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Wo Ja Nein bedeutet

Wo Ja Nein bedeutet

Titel: Wo Ja Nein bedeutet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska von Au
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schert aber niemanden. Wobei man ehrlicherweise zugeben muss, dass reale Temperaturen unter zehn Grad (plus!) im winterlichen Wind an der Atlantikküste schnell zu gefühlten zwei bis drei Grad nahe Null Grad werden … Die portugiesische Sommersaison fängt pünktlich am 15. Mai an. Spätestens. Aber nach diesem Datum sieht man keinen Portugiesen mehr im warmen Gewande. Touristen und Zugewanderte übrigens erkennt man daran, dass sie im Dezember in T-Shirt und kurzen Hosen vor der (geschlossenen) Strandbar sitzen.
In den USA soll – allerdings wohl eher in den gehobenen, konservativen Kreisen – immer noch üblich sein, was früher, noch in den fünfziger und sechziger Jahren, unumstößliche Modevorschrift war: Nach dem Labor Day (am ersten Montag im September) und bis zum Memorial Day (am letzten Montag im Mai) trägt die Dame von Welt keine weiße Kleidung, vor allem keine weißen Schuhe. Dazu gibt‘s übrigens sogar einen Spielfilm: In „Serial Mom“ (auf Deutsch: „Warum lässt Mama das Morden nicht?“) geht es genau darum. Die leicht wahnsinnige und mordende Hauptfigur kennt sich in Sachen Etikette hervorragend aus – und wehe, jemand in ihrer Umgebung hält sich nicht daran … Am Ende des Films, als sie dann vor Gericht steht und freigesprochen wird, fällt ihr zu ihrem Entsetzen auf, dass eine der Geschworenen nach dem Labor Day weiße Schuhe trägt. Und natürlich muss „Serial Mom“ das entsprechend ahnden. Im wilden Westen gibt‘s – so geht das Gerücht – noch einen weiteren Dresscode: Ab dem Stichtag „erster Montag im September“ trägt der „Cowboy von Welt“ nur noch Hüte aus Filz. Die Strohhüte bleiben eingemottet bis zum letzten Montag im Mai.
    Leger und farbenfroh – oder besser dezent und unauffällig?
In Schweden ist man bei der Kleiderordnung immer sehr rücksichtsvoll. Keinesfalls darf man zu schick angezogen erscheinen. Die Grundregel lautet nämlich: Niemand anderer soll sich schlecht fühlen – also auch nicht „underdressed“. Deswegen wird ein Gastgeber sich eher ein wenig legerer kleiden, um jeden Gast, der eben nicht gestylt kommt, nicht zu brüskieren. Beim Betreten eines Hauses oder einer Wohnung zieht man übrigens die Straßenschuhe aus.

In Italien öffnet man immer angezogen die Tür. Und zwar komplett angezogen, und auch dann, wenn der Postbote morgens um acht Uhr klingelt. Im Schlafanzug oder selbst im Morgenrock ist ein No-go. Lieber lässt man den Post- oder Paketträger ein bisschen warten oder bittet ihn, selbstverständlich durch die verschlossene Türe hindurch, er möge später wiederkommen. Selbst wenn Sie einen noch so tollen Sixpack-Body haben: Ohne Hemd oder wenigstens T-Shirt einen Stadtbummel zu machen – das geht gar nicht! Sie wissen doch: „bella figura“. Und das heißt halt nicht „schöner Körper“.
In Großbritannien ist Anzug mit Krawatte, selbst wenn Sie sich noch so sehr sträuben, ein absolutes Muss. Außer Sie sind Lehrer oder an einer Uni beschäftigt. Dann dürfen Sie ein wenig lockerer gekleidet sein, also auch mal ohne Jackett gehen. Aber immer mit Krawatte! Passen Sie auf, welches Muster Ihr Schlips hat. Nicht dass Sie aus Versehen die Farben einer bekannten Privatschule, Universität oder gar eines Clubs tragen – und da gar nicht waren beziehungsweise kein Mitglied sind. Das wäre ziemlich peinlich!
In Asien gelten sehr vielen Ländern Füße und damit auch Schuhe als unrein. Deshalb zieht man sie besser aus – nicht nur, wenn Sie einen Tempel betreten, sondern auch dann, wenn Sie einen ganz normalen Besuch in einem Privathaus machen.
In Japan gibt es vor der Toilette „WC-Pantoffeln“. Prinzipiell betritt man in Japan das Haus nicht mit Straßenschuhen und zieht sich extra Pantoffeln an. Aber fürs Klo gibt es eben noch gesondert Schuhe. Man trägt diese „WC-Pantoffeln“ aber bitte wirklich nur zum Besuch auf dem Örtchen und zieht sie wieder aus, wenn man wieder in den Wohnraum zurückkommt. Es gibt wohl kaum etwas Peinlicheres, als wenn Sie mit den „WC-Pantoffeln“ ins Wohnzimmer gehen. Kleiner Tipp für den Toilettengang: Oft gibt es keinen Schlüssel, und deshalb klopft der höfliche Japaner auf jeden Fall erst mal an. Wird dann von innen „zurückgeklopft“, wissen Sie Bescheid: Es ist besetzt!
In Indien tragen Sie besser niemals Kleidung aus Leder. Weder als Jacke noch als Hose. Das Material von „toten Tieren“ ist tabu. Bei Schuhen und Gürtel gelten da aber anscheinend Ausnahmen. Allerdings

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