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Woelfe der Dunkelheit

Woelfe der Dunkelheit

Titel: Woelfe der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
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eingelassen.« Cass wurde leichenblass. Zuchtstute?
    »Wie bitte?« Lydia sah ihr mit Tränen in den Augen ins Gesicht und fuhr fort: »Ich habe ihn geliebt, seit ich ihn das erste Mal gesehen habe. Ich hab mir immer gewünscht, dass er mein Mann wird. Mein Gefährte ...« Sie schluchzte. »Als er dann zu mir kam und mich verführen wollte, dachte ich erst, er liebt mich.«
    Sie sah wieder zu Boden und ging zum Fenster. »Nachdem du gegangen bist, hab ich ein Gespräch von Emily und Josh mitbekommen. Sie haben mir sehr deutlich vor Augen geführt, dass ich nur ein zeitweiser Ersatz für dich wäre. Dass er dich will, mich aber braucht, um das Rudel behalten zu können.« Cass stand immer noch wie angewurzelt neben Lydia und starrte sie völlig verwirrt an. Wovon redete diese Frau? Was hatte sie mit Joshs Recht auf das Rudel zu tun?
    »Ein Ersatz?« Lydia sah sie erschrocken an. Tränen konnte man schauspielern, aber diese Reaktion, wie sie eben mit Lydia geschah, konnte selbst der beste Schauspieler der Welt nicht nachahmen.
    »Du weißt es nicht?« Sie klang erstickt und plötzlich sprang sie auf, um zur Zimmertür zu flüchten. Doch Cass war schneller und packte sie am Handgelenk, woran sie die Blondine wieder zurückzog.
    »Was weiß ich nicht?« Lydia schüttelte verängstigt den Kopf. Immer mehr Tränen liefen über ihre Wangen. Was zum Teufel ging hier vor? Hatte Josh etwa noch mehr Geheimnisse vor ihr? Steckte Emily mit drin?
    »Ich dachte ... Ich wusste nicht ...« Lydia stammelte unzusammenhängende Wörter und versuchte sich aus ihrem Griff zu lösen, aber Cass wusste, dass ihre Wut, und wahrscheinlich auch ihr Wolf, ihrem Körper ausreichend Kraft gab.
    »Was?« Cass schrie schon fast und hätte Lydia am liebsten eine Ohrfeige verpasst, damit diese mit der Heulerei und dem Gestammel aufhörte.
    »Emily hat gesagt, du dürftest keine Kinder mehr bekommen, weil du sonst sterben würdest. Bei Carmens Geburt standest du schon auf der Schwelle zum Jenseits. Ich hab es nicht gewusst. Wirklich. Ich hab gedacht, er liebt mich. Dabei wollte er nur einen Erben zeugen.« Lydia brach in Cassandras Armen zusammen und weinte bitterlich.
    Ein Erbe. Männlich. Sie hatte eine Tochter zur Welt gebracht und würde nie wieder die Chance dazubekommen, weitere Kinder in die Welt zu setzten. Der Traum, eine große Familie zu gründen, zerplatzte wie eine Seifenblase. In Cassandras Kopf machte sich ein Gefühl breit, als bestünde er nur aus Watte.
    Sie wusste nicht mehr, wann Lydia gegangen war. Selbst die Uhrzeit war ihr egal. Irgendwann klopfte es an der Tür. Mehrmals hintereinander. Aber sie stand nicht auf. Sie konnte weder denken noch einen Finger rühren. So musste es sein, wenn man Tod war, oder zumindest kurz vorm Sterben. Alles in ihrem Kopf war leer und dunkel. Sie spürte plötzlich, wie ihr Körper hochgehoben und zum Bett getragen wurde. Eine sanfte Hand strich immer wieder über ihre Wangen und ihre Schläfen. Das war beruhigend. Und tröstend. Irgendwann verlor sie sich im Schlaf.
     
    Lydia kam schniefend wieder aus dem Hotel und steuerte direkt auf das Auto zu. Er war beruhigt, dass sie weder Blut an der Kleidung, noch irgendwelche Verletzungen hatte. Aber sie weinte. Und das brach ihm schier das Herz. Anscheinend war es ein sehr emotionales Gespräch gewesen. Wüsste er nicht ganz genau, dass Körperkontakt für sie sehr unangenehm war, würde er sie sofort in die Arme reißen.
    Als sie sich neben ihn gesetzt und sie Wagentür geschlossen hatte, fragte er im sanften Ton: »Wollen wir los?« Sie nickte nur, ohne ihm in die Augen zu sehen. Sie kramte in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch und hielt plötzlich inne.
    Anscheinend war etwas in ihrer Tasche, dass sie nicht erwartet hatte. Sie zog eine kleine weiße Schachtel hervor, um die eine gelbe Schleife gebunden war. Ein Geschenk. Lydia öffnete zögernd sie Schleife und dann die Schachtel. Hervor kam ein Armband. Aber keines aus Metall oder Stoff.
    Christopher konnte deutlich einen Wolfsgeruch erriechen. Das waren Haare! Jemand hatte ihr ein Armband aus dessen Haaren gemacht. Es war sehr kompliziert geflochten und an den Enden an zwei Verschlüssen befestigt, sodass man es öffnen konnte. Wusste Lydia, welches Geschenk ihr da gemacht wurde? In den Haaren eines Wolfes lag ein Teil seines Seelenstoffes.
    Früher, als die Hexen noch größere Macht hatten als heute, wurde sehr penibel darauf geachtet, kein Haar von sich herzugeben. Es verlieh anderen einfach

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