Wo die verlorenen Seelen wohnen
wahnsinnig mit irgendwas beschäftigt. Ich dachte nicht an Shane oder Thomas oder an das Haus in der Castledawson Avenue. Das alles wirkte wie aus einem bösen Traum. Ich versuchte, nicht über die Vergangenheit nachzudenken. Ich freute mich einfach nur darüber, dass ich einen Neuanfang machen durfte. Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster. In meiner alten Schule war ich unglücklich gewesen, aber jetzt tat sich ein neues Leben vor mir auf. Ich wusste jetzt, wie einmalig das alles war, und war wild entschlossen, mir mein Glück zu erobern.
Ruhig saß ich auf meinem Platz am Fenster und wartete darauf, dass Geraldine sich umdrehte und mir zulächelte.
N ACHWORT DES A UTORS
Wo die verlorenen Seelen wohnen entstand während eines Aufenthalts als Writer-in-Residence in Blackrock, im Rahmen des vom Dún Laoghaire-Rathdown County Council organisierten »Place & Identity Per Cent for Art Programme«. Ich halte dieses Programm für eine sehr gute, unterstützenswerte Sache und möchte mich bei Ciara King, Carolyn Brown sowie sämtlichen Mitarbeitern des Dún Laoghaire-Rathdown County Council Arts Office, der Bibliotheken und des Dún Laoghaire-Rathdown County Council Library Service bedanken. Mein Dank gilt außerdem Siobhán Parkinson und Elaina O’Neill von Little Island in Dublin, Derek Johns und Linda Shaughnessy von A P Watt und Beth Vesel in New York für ihre Unterstützung.
In Wo die verlorenen Seelen wohnen sind Eindrücke meines Aufenthalts in Blackrock eingeflossen, jedoch in fantasievoller, freier Form. Mit den Fakten und Aspekten aus der Geschichte des Orts gehe ich dort sehr spielerisch um. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufälliger Art und nicht beabsichtigt. Die Straßen, die im Buch erwähnt werden, existieren zwar tatsächlich, aber das Haus an der Castledawson Avenue ist erfunden. Genau darin besteht jedoch die Aufgabe eines Schriftstellers, nämlich das Wirkliche und das Unwirkliche zu verschmelzen; nicht nur zu zeigen, was an einem Ort ist, sondern auch, was dort sein könnte; darauf zu beharren, dass jeder Jugendliche – egal ob als Leser oder als künftiger Schriftsteller – das Recht hat, sein eigenes imaginäres Paralleluniversum und Reich der Möglichkeiten zu entwerfen.
Dermot Bolger, März 2010
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