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Woche voller Samstage

Woche voller Samstage

Titel: Woche voller Samstage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Maar
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Arbeit.«
    »Gehst du denn gern ins Büro?«, fragte das Sams. »Wünschst du denn nicht, dass du heute nicht arbeiten musst?«
    »Natürlich wünscht man sich das immer, besonders am Montag«, lachte Herr Taschenbier.
    »Ich frage nicht, ob man es wünscht, sondern ob du es dir wünschst«, fuhr das Sams beharrlich fort.
    »Natürlich«, sagte Herr Taschenbier. »Aber was nützt mir das. Du musst heute im Zimmer bleiben. Ich kann dich nicht ins Büro mitnehmen. Du weißt: Wenn dich Frau Rotkohl entdeckt, fliegen wir beide raus.«
    »Ich bin ganz leise, Papa«, versprach das Sams. »Ich verstecke mich im Schrank.«
    »Dann wünsche ich allerdings, dass du nicht meine ganzen Kleider auffrisst, während ich weg bin«, sagte Herr Taschenbier streng. Darauf machte er sich fertig und fuhr mit der Straßenbahn ins Büro.
    Das Büro war abgeschlossen. Herr Taschenbier ging quer über den Hof. Dort stand das Wohnhaus von Herrn Oberstein, seinem Chef. Herr Taschenbier klopfte ein Mal, klopfte ein zweites Mal, und als ihn immer noch keiner hereinbat, ging er einfach hinein.
    Im Wohnzimmer fand er dann seinen Chef.
    Auf dem Boden lag der Inhalt von mindestens zwanzig Schachteln, die leer herumstanden. Auf dem Sofa waren die Bücher übereinandergestapelt. Auf dem Schreibtisch standen die Stühle. Die Lampe hatte man abgeschraubt; sie stand zusammen mit den Tassen und Tellern auf dem Schrank. Auf dem Tisch schließlich lag das Bettzeug, und dazwischen saß der Chef und wühlte gerade in seinem Kopfkissen, dass die Federn flogen.
    »Was soll denn das bedeuten?«, fragte Herr Taschenbier.
    »Bedeuten, bedeuten!«, schrie Herr Oberstein wütend. »Ich suche immer noch nach dem blödsinnigen Schreibtischschlüssel. Solange ich den nicht finde, kann ich nicht den blödsinnigen Schrank aufschließen und den blödsinnigen Büroschlüssel herausholen.«
    »Soll ich Ihnen suchen helfen?«, fragte Herr Taschenbier.
    »Sie machen mich nur nervös. Sehen Sie zu, dass Sie nach Hause kommen!«, sagte Herr Oberstein mürrisch.
    »Mit dem größten Vergnügen«, erwiderte Herr Taschenbier, verbeugte sich und fuhr nach Hause.

    Das Sams war überhaupt nicht überrascht, als Herr Taschenbier gleich darauf zurückkam. Es hopste aus dem Schrank und quietschte:
    »Kaufhaus, Kaufhaus, wir gehen jetzt ins Kaufhaus!«
    »Meinetwegen«, stimmte Herr Taschenbier zu. Er war gut gelaunt, weil er nicht arbeiten musste.
    »Bekomme ich Kleider?«, fragte das Sams aufgeregt.
    »Ja«, sagte Herr Taschenbier, »ich weiß nur noch nicht, wie ich dich hineinbringen soll.«
    »Natürlich im Rucksack«, sagte das Sams. »Kängurus tragen ihre Kinder auch immer im Beutel.«
    Es stieg in den Rucksack, Herr Taschenbier schulterte ihn, und sie fuhren zusammen in der Straßenbahn zum Kaufhaus.
    Es war ein riesiges Gebäude mit drei Eingängen, acht Rolltreppen, zwanzig Schaufenstern und Hunderten von Verkaufstischen.
    Herr Taschenbier fühlte sich ein wenig unbehaglich, als er sich mit prall gefülltem Rucksack durch die vielen Leute im Erdgeschoss drängte und auf der Rolltreppe nach oben fuhr. Er war der einzige Mensch, der einen Rucksack trug, und hatte Angst, man könnte ihn für einen Ladendieb halten.
    Im ersten Obergeschoss fand er die Abteilung, über der in großen Buchstaben Kinder-Oberbekleidung stand, blieb stehen und blickte sich um.
    Sofort kam ein Verkäufer auf ihn zugestürzt und fragte:
    »Womit kann ich dienen, der Herr?«
    »Ich hätte gern etwas anzuziehen«, sagte Herr Taschenbier.
    »Anzug, Jacke oder Hose?«, fragte der andere. Er gehörte zu der Sorte Verkäufer, die ununterbrochen lächeln und für jede Gelegenheit einen passenden Spruch bereithaben. Natürlich war er nach der neuesten Mode gekleidet.
    »Eigentlich alles ...«, sagte Herr Taschenbier ein wenig ratlos.
    »Großartig, da sind Sie bei uns gerade richtig. Nur muss ich Sie bitten, mir zu folgen, der Herr. Hier ist nämlich die Kinderabteilung.«
    »Es ist ja nicht für mich«, erklärte Herr Taschenbier.
    »Nicht für Sie?«, fragte der Verkäufer und sah sich nach einem Kind um.
    Herr Taschenbier setzte den Rucksack ab, schnürte ihn auf und hob das Sams heraus.
    »Nein, für das da!«, erwiderte er.
    Als der Verkäufer das Sams sah, machte er den Mund vor Verblüffung so weit auf, dass er nicht mehr lächeln konnte. Aber gleich darauf hatte er sich wieder gefasst.
    »Ein hübsches Kind haben Sie da in Ihrem Rucksack, wirklich niedlich. Ist das ein Junge oder ein Mädchen?«, fragte

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