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Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Titel: Wo du nicht bist, kann ich nicht sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Blaxill
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sagte Freya. »Wir hatten so ein lustiges Wochenende.«
    Lustig! Für einen Moment war ich sprachlos. Dann wurde ich wütend. »So lustig, dass du beschlossen hast, deine Kurse zu schwänzen und nicht zur Arbeit zu gehen und die Welt um dich herum völlig zu vergessen, oder was? Was glaubst du eigentlich, was hier seitdem los ist! Du bist als vermisst gemeldet! Dein Bild ist in den Nachrichten, verdammt noch mal!«
    Â»Sag, dass das ein Witz ist!« Freya starrte mich fassungslos an. »Jonathan, du Idiot.«
    Jetzt reichte es mir endgültig, und es war mir völlig egal, dass ich brüllte. »Du nennst mich einen Idioten, ja? Zwei Mädchen aus Südwest-London sind verschwunden, eine von ihnen wurde ermordet! Und dir kommt nicht der Gedanke in deine hohle Birne, dass man dich auch für tot halten könnte? Oder dass die Polizei denken könnte, ich hätte es getan? Ich bin vier Mal verhört worden!«
    Einen Moment lang sah Freya mich verblüfft an. Dann setzte sie eine hochmütige Miene auf. »Ich kann selbst auf mich aufpassen.«
    Â»Ja, und ich bin mir ganz sicher, dass dieses erste Mädchen das auch gedacht hat! Red doch nicht so einen Scheiß.« Sie wollte etwas sagen, aber ich ließ sie nicht zu Wort kommen. »Mir reicht’s, ich hab dir schon mal gesagt, wie verdammt egoistisch du bist. Und jetzt ruf gefälligst die Polizei an und sag ihr, dass dir nichts fehlt, denn die sind kurz davor, mich festzunehmen, und deine Eltern drehen durch vor Sorge!« Ich sah Ros an. »Komm. Wir gehen.«
    Freya rief mir irgendwas hinterher, aber ich ignorierte es. Ich ging einfach weiter und war froh, ihr dabei den Rücken zuzudrehen, denn so konnte sie nicht sehen, wie nah ich den Tränen war.
    Rosalind
    17.30 Uhr
    Â»Jonathan!« Ich musste rennen, um ihn einzuholen, so schnell ging er. Den Blick hatte er starr geradeaus gerichtet.
    Â»Mann, mir war nie klar, wie rücksichtslos sie sein kann. Ich fasse es nicht! Wie konnte sie nur denken, dass keiner sich Sorgen machen würde?«
    Â»Keine Ahnung«, japste ich. »Aber was hältst du von dem, was Hugh über Brian gesagt hat? Das passt doch nicht, oder? Gabe ist der Unheimliche …«
    Jonathan sah mich an, als ob die Antwort völlig klar wäre.
    Â»Wir haben uns eben geirrt. Brian ist der Mädchenmeuchler – das liegt doch auf der Hand.«
    Sobald er das ausgesprochen hatte, fügte sich alles zu einem Bild zusammen. Mir fiel wieder ein, wie komisch Brian gewesen war, als Abby und ich an dem Abend dort gewesen waren. Wie er darauf gedrängt hatte, dass Abby blieb. Ich dachte an die verschwundenen Mädchen. Jetzt erst fiel mir auf, dass sie beide ein bisschen wie Goths ausgesehen hatten, genau wie Abby. – Abby, die sich in einer halben Stunde mit Brian in Camden treffen würde! Plötzlich wurde mir klar, was das womöglich bedeutete. Wütend darüber, wie lang meine Leitung gewesen war, packte ich Jonathan am Arm.
    Â»Abby ist in Schwierigkeiten!«
    Ich erklärte es ihm.
    Jonathan war total beunruhigt. »Glaubst du, er würde ihr was tun?«
    Â»Vielleicht! Ich weiß es nicht!«
    Â»Okay, wir müssen jetzt ruhig bleiben. Ruf sie an.«
    Ich holte mein Handy raus. Der Anruf ging direkt auf Abbys Mailbox.
    Â»Sie muss schon in der U-Bahn sein.« Ich spürte, wie sich mein Magen zusammenzog. »In East Finchley fährt sie in den Tunnel ein, das heißt, sie ist in spätestens zwanzig Minuten am U-Bahnhof Camden Town. Jetzt ist es halb sechs, um sechs sind sie verabredet – sie kommt zu früh!«
    Â»Wo treffen sie sich genau?«
    Â»Keine Ahnung!«
    Â»Ros, beruhig dich. Versuch es noch mal, vielleicht erreichst du sie, wenn sie aus dem Tunnel raus ist.«
    Â»Was, wenn sie nicht drangeht? Vielleicht treffen sie sich direkt vor der Station, und er erwischt sie, bevor ich sie erreiche!« Mir fiel noch etwas ein. »Sie hat gesagt, sie wollen spazieren gehen – am Fluss! Jono, die Leiche des toten Mädchens ist in der Themse gefunden worden!«
    Wir starrten uns an.
    Jonathan fluchte. »Wie weit ist es bis Camden?«
    Ich wischte mir die Augen, wütend darüber, derart die Fassung zu verlieren. »Ewig weit. Drei verschiedene U-Bahn-Linien!«
    Als wir so dastanden und versuchten, nicht in Panik zu geraten, kamen Hugh und Freya vorbei – wahrscheinlich auf dem Weg zur Polizeiwache.
    Hugh sah

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