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Wo Licht im Wege steht

Wo Licht im Wege steht

Titel: Wo Licht im Wege steht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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gut, Claire, es tut mir leid. Ich kam die Treppen herauf, als Sie wohl gerade zum Telefon gegangen waren. Die Tür war offen. Ich ging hier hinein und wollte auf Sie warten. Aber da läutete die Türglocke. Ich wußte nicht, wer kommen würde, und versteckte mich in dem Bettkasten und zog die Tür hinter mir zu.«
    »Sie müssen kurz vor Bertha Cool hier angekommen sein?«
    »Das stimmt.«
    Sellers hörte auf zu lachen. Er schob sich aus seinem Stuhl hoch und ging zu dem Wandbrett hinüber.
    »Zeigen Sie mir doch einmal, wie Sie dieses Ding hier hinter sich zugemacht haben, Lam.«
    Ich wußte, daß er mich festgenagelt hatte. Denn innen in der Tür des Kastens war kein Griff. Sellers grinste.
    »Verstehen wir uns? Strecken Sie mal Ihre Handgelenke vor, Donald!«
    »Sellers, warten Sie doch... Ich möchte mit Ihnen darüber...«
    »Strecken Sie Ihre Hände aus!« befahl er, und in seiner Stimme klang plötzlich der unangenehme Vorgesetztenton auf.
    Ich kannte diesen Ton. Und ich kannte auch das leichte Aufflackern in seinen Augen. Ich streckte meine Handgelenke vor, und Sellers ließ die Handschellen einschnappen. Dann durchsuchte er mich nach Waffen.
    »So, nun können wir uns gemütlich setzen«, meinte er dann.
    »Und wenn Sie mir etwas zu erzählen haben, dann fangen sie an. Sie wissen, daß Sie verhaftet sind. Sie werden des Mordes an Lucille Hollister beschuldigt. Alles, was Sie aussagen, kann gegen Sie verwendet werden. Und nun können Sie sich meinetwegen um Ihren verdammten Kopf reden!«
    »Ich habe sie nicht getötet«, sagte ich.
    »Ja, natürlich, ich weiß. Sie kamen herein und fanden sie tot am Boden liegend. Dann nahmen Sie ihren Lippenstift und schmierten ihn über Ihr Gesicht. Anschließend gingen Sie in das Schlafzimmer der Schwester und warteten auf sie. Ich hätte das nie von Ihnen gedacht, Donald. Daß sie ein sonderbarer Knabe waren, wußte ich immer, aber das hätte ich nicht erwartet.«
    »Wollen wir nicht den Fall von Anfang an durchsprechen, Sellers?«
    »Wie Sie wollen. Also fangen Sie an.«
    »Sie warten ja nur darauf, ob ich etwas sage, was mich belastet. Nun, geben Sie mir doch eine Chance, Sellers. Lassen Sie mal alle Vorurteile beiseite. Vergessen Sie mal, daß Sie ein Kriminalbeamter sind, und hören Sie sich alles unbefangen an.«
    »Bitte sehr«, sagte Sellers, »es ist Ihre Party, fangen Sie an und servieren Sie die Erfrischungen!«
    »Ich muß Ihnen erst die Vorgeschichte erzählen, Sellers. Lucille Hollister war unglücklich wegen ihrer kleinen Schwester Rosalind. Rosalind hatte ihr Herz an Stanwick Carlton verloren. Und Stanwick Carltons Frau flirtete ein wenig herum — jedenfalls war Lucille dieser Ansicht. Und sie beabsichtigte, Stanwicks Ehe daraufhin auseinanderzubringen.«
    »Wer erzählte Ihnen das?«
    »Lucille.«
    »Wann?«
    »Kurz bevor sie starb.«
    Sellers’ Augen glänzten auf wie die Augen eines Jägers, der die Spur eines Wildes entdeckt hat.
    »Dann geben Sie also zu, daß Sie in ihrem Schlafzimmer waren, kurz bevor sie starb?«
    Ich blickte ihm gerade in die Augen und sagte: »Ja.«
    »Warum töteten Sie Ihre Freundin?«
    »Fragen Sie nicht so einfältig, Sellers«, sagte ich, »erstens habe ich sie nicht getötet, und zweitens war es kein Mord aus den Gründen, die mir angedichtet werden. Jemand ermordete sie, um sie zum Schweigen zu bringen.«
    »Worüber sollte sie denn nicht reden?«
    »Das ist das, was ich Ihnen zu erklären versuche.«
    »Sprechen Sie weiter«, sagte Sellers. Dann drehte er sich zu Claire Bushnell um.
    »Sie haben gehört, daß er zugegeben hat, bevor sie starb, in ihrem Zimmer gewesen zu sein?«
    Claire Bushnell nickte mit bleichem, verstörtem Gesicht.
    »Was ich Ihnen bis jetzt erzählte, erklärt das Verhalten von
    Lucille Hollister. Sie beobachtete Minerva, aber auf dieser Rei se flirtete Minerva überhaupt nicht.«
    »Ich verstehe«, sagte Sellers sarkastisch. »Sie ging mit Dover Fulton in das Autohotel, weil er mit ihr >Schwarzer Peter< spielen wollte, und sie zog ihre Bluse aus, damit sie nicht rußig wurde.«
    »Minerva Carlton spielte ein gefährliches, hintergründiges Spiel. Sie kam zu Claire Bushnell und gab ihr einen Scheck über 500 Dollar und dazu Anweisungen, was Claire tun solle. Claire erhielt von ihr den Auftrag, über das Detektivbüro Cool & Lam einen Mann beobachten zu lassen, der mit Claires Tante befreundet zu sein schien.«
    Sellers warf einen Blick zu Claire Bushnell hinüber.
    Sie nickte.
    Sellers schien

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