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Wofür schlägt dein Herz?

Wofür schlägt dein Herz?

Titel: Wofür schlägt dein Herz? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
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hier?“
    „Dir etwas vorbeibringen.“
    Beunruhigt runzelte sie die Stirn. „Hat das nicht Zeit bis Montag?“
    „Da könnte ich bereits tot sein.“
    Ihr stockte der Atem. Hatte er wirklich tot gesagt?
    „Bitte, Libby, lass mich rein …“
    Eine Hand auf den revoltierenden Magen gepresst, nagte sie an der Unterlippe und dachte fieberhaft nach. Sie sollte ihn zur Hölle schicken, damit endlich wieder Ruhe und Normalität in ihr Leben zurückkehrten!
    „Ich will mich bei dir entschuldigen.“
    „Geh weg …“
    „Nur fünf Minuten! Ich verspreche hoch und heilig, dann zu verschwinden.“
    Mit einem gereizten Laut drückte Libby auf den Türöffner und nahm einen breiten Schal von der Garderobe, um ihr Negligé so gut wie möglich darunter zu verstecken. Als sie die Apartmenttür öffnete, stand Alex bereits davor.
    Er fühlte sich so zappelig und nervös wie schon lange nicht mehr. Seit Eli ihm Libbys Geheimnis eröffnet hatte, konnte er an nichts anderes mehr denken.
    Sein Interesse an ihr war während ihrer Zusammenarbeit ständig gewachsen, allerdings auf eine eher sportliche Art – wie bei einem passionierten Jäger, dessen Jagdleidenschaft mit der Geschicklichkeit des scheuen Wilds wuchs, ihm immer wieder zu entwischen. Er hatte Libby einfach ins Bett bekommen wollen.
    Doch schon in der Woche vor ihrem Lunch hatte er Libby Henderson plötzlich mit anderen Augen gesehen. Nach dem ersten Kuss und ihrer strikten Zurückweisung hatte er sich sogar elegant von ihr zurückziehen wollen. Doch das erwies sich als unmöglich. Und heute Morgen hatte er sie schon wieder geküsst …
    Versuch nie wieder, mich anzufassen.
    Auch das konnte er nicht versprechen.
    „Das ist für dich“, brachte Alex nervös hervor und hielt ihr sein Geschenk entgegen.
    Libby zwinkerte verwirrt. „Ein Stück Bambus?“
    „Statt Ölzweig, als Friedensangebot.“
    „Sehr ungewöhnlich“, murmelte sie und nahm ihm den Stab ab.
    „Die meisten Bambusarten blühen nur alle paar Jahre. In asiatischen Ländern spricht man diesem Umstand eine tiefe Symbolik zu.“
    Gegen ihren Willen musste sie lächeln. „Zum Beispiel in Malaysia?“
    „Dort gibt es eine Legende, die von einem Mann erzählt, der unter einem Bambusstrauch eingeschlafen ist und von einer wunderschönen Frau träumt. Als er aufwacht, bricht er ein Stück Bambus ab und findet darin seine Traumfrau.“
    „Eine schöne Geschichte.“
    „Ein alter Mann in Sepang hat mir erzählt, dass Bambus sich bei einem Sturm bis zum Boden neigt“, erzählte Alex weiter und bog den Stab in Libbys Hand zur Seite. „Sobald der Sturm vorbei ist, richtet er sich von allein wieder auf.“ Auch das demonstrierte er anschaulich. „Dabei verliert er nie den Boden unter den Füßen, was ein Zeichen seiner Standfestigkeit und Integrität ist.“
    Libby schaute stumm in Alex’ Augen. „Warum bist du hier?“, fragte sie dann rau.
    „Das weißt du doch.“ Als er seine Hand am Bambusstock herunterwandern ließ, bis er ihre Finger umschließen konnte, hielt sie ganz still. Es fühlte sich so gut an. Doch dann gab sie sich einen Ruck und schüttelte den Kopf.
    „Wir hätten es nie so weit kommen lassen dürfen“, flüsterte sie.
    „Dafür ist es längst zu spät, Libby, und das weißt du so gut wie ich.“
    Sie zitterte wie Espenlaub, als Alex sich vorbeugte und ihr einen sanften Kuss auf die Stirn gab. „Sag, dass du nicht mehr wütend auf mich bist.“
    „Wenn, dann höchstens auf mich …“
    „Das musst du nicht.“
    Und dann versank die Welt um sie herum in einem Kuss, der wie ein Versprechen war. Unglaublich erotisch und gleichzeitig wie ein hingebungsvolles Streicheln und Liebkosen, das Libby bis ins Innerste aufwühlte.
    „Alex, du bringst mich ganz durcheinander!“, warf sie ihm vor, sobald sie wieder zu Atem kam.
    „Das musst du gerade sagen!“, gab er mit einem zärtlichen Auflachen zurück.
    Mit gesenktem Blick biss sie sich auf die Unterlippe. „Da gibt es etwas, das ich dir sagen muss. Ich …“
    „Schh…“, erwiderte Alex freundlich und legte einen Finger über ihre bebenden Lippen. „Du musst mir gar nichts sagen.“
    „Doch, denn sonst …“
    „Ich weiß es, Libby.“
    „Du …“ Ihr gefror das Blut in den Adern. Angestrengt versuchte sie, in seinen Augen zu lesen.
    Alex weiß von meinem Unfall? Von meinem Bein?
    „Du wusstest es die ganze Zeit?“
    „Nein, erst seit heute Morgen. Ich habe mir gedacht, dass mehr hinter deiner strikten Zurückweisung

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