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Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Titel: Wo du nicht bist, kann ich nicht sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Blaxill
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Ihnen?«, fragte Ros.
    Â»Nein, das ist Russels, aber er besucht mich ab und zu, besonders wenn ich Kuchen backe.«
    Â»Welches ist denn Russels Boot?«
    Â»Das grün-rote gleich dahinten.«
    Ros bedankte sich und sah mich über die Schulter an. »Komm. Ich glaube, Russel ist Hughs Vater.«
    Â»Was?«
    Â»Auf dem Foto, das Hugh mir gezeigt hat, war ein Hund – dieser Hund, glaube ich.«
    Schnell gingen wir zu dem Boot, das die Frau uns gezeigt hatte. Mein Herz fing an zu hämmern, als ich sah, was auf dem Namensschild des Bootes stand: Annabel . Rudi ging an Bord, als würde ihm das alles hier gehören, und verschwand in der Kajüte.
    Â»Das war’s: Annabel!«, rief Ros. »Es ist neu gestrichen worden, nachdem das Foto gemacht wurde. Kein Wunder, dass wir es nicht finden konnten.«
    Ein bärtiger Mann saß an Deck und musterte mit gerunzelter Stirn eine Staffelei. Ohne aufzuschauen, sagte er: »Geh doch mal zur Seite. Du stehst mir im Licht.«
    Â»Oh. Tut mir leid.« Plötzlich war meine Kehle trocken. Ȁh, ist Hugh vielleicht da?«
    Â»Hugh!«, brüllte der Mann. Ich wischte mir die verschwitzten Handflächen an den Jeans ab und hoffte verzweifelt, dass mit Freya alles okay war.
    Ein Typ tauchte an Deck auf. Die Beschreibung der Kellnerin passte auf ihn, auch wenn er gerade um die Nase herum ziemlich verschwollen und verfärbt aussah. Als er uns entdeckte, zog er die Augenbrauen hoch.
    Â»So langsam machst du mir ernsthaft Sorgen, Ros. Was tust du hier? Willst du mir deinen Freund vorstellen oder was?«
    Â»Ich bin nicht ihr Freund«, sagte ich.
    Drinnen rumpelte es. Dann tauchte hinter Hughs Schulter ein vertrauter wirrer Schopf auf.
    Â»Gott«, sagte Freya. »Jonathan.«
    Ich starrte sie an und konnte kaum glauben, was ich sah. Dann, wahnsinnig erleichtert, ging ich an Deck, zog sie an mich und umarmte sie fest. Zuerst verkrampfte sie sich, aber dann hob sie eine Hand und tätschelte mir die Schulter.
    Â»Okay, Jonny, lass los. Warum bist du hier?«
    Ich löste die Umarmung, machte den Mund auf und wollte sagen, wie froh ich war – dann schlug mir die Realität voll ins Gesicht. Freya hatte einen anderen. Und es sah ganz so aus, als würde sie eins von seinen Hemden tragen. Die ganzen Verhöre, die Angst, der Stress – und jetzt stand sie hier und tat so, als wäre nichts passiert!
    Â»Was glaubst du denn, warum ich hier bin?«, rief ich. »Seit über einer Woche bist du weg! Keiner hat einen Schimmer, wo du steckst.«
    Sie verschränkte die Arme. »Ich hab doch wohl das Recht, wegzugehen, wenn ich Lust dazu habe.«
    Â»Ach komm, Freya! Hast du mal daran gedacht, dass man sich vielleicht Sorgen machen könnte, wenn niemand weiß, wo du bist?«
    Â»Ich wollte meine Ruhe haben, besonders vor dir, Jonathan! Wie hast du mich überhaupt gefunden?«
    Â»Das kann ich dir erklären«, sagte Hugh. »Die kleine Ros hier folgt dir nämlich auf Schritt und Tritt. Sie hat ihm geholfen. Ist doch so, oder, Süße?«
    Hinter mir hustete Ros nervös.
    Ich beachtete Hugh nicht und konzentrierte mich weiter auf Freya. »Mir war schlecht vor Angst, dass dir was zugestoßen sein könnte.«
    Â»Wie du siehst, ist nichts passiert – obwohl es gestern Abend mit Hughs Mitbewohner ziemlich fies geworden ist.«
    Â»Was? Mit Gabe?«
    Hugh schnaubte. »Nein, der war zahm, die ganze Woche. Brian ist ausgerastet, als Freya sich auf dem Dachboden umgeschaut hat. Er ist nicht ganz dicht.«
    Brian? Ich warf Ros einen Blick zu. Sie wirkte verblüfft.
    Â»Was ist passiert?«, fragte ich.
    Freya zuckte die Achseln. »Ich hab nur nach interessanten Requisiten gesucht, weil wir ein Fotoshooting machen wollten. Hugh meinte, im obersten Stock würden jede Menge Kartons mit Sachen von Gabes Tante rumstehen. Ein Zimmer war als Schlafzimmer eingerichtet. Später hab ich mit Hugh herumgealbert und gesagt, da oben könnten Leute wohnen, ohne dass man etwas davon mitkriegen würde. Brian hat es gehört und ist aus irgendeinem Grund total durchgedreht!«
    Â»Er hat dir aber nichts getan, oder?«
    Â»Ich glaube, wenn Hugh nicht dabei gewesen wäre, hätte er.«
    Â»Ja, ja, aber Hughs Nase bedauert, dabei gewesen zu sein«, sagte Hugh kläglich. Und da kapierte ich es. Das Blut auf dem Schal war gar nicht Freyas. Es war Hughs!
    Â»Armer Hughie«,

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