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Wo ist Thursday Next?

Wo ist Thursday Next?

Titel: Wo ist Thursday Next? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Fforde
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verlief ohne besondere Vorkommnisse und war nach dreizehn Wörtern vorbei. Als die
Metaphoric Queen
anlegte, hatte die Farquitt-Senatorin bereits ein striktes Dementi veröffentlicht, in dem bestritten wurde, dass Farquitt irgendetwas mit Herrings Putschversuch zu tun hätte. Stattdessen drückte die Senatorin »Erstaunen und große Empörung« darüber aus, dass jemand »romantische Truppen gefälscht« habe, um die 14te ClownsDivision anzugreifen. Comedy wiederum hatte die 2te und 6te ClownsDivision mobilisiert und an die Grenze geschickt. Sie verlangten Reparationen von Farquitt und setzten FemLit damit unter Druck, dass sie drohten, jeglichen Humor aus der Frauenliteratur abzuziehen. Speedy Muffler war auch nicht untätig geblieben. Er hatte erklären lassen, die »Existenz von unerschlossenen Metaphernvorräten« könne von ihm nicht bestätigt werden, denn sie sei überhaupt nicht bewiesen und »wahrscheinlich vollkommen falsch«. Deswegen sei seine Regierung auch außerstande, irgendeinerkommerziellen Nutzung dieser angeblichen Vorräte zuzustimmen. Falls einzelne Senatorinnen aber den Wunsch hätten, ihn in seinem »Liebeszug« zu besuchen, seien sie herzlich eingeladen.
    »Sieht so aus, als wäre alles wieder wie früher«, sagte ich zu Commander Bradshaw.
    Wir saßen im Jurisfiktion-Büro in Norland Park bei einer ausführlichen Nachbesprechung der jüngsten Ereignisse. Zum ersten Mal war ich nicht als Lehrling oder Statistin in den heiligen Hallen der Jurisfiktion, sondern aufgrund meiner eigenen Verdienste. Emperor Zhark hatte mir Juwelen geschenkt, die von seinem Großvater stammten, Mr Fainset zog seine Mütze vor mir und Mrs Tiggy-Winkle hatte angeboten, meine Wäsche für mich zu waschen. Ich hatte das Gefühl, als gehörte ich zur Familie.
    »Was werden Sie jetzt machen?«, fragte mich Bradshaw und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    »Ich hatte eine kleine Meuterei in meiner Serie«, erklärte ich ihm. »Wahrscheinlich mein eigener Fehler   – ich habe mehr an Thursday gedacht als an meine Bücher. Ich werde sehr viel Takt und Diplomatie brauchen, um das Ensemble wieder für mich zu gewinnen.«
    Bradshaw lächelte und dachte einen Augenblick nach.
    »Die BuchWelt ist aus den Fugen«, sagte er und deutete auf die unerledigten Akten auf seinem Schreibtisch. »Wir haben ein Riesenproblem mit den e-Books. Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet. Der Konflikt zwischen den Scharfen Romanen und Farquitt geht bestimmt noch jahrelang weiter, und von Red Herring werden wir bestimmt auch wieder hören. Zehn Duplex-6er sind spurlos verschwunden, und aus
Gesprengte Ketten
ist das gesamte Ensemble geflohen.«
    »Wie war denn das möglich?«
    »Es gab noch einen vierten Tunnel, von dem wir nichts wussten   – Tom, Dick, Harry und
Keith.
Ein brutaler Serienmörder ist noch auf freiem Fuß, ganz zu schweigen von den zahllosen Rufmördern   – und dieser rosa Gorilla, der im
Tale of Two Cities
herumturnt, geht mir allmählich auch auf den Geist.«
    Er trank einen Schluck Kaffee und starrte mich an. »Ich hab bloß noch sieben Agenten. Sie haben sich als äußerst fähig erwiesen. Ich möchte, dass Sie Mitglied von Jurisfiktion werden.«
    »Nein, nein, nein«, sagte ich hastig. »Ich habe genug, vielen Dank. Dass irgendwelche Leute diese Arbeit gern machen, kommt mir ziemlich verrückt vor. Außerdem haben Sie doch schon eine Thursday   – Sie müssen sie bloß wiederfinden. Ach, dabei fällt mir was ein.« Ich buddelte in meiner Tasche, zog Thursdays Stern heraus und schob ihn über den Tisch. Bradshaw hob ihn auf und ließ seinen Daumen über das blanke Metall gleiten.
    »Wo haben Sie den her?«
    Ich erzählte ihm, wie Landen mit dem rothaarigen Gentleman Kontakt aufgenommen hatte, als Thursday sich nicht wie vorgesehen gemeldet hatte.
    »Ach, deshalb war er nicht in seinem Buch«, murmelte Bradshaw. »Ich werde dafür sorgen, dass er so bald wie möglich begnadigt wird.«
    Er musterte den Stern und dann mich. »Und? Was glauben Sie, wie diese Geschichte hier ausgeht?«
    »Das weiß ich nicht, Sir.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie nicht die Echte sind?«
    »Das ist eine heikle Frage«, erwiderte ich nach einigem Nachdenken. »Es gibt durchaus Hinweise, dass ich es sein könnte. Ich kann Dinge tun, die eigentlich nur sie beherrscht. Ich kann Dinge sehen, die nur sie sehen kann. Landen dachte, ich wäre sie, und obwohl er jetzt glaubt, ich wäre die geschriebene Thursday, könnte das alles auch bloß ein

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