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Woelfin des Lichts

Woelfin des Lichts

Titel: Woelfin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Kuczinski
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nie anvertraut hatte. Durch ihren Brief, den sie ihm in Surrey zurückgelassen hatte, hatte er erfahren, weshalb sie gegangen war und was daraufhin geschehen war. Dass allerdings die innige Beziehung zu ihm mit einer der Gründe gewesen war, ihn am Ende zu verlassen, konnte er nicht ahnen.
    Im Laufe der Wochen wurde sie mehrmals von Jack gefragt, warum sie nicht einfach zum Telefon greifen und ihren Bruder anrufen würde. Sie wich ihm aus, da sie Jack darauf keine Antwort geben konnte. In Wahrheit hatt e sie Angst, dass Marcel ihr Vorwürfe machen könnte, sich nicht an ihn gewandt zu haben. Zwar hatten sie in den letzten Jahren hin und wieder miteinander telefoniert, doch an welchem Punkt ihre Beziehung stand, das wusste sie nicht genau. Besonders der handgreifliche Zwischenfall, dem Marcel zum Opfer gefallen war, verunsicherte sie zusätzlich. Jetzt, da sie endlich glücklich war, würde sie es nicht ertragen können, ausgerechnet von ihrem Bruder verurteilt zu werden.

    Als Sara eines Abends von der Arbeit kam, wartete Jack nicht wie üblich an der Tür. Das Cottage wirkte verlassen, sodass sie dachte, er wäre nicht zu Hause. Sie wunderte sich darüber, da Jack am Morgen nicht erwähnt hatte, dass er etwas vorhaben würde. Sie stieg aus dem Auto, zeitgleich öffnete sich die Haustür. Anstelle von Jack sah sie sich einem großen dunkelhaarigen Mann gegenüber, der schlagartig Erinnerungen an ihre Kindheit weckte. Ein Gefühl tiefer Verbundenheit und Liebe durchströmte sie.
    Marcel stützte sich auf einer Krücke ab und d och ließ er es sich nicht nehmen ihr entgegenzugehen.
    Ihr Bruder strauchelte unter der stürmischen Umarmung, doch sogleich hatte er sich gefangen. Liebevoll umschloss er die zarte Gestalt seiner Schwester mit einem Arm. Trä nen der Freude und grenzenloser Erleichterung rannen ihr die Wangen hinab.
    „Dass man dich auch nicht aus den Augen lassen kann, kleine Schwester.“
    Sara schluchzte leise auf, ihr verschwommener Blick über seine Schulter hinweg traf auf Jack, der mit ineinander verschränkten Armen und einem breiten Grinsen im Gesicht am Türrahmen lehnte. Das also ist der Grund, warum das Nachbarcottage hergerichtet wurde und ich seit Tagen das Gefühl habe, Jack würde etwas vor mir verbergen.
    Erst jetzt ging ihr auf, dass Ja ck Mina und Jennifer über sein Vorhaben, Marcel ohne ihr Wissen einzuladen, eingeweiht hatte und alle Behauptungen, sie würden das Cottage herrichten, damit der nächste Bewohner einen angenehmen Empfang haben würde, ihrem Bruder gegolten hatten.
    Tatsächl ich hatte Sara dieser Aussage Glauben geschenkt, da sie sich gut vorstellen konnte, dass irgendwann ein neuer Werwolf auf der Suche nach einem Zufluchtsort eintreffen würde, doch dass es Marcel sein würde, der den weiten Weg auf sich genommen hatte, um sie zu sehen, auf diese Idee wäre sie niemals gekommen.

    Ihr Bruder blieb etliche Tage zu Besuch. Wie erwartet, hatte er nach seinem Klinikaufenthalt ihren Brief gefunden und zumindest halbwegs verstanden, warum sie verschwunden war. Sara hatte ihm jedoch keine Adresse hinterlassen, im Gegensatz zu Jack, der in weiser Voraussicht, am unteren Ende des Umschlages seine Handynummer vermerkt hatte. Ein kurzer Blick zu Jack, der sich plötzlich für die Beschaffenheit seines Glases interessierte, entlockte Sara ein Lächeln, bevor sie sich ihrem Bruder widmete.
    „Du hättest zu mir kommen müssen!“
    Marcels Stimme hatte einen leicht verletzten Ton angenommen, den Sara sehr wohl registrierte. Sie seufzte leise auf.
    Wie gut ich meinen Bruder doch kenne, dachte sie.
    „Du moc htest Simon noch nie, und das weißt du nur zu gut. Wenn du erfahren hättest, dass er mich nicht nur drangsalieren, sondern auch bedrohen würde, hättest du nicht stillschweigend zugesehen, stattdessen wäre es dir eine Freude gewesen ihn zu provozieren und das ist bei einem Wolfswesen nicht ganz ungefährlich. Werwölfe lassen sich nicht gerne eine Einmischung durch Menschen gefallen und Simon schon gar nicht.“
    Ihre Stimme klang so eindringlich und bittend, dass ihr Bruder sich nicht davor verschließen konnte. Zögernd nickte er verstehend. Seine Reaktion konnte Sara durchaus nachempfinden, ihr Bruder hatte Schwierigkeiten, die oftmals eigentümlichen Verhaltensweisen der Werwölfe nachzuvollziehen, kannte er ja nur sie und später Simon, den er vermutlich, genau wie Sara, gerne aus seinem Gedächtnis getilgt hätte.
    Auf die Aussprache folgten wundervolle Tage, an die sie

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