Wo geht’s denn hier ins Paradies?
zurück und drückte zärtlich ihre Hand.
Auch Carola und Dr. Johannes Stettner waren bezaubert von der Dekoration, die Karsten ganz heimlich in Auftrag gegeben hatte.
„Es ist wie im Märchen“, flüsterte Caro.
„Und du bist meine Märchenfee“, gab der junge Arzt verliebt zurück.
„Na warte nur, ob das so bleibt“, lachte Carola, die am liebsten jetzt einen Witz gemacht hätte, um die Rührung, die sie erfasste, wieder zu vertreiben. Das fehlte noch, dass sie jetzt Tränen vergoss!
„Da bin ich sicher.“
„Ach du …“ Weitersprechen konnten sie nicht, denn der Pfarrer kam ihnen einige Schritte entgegen und begrüßte die Brautleute und die Hochzeitsgesellschaft ebenso herzlich wie launig.
Und dann begann die Brautmesse. Feierlich, wundervoll gestaltet von einem Kinderchor und einem Orgelvirtuosen, der dem alten Instrument herrliche Klänge entlockte. Es gab wohl niemanden, der von der Zeremonie nicht ergriffen war.
Umso heiterer wurde es, als die beiden Paare dann das Gotteshaus verließen.
Draußen empfingen sie Hochrufe, es wurde gratuliert und Reis gestreut. „Küssen! Küssen!“, forderten einige der Zuschauer, und dieser Aufforderungen kamen Ellen und Karsten, Carola und Johannes nur zu gern nach.
Die Hochzeitsfeier fand in einem Restaurant auf der Fraueninsel statt. Sowohl im großen Saal als auch draußen war für die zahlreichen Gäste gedeckt. Freunde und Bekannte aus Hamburg und München waren da. Kollegen aus der Modebranche, vom Fernsehen, sogar ein sehr bekannter Literaturkritiker, der Karsten irgendwann im Lauf des Abends beiseite nahm und sagte:
„Gratuliere zu dieser bezaubernden Frau, Karsten. Und – ich gratuliere zu deinem neuen Roman. Ich bin ehrlich begeistert.“
„Danke. Das freut mich.“ Karsten zuckte die Schultern. „Ellen weiß noch gar nichts davon. Ich hab angefangen, ihn zu schreiben, als ich um ihre Liebe bangen musste.“
„Die Angst hat deiner Kreativität gut getan. Ich finde, diese Mischung aus Crime und Lovestory gäbe einen perfekten Filmstoff ab.“
Karsten zwinkerte ihm zu. „Stell dir vor – daran hab ich auch schon gedacht.“
„Na dann – ich drück dir die Daumen. Wenn man eine Familie gründet, muss man ja dafür sorgen, dass der Rubel rollt.“
„Du ahnst ja nicht, wie recht du hast.“ Karsten dachte daran, was Ellen ihm erst gestern eingestanden hatte: dass sie schon bald zu dritt sein würden!
Doch das sollte noch ihr Geheimnis bleiben. An diesem Tag wurde gefeiert, und das bis spät in die Nacht.
Gegen Mitternacht zogen sich Carola und Johannes in ihr Zimmer zurück, das in einer kleinen Pension ganz in der Nähe angemietet worden war. Das Paar wollte ganz ungestört sein. Was sich gleich als fataler Irrtum herausstellte, denn natürlich hatten es sich die Freunde nicht nehmen lassen, ihnen manchen Streich zu spielen.
Gerade als die beiden übermütig ins Bett sinken wollten, stieß Carola einen Schrei aus. „Nicht!“ – Aber es war schon zu spät. In einem Wasserbett schwammen rote Rosen. Und Johannes hatte nicht nur einen nassen Hintern, dieser war auch noch mit etlichen Rosenblättern dekoriert.
„Diese Saubande!“, schimpfte er nicht ganz ernsthaft.
„Die wollten eben nicht, dass wir gleich erschöpft einschlafen.“
„Das hatte ich auch nicht vor.“ Er trocknete sich der Einfachheit halber mit dem Betttuch ab, dann zog er Carola auf die Couch – und bewies ihr sehr eindrucksvoll, dass er alles andere als müde war in seiner Hochzeitsnacht.
Ellen und Karsten hatten ebenfalls ein Zimmer im Hotel gemietet. Doch Karsten, fantasievoll, wie er nun einmal war, hatte im letzten Moment diesen Plan geändert.
Nachdem Carola und Johannes unter lautem Applaus der Gäste fortgegangen waren, zog er Ellen in eine dunkle Ecke.
„Komm mit“, sagte er. „Wir verdrücken uns auch.“
„Aber das fällt doch auf“, wandte sie ein.
„Keine Angst, ich hab da vorgesorgt.“ Er gab ihr einen übermütigen Kuss, nahm ihre Hand und zog sie mit sich in Richtung See.
Dort lag versteckt ein kleines Motorboot, das sie heimlich nach Prien brachte.
Während Karsten das Steuer hielt, stellte sich Ellen neben ihn. Den Schleier hatte sie schon vor zwei Stunden abgelegt. Der Wind spielte mit ihrem Haar, riss sogar zwei Rosen aus der Frisur. Es kümmerte sie nicht. Sie schmiegte sich an ihren Mann und schaute verträumt zum Himmel hoch.
„Schau nur diesen Sternenhimmel!“
„Er ist fast so schön wie
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