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Wo ist Thursday Next?

Wo ist Thursday Next?

Titel: Wo ist Thursday Next? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Fforde
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Nervensägen.
    »Dem Himmel sei Dank«, sagte ich, »dann können wir jetzt endlich zur Sache kommen. Wo ist Thursday? Und warum habt ihr Jurisfiktion nicht gemeldet, dass sie hier war?«
    »Wir schicken so viele widersprüchliche und bizarre Meldungen aus dem Genre, dass alle uns ignorieren«, sagte die ehemalige Jenny betrübt. »Ich glaube, bei Jurisfiktion werden alle unsere Meldungen automatisch gelöscht.«
    »Das wird schon seine Gründe haben«, sagte ich. »Ihr seid nur unwesentlich weniger lästig als die Verschwörungstheorien.«
    »Das ist der Grund, weshalb uns Thursday gesagt hat, wir sollten Ihnen all diese zweideutigen Botschaften schicken. Wir hatten allerdings gehofft, Sie würden schneller herkommen. Wir haben Sie mit Verwirrung überschüttet, so gut wir nur konnten, aber Sie haben nicht reagiert.«
    Da hatte sie recht. Wenn ich Thursday gewesen wäre, hätte ich gewusst, wo ich suchen musste. Unsicherheit über die eigene Identität gehört schon seit Jahren zu den klassischen Rezepten des Psychothrillers.
    »Ich mach das noch nicht so lange.«
    »Sie werden sich dran gewöhnen.«
    »Ich hoffe, nein. Wo ist sie?«
    »Da hinten.«
    Ich drehte mich um und ging einen kleinen Gang hinunter, wo ich einen Nebenraum fand. Hier waren die Gestaltwandler offensichtlich zu Hause, denn an der Wand fand ich ein Riesenposter von FACEACHE.   Das einzige Bett hatten sie Thursday überlassen, die auf dem Rücken lag. Der Raum wurde nur von einem Gaslicht erhellt, aber selbst bei diesem flackernden, schwachen Licht konnte ich sehen, dass sie in schlechtem Zustand war. Im Gesicht hatte sie üble Prellungen, und das eine Auge war blutunterlaufen. Sie bewegte den Kopf in meine Richtung, und ich sah, wie ihr Blick sich aufhellte.
    »Hallo!«, sagte ich.
    »Hallo!«, sagte Thursday mit schwacher Stimme.
    Ich legte ihr die Hand auf die Stirn und spürte, dass sie Fieber hatte.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte ich.
    Sie lächelte schwach und zuckte die Achseln, aber ich sah, dass sie dabei Schmerzen hatte.
    »Landen?«, flüsterte sie schwach.
    »Dem geht’s gut. Den Kindern auch.«
    »Sag ihnen   …«
    »Sagen Sie’s ihnen doch lieber selber.«
    Ich stand auf. Ich musste sie so schnell wie möglich in
Gray’s Anatomy
schaffen. Ich nahm mir einen Schirm aus dem Ständer neben dem Ausgang.
    »Thursday? Ich hole jemanden, der Sie hier raustragen kann. Meinen Butler. In zehn Minuten bin ich zurück.«
    »Du hast einen Butler?«, sagte Thursday mit schwacher Stimme.
    »Ja«, sagte ich so vergnügt wie möglich, um meine Sorge zu überdecken. »Jeder braucht einen Butler.«

41.
Das Ende des Buches
    Über den Autor: Commander Bradshaw ist seit über fünfzig Jahren eine Säule der Jurisfiktion und war nicht weniger als acht Mal Protokollführer, was einen absoluten Rekord darstellt. Ursprünglich stammt er aus einem seit langem nicht mehr gelesenen Zweig der imperialistischen britischen Literatur und teilt seine Zeit heute zwischen seinen Pflichten bei Jurisfiktion, seiner charmanten Frau Melanie und der ständigen Überarbeitung seines
Führers zur BuchWelt
auf, der heute noch das Standardwerk über die BuchWelt und alle ihre Einrichtungen ist.
     
    Bradshaws Führer zur BuchWelt
     
    Zwei Stunden später flog ich den Hovermatic aus
Gray’s Anatomy
nach Hause, aber Sprockett und ich sagten nicht viel auf dieser Reise. Ich war still, weil ich über Thursday und darüber nachdachte, wie knapp sie dem Tode entronnen war. Sie hatte einen Schädelbruch, einen gebrochenen Oberschenkel und acht verschiedene Brüche in ihrem linken Arm und der linken Hand. Dazu kamen der Blutverlust und das Fieber. Henry Gray persönlich übernahm die Behandlung und ließ sie sofort in den OP bringen, als wir hereinkamen. Innerhalb weniger Minuten war das Wartezimmer mit besorgten Besuchern gefüllt, Zhark und Bradshaw allen voran. Ich wusste, sie war in guten Händen, und deshalb zog ich mich leise zurück, sobald ich wusste, dass sie außer Gefahr war.
    Ich war aber noch aus einem anderen Grund etwas benommen. Ich hatte heute einen Krieg abgewendet und Menschenleben gerettet, und das ist ein ganz besonderes, schwer zu beschreibendes Gefühl. Sprockett war deshalb stumm, weil ich vergessen hatte,ihn aufzuziehen. Er hatte alle Lebensfunktionen eingestellt, bis auf das Denken, und hatte eine leicht erotische Vision von einem Kegelzahnrad und wie schön es sein könnte, wenn man ihm ein Schwungrad einbaute, das ihm morgens ein bisschen mehr

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