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Wo Ja Nein bedeutet

Wo Ja Nein bedeutet

Titel: Wo Ja Nein bedeutet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska von Au
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dann richtig.
Frottee stört da nur. In Deutschland wäre das unmöglich, bei uns gilt es als unhygienisch, wenn der Schweiß aller möglichen Leute aufs gemeinsam genutzte Holz tropft.
In Slowenien hat man keine Angst vor Fußpilz: In die Sauna geht man von Kopf bis Zeh splitterfasernackt. Badeschlappen mögen die Slowenen in der Sauna nicht sehen.
In Polen trägt man in der Sauna Badehose beziehungsweise Badeanzug. Zumindest in den öffentlichen Saunen. Sind Sie in eine private eingeladen, mag das anders sein – aber dann wird man Ihnen das sicher mitteilen. Seien Sie aber lieber auf „bekleidet“ gefasst und tauchen Sie besser nicht so auf, wie der liebe Gott Sie geschaffen hat.
In Japan kennt man keine Sauna, wie sie bei uns üblich ist. Hitze allerdings kennt man durchaus. In jedem japanischen Badehaus ist das Wasser extrem heiß: mindestens 40 Grad Celsius – probieren Sie das mal in Ihrer Badewanne aus! Es ist viel heißer als das Wasser in jedem deutschen Schwimmbad, allenfalls manches Thermalbad kommt da noch mit. Ganz wichtig: Man badet zwar nackt. Aber man reinigt sich vor dem gemeinsamen Bad gründlichst von oben bis unten. Seifenschaum wird abgespült, und Handtücher haben in der heißen Wanne nichts verloren. Man badet übrigens getrennt (selbst wenn diese Trennung oft nur durch einen halbhohen Zaun oder sogar nur ein Seil angezeigt wird). Früher war gemeinsames Baden üblich; die Trennung sollen die doch etwas prüden Amerikaner eingeführt haben, als sie nach dem Zweiten Weltkrieg in Japan waren.
In arabischen Ländern kennt man Sauna beziehungsweise Dampfbaden ebenfalls. Wundern Sie sich nicht, wenn es hier lautstark und fröhlich zugeht, hier ist es niemals so dezent und ruhig wie in Deutschland. Ins arabische Badehaus, den Hamam, geht man natürlich streng nach Geschlechtern getrennt. Aber geklatscht und diskutiert wird in beiden Abteilungen – in der männlichen ebenso wie in der weiblichen. Ganz nackt ist man hier nicht, Männer haben ein spezielles Handtuch um die Hüfte gewickelt, Frauen bedecken natürlich zudem ihren Busen.
In Skandinavien gehört die Sauna beinahe schon zum ganz normalen geschäftlichen Umgang: Niemandem ist es peinlich, seinen Boss dort nackt zu treffen. Es ist sogar üblich, mit der ganzen Abteilung – Chef und Angestellte – zum Feierabend gemeinsam
zu saunieren. Allerdings: Man geht getrennt saunieren, und einen Aufguss aus Schnaps kennt man absolut nicht. Alkohol ist in Schweden und Norwegen ja auch ziemlich teuer.
In Russland geht man nackt und strikt getrennt in die Sauna, und man nimmt ein Handtuch mit. Noch etwas gehört hier dazu: Birkenzweige. Sie sind tiefgekühlt und man benutzt sie, um den Körper nach dem Saunagang „abzuschlagen“. Das regt den Kreislauf an und macht die Haut rosig! Beliebt sind Aufgüsse mit Alkohol, und zwar – natürlich! – mit Wodka. Aber auch mit Bier, und das lässt die Sauna nach frisch gebackenem Brot duften. Sagen die Russen, andere sagen anders und empfinden den Geruch als leicht unangenehm.
In südamerikanischen Ländern kennt man die Sauna nur zu medizinischen Zwecken. In Mexiko beispielsweise als eine Art Schwitzkabine, das sogenannte „Temazcal“.
    Und wenigstens topless an den Strand?
    Die Brasilianerinnen machen es vor, wie man mit dem allerkleinsten, winzigsten Fetzchen Stoff als „bedeckt“ gilt. Und wenn man die Herren der Schöpfung fragt, wird klar: Kaum etwas ist erotischer und sexuell anziehender als eine Brasilianerin im allerknappsten Tanga. Dennoch werden Sie in Brasilien an den Stränden niemanden „oben ohne“ baden sehen. Nicht mal Sonnenbaden. Und das ist auch in vielen anderen Ländern so.
     
    FKK – also Freikörperkultur – ist eine europäische, besser gesagt: deutsche Erfindung. Zwar hat man früher bei den alten Griechen durchaus nackt Sport getrieben (unter anderem deshalb waren bei den Olympischen Spielen in der Antike Frauen als Zuschauer nicht zugelassen). Heute allerdings sehen das die Griechen völlig anders: Wie in vielen europäischen Ländern ist am Strand, geschweige denn anderswo, topless oder gar ganz nackt baden strikt verboten.
Kroatien ist eine der wenigen Ausnahmen auf der schönen weiten Welt, in der Nacktbaden schon sehr lange beliebt ist. Schon zu Zeiten, als es noch Jugoslawien gab, reisten viele Bundesbürger unter anderem genau deshalb in diese Gegend. Das hat sich nicht geändert – allerdings müssen Sie, vor allem als männlicher
Single, einen Ausweis der

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