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Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Titel: Wo du nicht bist, kann ich nicht sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Blaxill
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damit er uns nicht bemerkte.
    Â»Er hat wohl gerade die Sachen ins Auto gebracht«, flüsterte Hugh. »Hauptsache, deine Freundin ist noch nicht da.«
    Er hatte recht. Erleichtert versuchte ich noch einmal, Abby zu erreichen. Wieder nichts.
    Â»Wir können sie abfangen, bevor sie an seinem Stand ist«, sagte Jonathan. »Sie könnte aus drei verschiedenen Richtungen kommen. Wir müssen uns aufteilen … und du versuchst weiter anzurufen, Ros.«
    Â»Der Bengel ist gar nicht so dumm«, sagte Hugh, und Jonathan sah ihn finster an. Er verließ unsere Deckung und ging an Brians Stand vorbei. Ich japste nach Luft … dann fiel mir ein, dass Brian und Jonathan sich nie begegnet waren. Ich machte drei Schritte zurück und duckte mich hinter einen Ständer voller Mäntel, Hugh schlich sich in die nächste Gasse.
    Inzwischen hatte Brian seinen Stand leer geräumt und lehnte sich an die Glasfront. Jetzt würde er Ausschau halten, dachte ich. Und dann tauchte Abby am anderen Ende des Gangs auf. Jonathan stellte sich ihr in den Weg und sagte etwas zu ihr. Abby erschrak und guckte rüber zu Brians Stand. Jonathan legte die Hand auf ihren Arm, und sie liefen schnell den Weg zurück, den Abby gekommen war. Aber Brian hatte sich auch aufgemacht – in ihre Richtung. Plötzlich war seine Miene so starr geworden, dass mir das Blut in den Adern gefror.
    Â»Hier entlang«, zischte Hugh aus der Gasse. Ich folgte ihm und wir kamen auf der nächsten Gasse wieder heraus. Jonathan und Abby tauchten am anderen Ende auf und verließen den Markt durch den Hintereingang. Brian folgte ihnen mit ein paar Metern Abstand. Hugh und ich hetzten zum Tor, ohne uns darum zu kümmern, dass wir dabei gegen Stände stießen und Touristen anrempelten. Bitte, er darf sie nicht erwischen!, dachte ich, als wir uns nach draußen drängelten. Jonathan und Abby liefen die Straße hinauf, aber sie mussten immer wieder Passanten ausweichen. Brian hatte sie noch nicht erreicht, aber er holte auf. Ich wollte Hugh gerade zubrüllen, dass wir schneller laufen müssten, da bogen zwei Polizeiautos mit Blaulicht um die Ecke.
    Rosalind
    19.30 Uhr
    Jonathan, Abby und ich standen vor Abbys Haus. Die Polizei hatte Brian zum Verhör mitgenommen und Hugh war mitgefahren. Mit uns würden sie erst später reden, hatten die Polizisten gesagt. Gott sei Dank, dachte ich, denn ich war mir nicht sicher, ob Abby in der Verfassung war, Fragen zu beantworten. Nachdem wir ihr alles erklärt hatten, wäre sie fast zusammengebrochen und hatte am ganzen Körper zu zittern begonnen. Während der ganzen Heimfahrt hatte sie immer und immer wiederholt: »Er kann das nicht gewesen sein. Er ist ein guter Mensch.«
    Der Polizeibeamte, der uns nach Haus gebracht hatte, war im Haus und erklärte Abbys Eltern die Situation. Abby ging jetzt auch rein. Ich sagte ihr, ich würde gleich nachkommen, und schaute Jonathan an.
    Â»Du fährst jetzt wahrscheinlich nach Hause, oder?«
    Â»Wäre das Beste. Das hab ich meinen Eltern versprochen. Die werden mir die Geschichte hier nie glauben!« Er drehte sich um, dann zögerte er. »Ros … warum hast du nicht früher gesagt, wo Freya ist? Und was hat Hugh damit gemeint, dass du ihr ›auf Schritt und Tritt folgst‹?«
    Mein Magen krampfte sich zusammen. »Ich hab nichts Schlimmes gemacht, ehrlich. Ich hatte nichts Böses vor.«
    Â»Was? Du hast Freya also tatsächlich gestalkt?«
    Â»Nein, ich … Bitte lass es dir erklären.« Es führte kein Weg mehr dran vorbei, und ich war fast froh, endlich die Wahrheit sagen zu können. »Du hast die ganze Zeit immer nur von Freya geredet, aber ich konnte nicht verstehen, was dir so an ihr gefällt. Ich wollte sie mit eigenen Augen sehen, ich war neugierig.«
    Jonathan runzelte die Stirn. »Okay. Das ist unheimlich. Genauer gesagt, total unheimlich.«
    Â»Ich weiß. Deshalb hab ich nichts gesagt, das sollte niemand wissen. Und … da ist noch was anderes, das ich geheim halten wollte.« Ich biss mir auf die Unterlippe. »Etwas, das vielleicht leichter zu verstehen ist.«
    Ich drückte seinen Arm, hauptsächlich weil ich etwas tun musste, damit ich nicht die Nerven verlor. Einen Moment lang dachte ich nach, wie ich meine Gefühle am besten ausdrücken sollte, aber dann kam ich zu dem Schluss, dass das vielleicht gar nicht so wichtig war. Ich atmete

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