Wo Ja Nein bedeutet
– wenn Sie besonders höflich sein wollen … Kurze Hosen sind „unmöglich“ – Bermudas allerdings sind erlaubt. Und
sogar so standesgemäß, dass man damit überall reinkommt. Sie hüllen sich bitte weder in einen Sari noch in einen Sarong. Damit machen Sie sich als Europäerin einfach lächerlich.
In arabischen Ländern gilt prinzipiell: Wer nicht arm ist, zeigt das gerne und stolz. Nachlässige Kleidung – dazu gehört auch ein allzu legeres Urlaubs-Outfit – zeigt hier nicht an, wie lässig Sie sind. Sondern bedeutet im Grunde: Sie sind ein armer Schlucker. Und haben natürlich zudem keine Ahnung, wie man sich richtig anzieht. Kurze Hosen und Ärmel sind nur dann erlaubt, wenn Sie sich gerade sportlich betätigen. Als Tourist tragen Sie bitte weder Burnus noch Kaftan, auch kein „Palästinensertuch“ mit Schnur. Das ist nämlich in etwa so lächerlich wie ein Japaner oder Amerikaner, der sich in Lederhosen und mit Gamsbarthut auf dem Oktoberfest herumtreibt. Mit passender Gattin im Dirndl.
In Saudi-Arabien müssen alle Frauen, auch nichtarabische, die „abaya“, also das traditionelle schwarze Gewand, tragen.
In Neuseeland kennt man Ärzte nicht als „Halbgötter in Weiß“. Weder in der Klinik, noch in der privaten Praxis ist alles automatisch weiß und klinisch sauber. Kann Ihnen durchaus passieren, dass Sie auf einen Herrn Doktor stoßen, den Sie eigentlich eher für den Hausmeister halten. Und Frau Doktor sieht vielleicht aus, als ob sie grad vom Surfen oder Schafehüten käme. Und sie ist wohlgemerkt nicht die Tierärztin!
In Australien sind im „Northern Territory“ Bermudas für den Herrn erlaubt. Wenn Sie sich trauen (und die Beine dafür haben), also nur zu! Sie tragen dazu dann Hemd, aber keine Krawatte, außerdem Kniestrümpfe und geschlossene Schuhe (keine Turnschuhe).
In Bolivien macht es keinen guten Eindruck, wenn Sie sich in die farbenprächtigen Gewänder der einheimischen Indianer werfen und dazu vielleicht auch noch den typischen schwarzen Hut tragen.
In Südafrika ist es durchaus kein Zeichen von Armut, wenn weiße Kinder und Erwachsene ohne Schuhe unterwegs sind – auch in der Stadt. Barfußgehen gilt hier als Zeichen für Lässigkeit und Naturverbundenheit.
In den Vereinigten Staaten kennt man den „Casual Friday“. Allerdings heißt das ganz und gar nicht, dass Sie an diesem Tag leger in Jeans und Sweatshirt ins Büro kommen dürfen. Man trägt an
einem Freitag keinen streng korrekten Anzug, sondern eher eine Kombination. Jeans oder – noch schlimmer – sportliche Bekleidung geht gar nicht. Sneakers als Schuhe übrigens ebenfalls nicht. Bitte machen Sie auch nicht den Fehler, sich allzu sehr anpassen zu wollen und in Cowboystiefeln und dem passenden Hut aufzutreten. Nicht mal in Texas! In Restaurants heißt es für den Herrn: immer mit Jackett. Auch im Hotel.
Am besten ganz ohne?
Das kommt so gut wie nirgends auf der Welt vor. Zumindest nicht in den einigermaßen bekannten zivilisierten Gegenden. Falls es Sie in eine Region verschlägt, in der Nacktheit ausdrücklich erwünscht ist, werden Sie das vermutlich sehr schnell herausfinden. Und sich dann automatisch anpassen. Umgekehrt – also Nacktheit als Tabu – ist dagegen viel häufiger als Sie wahrscheinlich auch nur ahnen. Eine große Ausnahme aber möchte ich Ihnen verraten: An der Ostsee, bis heute eine Region von Freikörperkultur, ist es sozusagen „Pflicht“, zumindest auf dem Stellplatz in Prerow, wirklich komplett nackig zu agieren. Selbst beim Abspülen und beim Bäcker zum Brötcheneinkauf.
Getrennt oder gemeinsam? Von Sauna und Badehaus
Nicht mal in der Sauna ist der komplett nackte Auftritt auf der ganzen Welt der Normalfall. Im Gegenteil. Ganz ohne in die Sauna darf man eigentlich sogar nur in wenigen Ländern: bei uns in Deutschland, in Österreich und dem deutschsprachigen Teil der Schweiz, in Südtirol – also dem deutschsprachigen Norden Italiens, in Finnland und Russland, in den baltischen Staaten, in Slowenien und Kroatien, in den Beneluxstaaten – und in Japan.
Schamhafter geht es überall sonst auf der Welt zu: Selbst im scheinbar so liberalen Frankreich, in Großbritannien, im südlichen Europa und in Amerika bedeckt man sich. Gemischte Sauna und dann noch nackt ist sowieso fast überall auf der Welt tabu.
In Finnland, bei den „Erfindern“ der Sauna, geht man nackt und getrennt in die heiße Kammer. Allerdings auch ohne Handtuch. Der Finne ist der Ansicht: Wenn schon schwitzen,
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