem die Frauen mit Schönheitsvergleichen herumgeplagt, so rackern sich heute auch schon viele älter werdende Männer ab. Und sind mit ihrer zunehmenden Fixierung auf die eigene äußere Erscheinung nicht mehr nur für die Fitnessbude um die Ecke, sondern auch für die Kosmetikindustrie und die plastische Chirurgie leichte Beute. Wobei seine Wirkung auf die Damenwelt für den Midlife-Mann anscheinend keineswegs im Vordergrund steht. Eigentlich schade …
    Spieglein, Spieglein …
    Auf der Website des 2008 gegründeten ersten deutschen Kosmetikinstituts nur für Männer, »MySpa« in München, heißt es kernig: »Männer wissen, dass ein gepflegtes Aussehen nützt. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, was ohnehin auf der Hand liegt: Gepflegte Männer sind erfolgreicher. Im Beruf – und bei den Frauen.« Das ist die korrekte Reihenfolge: In erster Linie arbeiten die Männer wegen ihrer Jobs an ihrem Aussehen. Der Mann trägt seine Haut im wahrsten Sinne des Wortes zu Markte, denn wenn sie schön, glatt, frisch ist, zahlt sich das für ihn in barer Münze aus.
    Was internationale Studien schon zuvor immer wieder belegt hatten, bezifferte der Wirtschaftsprofessor Barry Harper von der London Metropolitan University in einer Studie an 11 000 Briten ganz genau: Schönen Männern beschert ihre körperliche Attraktivität 15 Prozent mehr Gehalt, als ihre unattraktiven büroblassen Kollegen erwarten dürfen. Investitionen in die alternde Männerhaut bringen demnach eine ordentliche Rendite.
    Kein Wunder, dass der Umsatz von Anti-Aging-Cremes, Lotionen, Aftershaves, Mitteln fürs Hairstyling, Duftwässerchen und anderen Männerprodukten zwischen 2004 und 2008 um 17 Prozent stieg.
    2009 gaben die Herren der Schöpfung für Pflegeprodukte 900 Millionen Euro aus – wobei sich Gesichtspflege für den Mann mit Abstand am besten verkauft. Jeder Sechste benutzt bereits Anti-Aging-Produkte, und der Markt boomt weiter. Doch machen die Männer bei Sonnenbank und Maniküre, bei Haarfarbe und Zahn-Bleaching, bei Töpfchen und Tiegelchen keineswegs Halt. Nicht einmal bei Botox und Faltenunterspritzungen mit Hyaluronsäure.
    200000 Männer haben sich in Deutschland im Jahr 2010 für ihre Schönheit unters Messer gelegt, berichtet die Internationale Gesellschaft für ästhetische Medizin (IGÄM). »Dabei muss differenziert werden zwischen den jüngeren und den älteren Männern«, sagt Prof. Dr. med. Werner Mang, Schönheitschirurg und Chefarzt der Bodenseeklinik in Lindau. Rund 500 Männer lassen sich im Jahr von ihm behandeln. »Die jüngeren Männer haben manchmal auch psychische Probleme, wenn sie an einer Höckerlangnase oder einem fliehenden Kinn leiden. Das gilt auch für Haarausfall oder abstehende Ohren.
    Bei älteren Männern ab 45 Jahren stehen dann eher berufliche Dinge im Vordergrund. Sie wollen wieder jung und aktiv aussehen. Das gilt auch, wenn ältere Männer jüngere Partnerinnen haben. Sie wünschen sich dann vor allem Schlupflid- oder Tränensack operationen, Fettabsaugungen und Faceliftings.« Gerade Liposuktionen um die Körpermitte seien häufige Eingriffe bei älteren Männern, meint er, sie wollten damit ihren »Speckgürtel« loswerden. »Dann gibt es auch Männer, die sehr viel an Gewicht abgenommen haben. Sie wünschen eine Bauchdeckenstraffung. Oberarm- oder Oberschenkelstraffungen sind ebenfalls möglich.«
    Die Kosten für einen Eingriff liegen zwischen 1800 und 10 000 Euro.
    Da Männer zwar in erster Linie ihrem Chef, in zweiter dann aber doch auch den Frauen gefallen wollen, werfen wir zum Schluss noch einen kurzen Blick auf jene Models, die mit ihren

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