Wo die Seele auftankt: Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren: Die besten Möglichkeiten Ihre Ressourcen zu aktivieren
Silence
Gesänge aus Taizé
Gregorianische Gesänge
Sitarmusik von Ravi Shankar
Musik, Gesang und Tanz: Festhalten und mitnehmen möchte ich
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KUNST UND LITERATUR
Ohne das Schöne und das Erhabene in der Kunst würden wir unsere Menschheit versäumen.
Friedrich Schiller
Wenn ich es irgendwie zeitlich ermöglichen kann, mache ich jedes Jahr auf der Rückfahrt von meiner Schreibauszeit auf Monemvasia Halt in Athen, um das kleine Museum auf der Akropolis aufzusuchen. Mein einziges Ziel dort sind die Statuen der Choren, altgriechische Tempelfiguren, mit einer für mich besonderen Ausdruckskraft. Lange bleibe ich vor ihnen stehen und lasse ihren weisen, unmerklich lächelnden Blick in mich dringen. Als würden diese Gesichter mich aus einer anderen Welt anblicken. Oft spüre ich eine tiefe Ruhe und Zuversicht in mir auftauchen, aber auch eine schalkhafte Lebensfreude und eine innerlich lächelnde Distanz zu manchen Dingen, die mich sonst in meinem Alltag belasten und umtreiben. Wie in einem wortlosen Dialog kann ich dort eine halbe oder auch eine ganze Stunde verbringen – dann gehe ich wieder, nicht ohne mich »zu verabschieden«. Genug aufgetankt für eine Weile von diesem mich so tief berührenden Blick aus fernen Zeiten!
Warum nur hat die bildende Kunst zu allen Zeiten und in allen Kulturen im Leben der Menschen so eine große Bedeutung gehabt? Warum geben manche Menschen für Gemälde, Zeichnungen oder Plastiken ein Vermögen aus? Sicher nicht nur aus materiellen Gründen, von Sammlern abgesehen, die dies als Kapitalanlage betrachten. Und warum befriedigt es manche Menschen so sehr, selbst gestalterisch tätig zu werden, ob sie sich nun mit Ölfarbenauf einer Leinwand auszutoben oder aus weichem Speckstein eine darin versteckte Plastik herausschnitzen?
Andere wiederum können stundenlang in der Lektüre eines Buches versinken und finden in der Literatur immer wieder eine Quelle, um innerlich aufzutanken. In der Tat haben sowohl das Betrachten von Kunst und das aktive künstlerische Gestalten, als auch die Lektüre von Büchern auf unser Gemüt und unsere Seele eine besondere Wirkung:
Die Kraft der Kunst
»Kunst versteht sich zunehmend als therapeutischer Kraftraum einer sich selbst entgrenzenden Gesellschaft, doch immer auch noch als Medium ästhetischer Erbauung und Produzent des Schönen«, so der Kunsttheoretiker Dietrich V. Wilke. So verschieden das Erleben von Kunst von Mensch zu Mensch sein mag ist, so kamen auch Philosophen und Kunsttheoretiker aller Zeiten zu den unterschiedlichsten Ansichten über die Bedeutung und Wirkung von Kunst auf unser Leben. Hier nun eine kleine Auswahl, warum Kunst für unser Empfinden und unser Seelenleben so bedeutsam sein kann:
Im Mittelalter dienten Kunstwerke in erster Linie als
Illustrationen von Glaubensinhalten
. Die künstlerischen Darstellungen betrafen fast ausschließlich religiöse Themen. Viele Statuen und Gemälde, auch in anderen Kulturen, sollten Gott, göttliche Propheten, Engel und heilige Menschen darstellen. Bilder von Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament waren die »Bibel der Armen«, die weder Latein noch Schrift beherrschten. In diesen Darstellungen und Figuren schien Gott zu ihnen zu sprechen. Und noch heute haben viele Menschen das Gefühl, beim Betrachten solcher Bilder oder Statuen
etwas »Göttlichem« zu begegnen
, oder zumindest innerlich tief berührt zu werden.
Die Wirkung der Schönheit
wurde von Platon als »geburtshelfende Göttin« im Dienst der Idee des Wahren und Guten angesehen. Und wenn auch Platon selbst die rein nachahmende Kunst ablehnte, so trat doch in der Renaissance, mit der Wiederentdeckung der Antike die Wirkung der Schönheit von Kunstwerken auf den Menschen in den Mittelpunkt. Ja, der Künstler selber wurde bisweilen als göttlicher Schöpfer beschrieben (Marsilio Ficino).
Die Zweckfreiheit der Kunst, so Immanuel Kant, weckt in uns ein
Lustgefühl, das unabhängig ist, vom bloß sinnlichen Genießen.
Kunst könne in uns ein »interesseloses Wohlgefallen« erzeugen, das mehr sei als eine bloß sinnlich angenehme Erfahrung. Interesselos sei die Kunstbetrachtung, weil man dabei keinen speziellen Zweck verfolge.
Kunst hat oft
etwas Erhabenes
, etwas, was man »schlechthin groß« nennen kann (Immanuel Kant), ähnlich wie man Naturphänomene wie schroffe Berge oder hohe Wasserfälle als schlechthin groß empfinden kann. Und dieses Erhabene könne der Mensch, so Kant, nur durch ein
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