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Wo ist Thursday Next?

Wo ist Thursday Next?

Titel: Wo ist Thursday Next? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Fforde
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gewusst hätte, was denn von Bedeutung gewesen wäre.
    Ich verließ das Jurisfiktion-Büro und fand den Frosch-Lakaien in der Eingangshalle, wo er friedlich auf einem Stuhl döste.
    »Hallo, Wesley!«
    Er erschrak, als ich ihn beim Vornamen nannte, und wäre fast vom Stuhl gefallen.
    »Miss Next?«
    »Wo kann ich ein Fahrzeug anfordern?«
    Er strahlte. »Wir haben eine sehr große Auswahl. Was hätten Sie denn gern?«
    »Einen Hover-Car«, sagte ich, denn ich hatte schon immer mal in einem fahren wollen. »Am liebsten ein Cabrio.«
     
    Ich holte Sprockett ab, der draußen gewartet hatte, und zwei Minuten später segelten wir in einem zharkischen Bubble-Drive-Hovermatic aus den Klassikern in die Thriller. Als wir über der Stelle waren, wo vor einer Woche
Der Mord auf der Hareng Rouge
abgestürzt war, zogen wir ein paar langsame Kreise. Wenn Thursday den Absturz überlebt hatte, musste sie irgendwo in den fünfhunderttausend Romanen gelandet sein, die im Streubereich der Trümmerteile lagen.
    Thursday konnte aber nur dann überlebt haben, wenn auch das Taxi einigermaßen heil heruntergekommen war. Aber es hatte niemand gemeldet, dass ein Taxi vom Himmel gefallen war. Wieso nicht? Wir flogen die Spur der Trümmerteile hinauf und hinunter und suchten nach Spuren, ohne auch nur das Geringste zu finden. Unter uns erstreckte sich eine geschlossene Roman-Landschaft. Ein paarmal wurden wir von Taxifahrern beschimpft, die sich darüber ärgerten, dass wir so herumtrödelten wie eine »Bande Dorftrottel«, und sogar eine Thriller-Grenzpatrouille stoppte uns, umzu fragen, was wir da eigentlich machten. Aber als ich ihnen Thursdays Dienstabzeichen unter die Nase hielt, wurden sie gleich sehr höflich, entschuldigten sich und fuhren rasch weiter.
    »Wonach suchen wir, Ma’am?«
    »Wenn ich das wüsste!«
    Plötzlich fiel mir die Bemerkung ein, die Landen gemacht hatte, als ich in der Fanfiction mit ihm gesprochen hatte. Ich zog mein Notizbuch heraus und suchte sie. Seiner Erinnerung nach hatte Thursday gesagt:
Deine Verwirrung ist der Weg zur Erkenntnis.
Ich starrte den Satz lange an, dann zog ich Bradshaws
Führer zur BuchWelt
aus meiner Tasche und studierte den Kartenteil. Dann wurde es plötzlich ganz hell. Thursday hatte über Landen Kontakt zu mir aufgenommen, und meine Verwirrung war tatsächlich die Antwort.
    »Bingo«, sagte ich leise.

40.
Thursday Next
    Ein Besuch in der TextZentrale ist ein absolutes Muss für alle Freunde der Technik, und auf dem Stockwerk mit den großen BildÜbertragungsMaschinen kann man sich tagelang herumtreiben. Auf jeden Fall wird man anschließend nie wieder behaupten, die Leute dort würden nicht hart an den Texten arbeiten, damit sie möglichst reibungslos in die Köpfe der Leser strömen. Auch die große Schleife für das Leser-Feedback kann man besuchen, allerdings nur am Dienstagnachmittag, und wegen der unvorhersehbaren Risiken beim Leser-Feedback ist der Aufenthalt in der Schleife auf achtzehn Sekunden begrenzt.
     
    Bradshaws Führer zur BuchWelt,
15
.
Aufl.
     
    Wir brauchten fast eine Stunde, um zu finden, was wir suchten. Eingeklemmt zwischen den Politthrillern und den Spionageromanen lagen, genau im Streubereich der Trümmerteile, die Psychothriller. Der ganze »Bin-ich-wirklich-Thursday?«-Kram, mit dem ich mich die letzten Tage herumgeschlagen hatte, war offensichtlich ein Handlungselement aus einem Psychothriller. Nichts anderes konnte Thursdays rätselhafter Satz über »Verwirrung« bedeuten.
    Das Genre tatsächlich zu finden war aber gar nicht so einfach. Gerade aus der Luft war es schwer auszumachen, denn zum einen war es sehr klein und zum anderen waren die Grenzen unbestimmt und verwischt. Der Psychothriller war eine dieser Gattungen, in denen man nichts so nehmen durfte, wie es auf den ersten Blick aussah, denn Verwirrung und Verdunkelung waren sein Hauptprinzip. Es war bekannt, dass sich hier häufig gesuchteVerbrecher und abgesetzte Diktatoren versteckten, aber Beweise zu finden war schwer; denn die Beziehung zur Realität war grundsätzlich gestört, ähnlich wie bei der Kreativen Buchführung und den Geschichten-die-man-seiner-Freundin-erzählt-wenn-sie-fremde-Höschen-im-Handschuhfach-findet.
    Wir entdeckten das Genre schließlich, indem wir das in unseren Hovermatic eingebaute Textsieb auf das konfuse Leser-Feedback einstellten, das uns den Weg wies. Sprockett landete fachmännisch an der Ecke Forsyth und Ludlum. Von dort aus konnten wir die Grenze zu den

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