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Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11

Titel: Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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besonders die Studenten.«
    Er reichte mir den Ordner. »Lies es dir bei Gelegenheit durch und erzähl mir, was du davon hältst. Ich kann die Augen nicht davor verschließen, auch wenn mir der Göttergatte immer noch lieber ist. Jetzt erst recht, weil ich mir mittlerweile ihre Steuererklärungen angesehen habe.«
    »Hat das Buch sie reich gemacht?«
    Er nickte. »Aber schon davor hatte sie interessante Nebeneinkünfte. Sagt dir der Name Robert Barone etwas?« Ich schüttelte den Kopf.
    »Topanwalt für Strafrecht, spezialisiert auf Porno- und Zensurprozesse, einige Fälle von Schutzgelderpressung. Letztes Jahr hat er ihr vierzig Riesen Beraterhonorar gezahlt, im Jahr davor achtundzwanzig.«
    »Gutachten für verminderte Schuldfähigkeit?«
    »Wahrscheinlich so was in der Art. Barone hat Kanzleien hier in Century City und in San Francisco. Auf meine Anrufe hat er bislang nicht reagiert.«
    Nach einem weiteren Schluck Milch sagte er: »Ihr zweiter Klient ist ein Arzt aus Beverly Hills namens Milan Cruvic. Im Telefonbuch steht er als Gynäkologe und Spezialist für Fertilitätsfragen. Kannst du dir vorstellen, warum ein Spezialist für Fertilitätsfragen in einem Jahr sechsunddreißig Riesen an eine Psychologin abdrückt? Und das zwei Jahre hintereinander?«
    »Vielleicht hat sie die Kandidatinnen für eine Fertilitätsbehandlung psychologisch untersucht.«
    »Ist das üblich?«
    »So eine Behandlung kann ungemein belastend sein. Ein umsichtiger Arzt möchte vielleicht vorher sichergehen, dass die Patientinnen damit fertig werden. Oder denjenigen eine Beratung anbieten, denen er es nicht zutraut.«

    »Dann hätte er sie doch einfach an sie überweisen können? Wieso hat er Devane aus eigener Tasche bezahlt?«
    »Gute Frage.«
    »Als ich Cruvics Praxis angerufen habe, hat man mir gesagt, Cruvic wäre in einer Frauenklinik für den öffentlichen Gesundheitsdienst. Vielleicht macht er Abtreibungen. Und falls Hope damit zu tun hatte, könnte ihr das Feinde eingebracht haben. Wer weiß, vielleicht ist irgendein Spinner durchgeknallt. Meinst du, wir sollten dieser Abtreibungsfrage nachgehen?«
    »Nicht sehr vielversprechend«, sagte ich. »Hope war bestimmt keine Galionsfigur der Abtreibungsbefürworter, und ein Mörder mit politischem Motiv hätte sich dazu bekannt.«
    »Stimmt. Aber mich würde wirklich interessieren, was sie für Cruvic und Barone gemacht hat. Das waren immerhin über einhundert Riesen in zwei Jahren. Obwohl sie das Geld nach dem Buch gar nicht mehr brauchte.«
    Er zog fotokopierte Steuererklärungen aus der Tasche.
    »In ihrer letzten Erklärung hatte sie ein Bruttoeinkommen von 680 000 Dollar, wobei Vorschüsse und Tantiemen den dicksten Batzen ausmachen. Nach Steuern bleibt fast eine halbe Million, und das Geld liegt auf einem Konto, das auf ihren und Seacrests Namen läuft. Keine Schulden, den Mustang hatte sie vorher schon, und das Haus hat Seacrest von seinen Eltern geerbt. Eine halbe Million. Dafür kann man schon einiges tun, besonders wenn die Ehe den Bach runtergeht.«
    »Wie lange waren sie verheiratet?«
    »Zehn Jahre.«
    »Wie haben sie sich kennengelernt?«
    »Seacrest sagt, im Freizeitzentrum an der Uni, beim Schwimmen.«
    »War er vorher schon verheiratet?«

    »Nein, Paz und Fellows hat er erzählt, er wäre ein spießiger, eingefleischter Junggeselle gewesen. Außer den fünfhundert Mille hat er noch mehr zu erwarten. Ihre Agentin wollte keine Zahlen nennen, aber sie hat immerhin gesagt, im nächsten Jahr seien fette Tantiemen zu erwarten. Sein Einkommen im letzten Jahr belief sich auf vierundsechzigtausend, reines Professorengehalt. Der Volvo ist acht Jahre alt, und er hat etwas Geld in der Zusatzaltersversorgung angelegt, die die Uni ihren Mitarbeitern anbietet. Und dann ist da noch das Haus. Er hat auch ein paar Bücher geschrieben, aber für die kriegt er keineTantiemen. Schätze, die romantischen Elemente des Mittelalters sind keine Konkurrenz zum Penis-als-tödliche-Waffe.«
    »Sie hat also zehnmal so viel verdient wie er«, sagte ich.
    »Auch darauf könnte er eifersüchtig gewesen sein. Was, wenn sie ihn verlassen wollte, als der große Erfolg kam. Wegen eines anderen - eine Liebe-Sex-Verrat-Geschichte, dazu das viele Geld, wäre doch verlockend gewesen, oder? Und wer hätte ihre Gewohnheiten besser kennen und den Hund vergiften können? In einem lag Hope richtig: Es werden mehr Frauen von ihren so genannten Liebsten getötet als von allen Drecksäcken zusammen.«
    »Seacrest

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