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Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11

Titel: Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Disziplinarmaßnahmen ergriffen.
     
    Fall zwei:
    Cynthia Vespucci, eine Anglistikstudentin im ersten Semester, hatte im Studentenwohnheim an einer Adventsparty teilgenommen und war dabei dem Studenten der Betriebswirtschaft Kenneth Storm jun. begegnet. Da sie ihn von der High-School kannte, tanzte sie mit ihm. »Weil er sich im Gegensatz zu den anderen Typen, die betrunken waren und ausflippten, an diesem Abend wie ein Gentleman benommen hat.«
    Vespucci und Storm gingen ein paarmal zusammen aus. An den ersten drei Abenden passierte nichts Sexuelles. An ihrem vierten gemeinsamen Abend jedoch, so behauptete Vespucci, fuhr Storm mit ihr nach Bei Air an eine einsame Stelle drei Meilen oberhalb des Campus und wollte mit ihr schlafen. Als sie sich weigerte, packte Storm sie am Arm. Sein Atem roch nach Alkohol. Es gelang ihr, sich loszureißen. Sie sagte ihm, er solle sie ans Steuer lassen. Daraufhin stieß er sie aus dem Wagen und warf ihre Handtasche hinterher, wobei der Riemen riss, der Inhalt der Tasche herausfiel und ein Teil davon, darunter ihr Kleingeld, in einen Gully rollte. Er fuhr davon und ließ sie allein zurück. Sie musste also zu Fuß zurück zu ihrem Studentenwohnheim laufen. Dabei ruinierte sie sich ein Paar Schuhe und »hatte panische Angst«.

    Als Kenneth Storm aufgefordert wurde, sich dazu zu äußern, weigerte er sich und sagte bloß: »Alles Schwachsinn.«
    Auf weiteres Drängen von Professor Devane erwiderte er: »Was zum Teufel soll ich denn darauf sagen?«
    An diesem Punkt mischte sich der Doktorand Casey Locking in das Gespräch ein: »Hör mal, Bürschchen, ich bin ein Mann, aber ich habe keinerlei Verständnis für Männer, die sich an Frauen vergreifen.Wenn das stimmt, was sie sagt, dann hast du noch einiges zu lernen, und du kannst froh sein, wenn du es lernst, solange du noch jung bist.Wenn du anderer Ansicht bist, dann sag es. Aber wenn du dich nicht verteidigst, komm hinterher nicht an und beschwer dich.«
    Storm reagierte mit »einem Schwall von Kraftausdrücken«.
    Dann schien Cynthia Vespucci es sich auf einmal anders überlegt zu haben: »Okay, okay, gehen wir uns demnächst einfach aus dem Weg. Vergessen wir das Ganze.«
     
    PROF. DEVANE: Sind Sie sicher. Ms. Vespucci? Als Sie zu mir kamen, waren Sie sehr aufgewühlt.
    MS. VESPUCCI: Ich weiß. (Beginnt zu weinen) Aber ich … ich möchte jetzt, dass wir hier aufhören. Okay? Bitte!
    MR. STORM: Nicht zu fassen! Sie will, dass wir aufhören! Was wollen Sie denn machen, mich rausschmeißen? Ich scheiß drauf. Und auf dich auch, Cindy - wie konntest du mir das antun? Wenn ich hier raus bin, rufe ich als Erstes deine Mutter an und -
    MS. VESPUCCI: Kenny! Bitte - es tut mir leid, Kenny, bitte nicht!
    PROF. STEINBERGER: Was ist mir Ihrer Mutter, Cindy? MR. STORM: Erzähl’s ihnen, Cindy. Na komm schon, hat’s dir die Sprache verschlagen?
    MS. VESPUCCI: Hör auf! Bitte!

    MR. STORM: Dann erzähle ich’s ihnen. Ihre Mom und mein Dad hatten eine - sie waren zusammen. Bis mein Dad mit ihrer Mom Schluss gemacht hat, weil sie zu links war. Wahrscheinlich hat Cindy meinem Dad die Schuld dafür gegeben. Und als sie mich auf der Party sah, hat sie wohl beschlossen, mich fertigzumachen, um sich zu rächen. Ihre Mom ist eine fanatische Extremistin. Sie hasst Männer, und das hat sie Cindy beigebracht. Sie hat mich bloß reingelegt. Mein Dad und ihre Mom sind nicht klargekommen, und deshalb hat sie mich reingelegt. Das ist -
    PROF. DEVANE: Kommen wir doch wieder zur Sache. Ms. Vespucci behauptet, Sie hätten versucht, sie zum Sex zu zwingen.
    MR. STORM: Schwachs - niemals. Klar habe ich sie gefragt. Wieso nicht? Ist das schon ein Verbrechen?
    PROF. DEVANE: Sie aus dem Wagen zu stoßen, weil sie Nein gesagt hatte, ist eins.
    MR. STORM: Klar, ich hab sie aber nicht gestoßen. Sie ist ausgeflippt und von alleine ausgestiegen. Dabei ist sie hingefallen. Ich habe sogar versucht, sie zurückzuhalten - und das ist das einzige Mal gewesen, dass ich ihren Arm gepackt habe.
    PROF. DEVANE: Ms. Vespucci behauptet aber etwas anderes. Wie war das mit der Handtasche, Cindy? Hat er sie geworfen?
    MR. STORM: Nein, verdammt noch mal! Nachdem sie ausgestiegen war, habe ich sie ihr zugeworfen. Sie wollte sie nicht auffangen, und deshalb ist sie auf die Straße gefallen.
    MS. VESPUCCI: Aber dann habe ich dir gesagt, dass ich wieder einsteigen wollte, und du bist einfach weggefahren!
    MR. STORM: Das habe ich nicht gehört.
    MS. VESPUCCI: So weit warst du aber nicht

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