Wo Ja Nein bedeutet
wenn also plötzlich jemand zu Kamm und Bürste greift und tätig wird …
Und der Pate ist überall dabei …
In Mexiko kennt man bei jeder Hochzeit eine ganze Reihe von Patinnen und Paten des Brautpaares. Die „madrinas“ und „padrinos“ übernehmen während der Hochzeit bestimmte Aufgaben. So gibt es etwa die „madrina de ramo“ für die Blumen – das scheint noch gar nicht einmal ungewöhnlich. Fremder ist uns da schon die „madrina de lazo“ (wörtlich: Patin des Seils) mit einem verzierten Seil: Es wird um das Brautpaar drapiert, wenn die beiden ihr Ehegelübde sprechen, und es soll die Einheit des Paars symbolisieren. Es gibt madrinas und padrinos fürs Gebetbuch, für den Rosenkranz, fürs Gebetskissen oder fürs Gästebuch oder das Weinglas, das man zum ersten Toast auf das glückliche Paar erhebt. Am wichtigsten für die Braut ist die „madrina de relación“ (wörtlich: Patin der Beziehung) – sie ist eine Art Vertraute und Ansprechpartnerin fürs Leben als Ehefrau. Eine ganz wichtige Rolle spielt die „madrina de arras“ (wörtlich: Patin des Handgelds).
Ähnlich wie in Spanien gibt es auch in Mexiko 13 Münzen. In Mexiko sind sie aus Gold, und der Bräutigam präsentiert sie seiner Braut als Symbol seines Vertrauens, seiner Zuversicht und seiner immerwährenden Unterstützung. Die Zahl 13 deutet auf Christus und die 12 Apostel hin.
Kapitel 8
Nacktzwang und Hüllenpflicht
Von Kleidungsvorschriften
rund um den Globus
Es ist schon merkwürdig, dass man selbst in den weit entferntesten Ländern relativ leicht erkennen kann, woher die anderen Touristen stammen. Wer kennt ihn nicht – den hässlich angezogenen deutschen Urlauber? Kurze Hosen und Muskelshirt, Sandalen und Socken, dazu eine prächtige Wampe – so stellt man sich den Mann vor. Die passende Gattin gerne ebenfalls übergewichtig, und stets in zu kurzer, zu enger und zu offenherziger Kleidung. Selbst der zugehörige Nachwuchs fällt in Sachen Klamotten eher unangenehm auf. Aber keine Sorge: Auch Briten und Holländern wird nachgesagt, dass sie in Sachen „gut angezogen“ eher negativ auffallen.
Das Bemerkenswerte ist, dass die Einwohner eines südlichen Landes, in dem der Tourismus blüht, in den meisten Fällen nicht nur mit den dort herrschenden Temperaturen umgehen können, sondern sich auch niemals zu solchen Kleidungssünden hinreißen lassen würden. Im Gegenteil. Sie kleiden sich selbst bei größter
Hitze extrem gut: Sie werden selten einen Italiener oder Spanier sehen, auch bei einem Urlaub im Ausland übrigens nicht, der in Sachen Outfit besonders aus der Rolle fällt. Im eigenen Lande natürlich sowieso nicht. Wobei das natürlich in Italien sowieso praktisch unmöglich ist. Denn jeder Italiener muss – ohne das geht es einfach nicht! – eine „bella figura“ machen. Und dies immer und überall. Das heißt beispielsweise, dass stilvolle Kleidung ein absolutes Muss ist – nichts da mit knallbunten Shorts, schon gar nicht in der Stadt, nichts da mit nacktem Oberkörper oder einem unterhemdähnlichen bunten Teil. Auch einen Spanier werden Sie beim abendlichen Bummel in den Tapas-Bars niemals in kurzen Hosen beobachten können.
Nun wissen wir ja meistens selbst, wenn wir mal eher unpassend angezogen sind. Zumindest dann, wenn wir eine gewisse Sensibilität bewahrt haben. Es gibt allerdings Etiketteregeln in Sachen Kleidung, die uns denn doch sehr ungewöhnlich vorkommen.
Der gute Eindruck auf den ersten Blick
Um nichts anderes geht es ja eigentlich: Mit unserem Outfit senden wir Signale aus. Und je nachdem, wie die auf der anderen Seite ankommen, werden wir akzeptiert, willkommen geheißen – oder aber von vornherein abgelehnt. Einen schlechten Eindruck wiedergutzumachen dauert lange und ist sehr schwierig. Hier deshalb die ungewöhnlichsten Kleidungsvorschriften aus aller Welt.
Der Wechsel macht‘s
In Japan wird am 1. Juni und am 1. November die Kleidung ausgetauscht: Im Juni wandert die Winterkleidung in den Schrank, die Sommerklamotten kommen ans Licht. Im November ist es dann umgekehrt. Und das übrigens völlig unabhängig davon, wie die Temperaturen draußen sind.
In Portugal sieht man‘s ähnlich: Nach dem St. Martinstag am 10. November ist Winterkleidung angesagt. Die Damen zerren schon mal den Pelz aus dem Schrank und tragen Winterstiefel. Selbst wenn es draußen noch reinstes Sommerwetter ist (zumindest für mitteleuropäische Verhältnisse). So richtig kalt wird es eh
selten, das
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