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Wo die letzten Menschen hausen

Wo die letzten Menschen hausen

Titel: Wo die letzten Menschen hausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Chilson
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hatte, ein dreimastiges Fahrzeug mit je drei grünen Segeln und schmalem Rumpf. Dazu hatte es goldene Klüver, Stagsegel und einen Besan aufgezogen. Sonderbarerweise waren seine Kufenstreben an der Reling verankert und führten seitlich am Schiff hinunter, bis auf eine Lenkkufe in der Mitte von Bug und Heck. Die Außenkufen trugen riesige Räder, was anzeigte, daß auch fester Boden befahren wurde. Trebor hatte von Triffs gehört, aber noch nie eines gesehen. Auf Rädern waren sie langsam.
    Und im Gegensatz zum üblichen Sandschiff war der Bug spitz und der Rumpf nicht rechteckig, sondern in V-Form, wie bei einem Flußboot.
    »Passagier nach Vandamar!« brüllte Doroteo Arango auf den Anruf vom Triff. Trebor verbeugte sich.
    »Vergeßt unsere Freundschaft nicht, o Trebor, Sohn Sirroms!« sagte der Hauncha und entbot ihm den Gruß.
    Trebor grüßte das Dunlin-Schiff und schritt auf das Triff zu. Er erwartete, eine offene Luke vorzufinden, aber der Schiffsrumpf wies keine Öffnungen auf; man warf eine Strickleiter herunter. Trebor kletterte hinauf, und die Männer holten die Segel in dem Augenblick an, als seine Füße sich vom Salz hoben; das Triff setzte sich in Bewegung, bevor sein Kopf über der Reling war.
    Der Kapitän und eine Phalanx von Offizieren empfingen ihn sofort, als seine Füße das salzgeschrubbte Deck betraten.
    »Gruß, Herr, und willkommen im Namen des Zweiten Irenischen Reiches.«
    Trebor verbeugte sich, unansehnlich in seinem salzverkrusteten grünen Reiseanzug und den beschmutzten Rüschen. Das erste Schwanken des Schiffes machte seine Verbeugung eher interessant als anmutig, und Trebor mußte sein Temperament zügeln, damit seine Stimme nichts davon verriet.
    »Gehorsam Euch und den Euren, und meine Dankbarkeit für Euer großzügiges Entgegenkommen«, erwiderte er im knappen Stil Amballas.
    Über die Gesichter der Serenier huschte Erleichterung.
    »Ich heiße Knarf vom Salz, und dieses mein Schiff ist die ›Foehn‹ aus Paish in den serenischen Wens.«
    Trebor verbeugte sich noch einmal.
    »Trebor, ein Handelskundschafter von Amballa.«
    »Ah, in der Tat? Vielleicht haben wir viel zu besprechen, sehr viel … aber, äh, dürfen wir fragen, war das nicht das Flaggschiff des derzeitigen Hauncha der Dunlins? Wir haben nie gehört, daß die Dunlins sich für den Handel besonders interessieren.«
    »Bisher nicht, aber der Handel sollte sich jetzt vergrößern. Heute morgen haben die Dunlins eine eingedrungene Flotte von Jondrovern vernichtet, und nun sammeln sie sich von allen Seiten, um in die Überberge zu ziehen.«
    Eine Welle der Erleichterung ging über die Serenier hinweg.
    »Ah, sehr interessant, wahrlich sehr interessant … Aber ich vergesse jede Höflichkeit. Habt Ihr getrunken? Hierher, bitte, ein wenig Solessig und Wasser, Eure Kabine …«
    Ein Abdruck des Siegels vom Heiligen war besser als Geld, wenngleich Knarf vielleicht ohnehin für die Fahrt nichts von Trebor verlangt hätte.
    Die ganze Nacht hindurch fuhren sie nach Norden, gegen den Wind, hineingepreßt in einen kleinen Kanal zwischen der Steilböschung des Dunkelberges auf der linken und den hohen Wüstenhügeln des Knorrenlandes, die bedeckt waren von verdorrtem Holz des Nordwaldes und anderen Überresten des heroischen Ersten Reiches.
    Weit im Osten und Süden lag nun die große, reiche, wohlbewässerte Nische in der Hochland-Wand, in die Paish hineingebaut wurde. Sie besaß viele Ruinen aus der Aufbruch-Zeit und galt bei manchen als der Ort der legendären Stadt des Wundersamen Lichts, aber von der Geschichte jener Tage war nichts mehr geblieben.
    Eine große Festung dort, Hauptstadt eines mächtigen Königreiches, war vom gewaltigen Ruthra erobert worden, dann erneut von seinem Sohn, während der Gründung des Ersten Irenischen Reiches. Tausend Jahre lang brachte man dort Goldene Sklavenkrieger unter. Hier wurde der Orden der Theiks gegründet, und im Ersten Reich begann die Ausgrabung der Ältesten, der großen Stadt des Aufbruchs, Eoréné, hundertmal so alt wie Rhodrora.
    Während der dunklen Zeitalter waren die Bemalten Höhlen in den Bergen über dem Wandland wohlbekannt, aber erst, als Frieden nach Iréné kam, konnte man diese herrlichen Wände studieren.
    Selbst in den dunklen Zeitaltern waren die Wände als Werke aus der Aufbruchs-Zeit erkannt worden, doch der richtige Schluß daraus, daß diese Berge eine riesige Stadt waren, seit vielen Zeitaltern im Gestein begraben, wurde nie gezogen. Offenbar handelte es

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