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Wofür schlägt dein Herz?

Wofür schlägt dein Herz?

Titel: Wofür schlägt dein Herz? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
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ziehen, um …
    Doch dann überfielen ihre alten Ängste sie wie dunkle Dämonen. Obwohl Scott und sie in einer mehr als befriedigenden physischen Beziehung gelebt hatten, ertrug er es nach ihrem Unfall nicht mehr, in ihrer Nähe zu sein. Geschweige denn, mit ihr zu schlafen oder sie auch nur zu berühren. Dabei hätte sie ihn nie mehr gebraucht, als in jener Situation, um ihr zur Seite zu stehen und ihr zu zeigen, dass sie immer noch begehrenswert war.
    Ihr Verlobter hatte sie nicht nur im Stich gelassen, sondern ihr Selbstwertgefühl zerstört und sie für weitere Beziehungen blockiert.
    Obwohl sie Alex’ forschenden Blick spürte, gab Libby sich kühl und gelassen und kam gleich zum Wesentlichen. Ruhig wartete sie, bis er seine Trainingsjacke abgelegt hatte und in einem schwarzen T-Shirt vor ihr stand.
    „Beide Arme anheben und in Brusthöhe nach vorn strecken“, kommandierte sie.
    Alex folgte prompt, wurde aber gleich gebremst. „Langsam und ohne Druck.“
    Ein verstohlener Blick auf sein unrasiertes dunkles Gesicht, das einer Gewitterwolke glich, ließ ihr Herz schneller schlagen. Offensichtlich hatte er nicht vor, ihr diese Therapiestunde leicht zu machen.
    „Noch einmal bitte und halten.“
    Unwillig kam er der Aufforderung nach, senkte die Arme aber nach wenigen Sekunden wieder. „So, das reicht für heute.“
    Stirnrunzelnd sah Libby ihn an. Dass er ihr nichts vormachte und sie auch nicht für ihre gestrige Zurückweisung bestrafen wollte, verriet der unterdrückte Schmerzenslaut, der ihm unbeabsichtigt entschlüpft war.
    „Tut die Schulter weh?“, fragte sie.
    „Es ist nichts“, knurrte Alex.
    Erst jetzt fielen Libby die winzigen Tropfen auf seiner Stirn und der Oberlippe auf sowie leichte Schweißspuren auf dem dunklen T-Shirt. „Haben Sie heute Morgen schon trainiert?“
    Keine Antwort. Abrupt drehte sie sich um und ging zur Liege. „Kommen Sie her, und ziehen Sie Ihr T-Shirt aus.“
    „Verdammt, Libby, ich brauche keine Massage!“
    Aber sie blieb unerbittlich. „Es hört sich aber so an, als hätten Sie Ihre Muskulatur überanstrengt. Also hinlegen.“
    Murrend kam er ihrer Aufforderung nach und stöhnte leise auf, als sie eine besonders verhärtete Stelle bearbeitete. „Autsch! Ganz schön brutal, Doc!“
    „Still liegen bleiben. Sie wollen doch so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommen, oder nicht? Da Sie es übertrieben haben, werden wir die Übungen jetzt für ein paar Tage lockern müssen, ehe …“
    „Dafür ist keine Zeit.“
    Sofort nahm sie die Hände zurück und richtete sich auf. „Wenn Sie es vorziehen, werde ich Ihnen die Adresse eines kompetenten Kollegen nennen.“
    Alex stieß einen unterdrückten Fluch aus. „Schon gut … weitermachen!“
    Den Rest der Massage ließ er stoisch über sich ergehen und hätte sich lieber die Zunge abgebissen als zugegeben, dass Libby Hendersons mit ihren schmalen, aber kräftigen Händen wahre Wunder an seiner schmerzenden Muskulatur verrichtete.
    „So, das war’s. Wie fühlt es sich jetzt an?“
    Er seufzte dramatisch. „Einfach wundervoll, Doc“, murmelte er ohne den Kopf zu heben oder auch nur die Augen zu öffnen.
    „Sorgen Sie dafür, dass Sie sich während des Wochenendes nicht überanstrengen“, mahnte Libby. „Trinken Sie reichlich, wir sehen uns dann Montag.“ In aller Ruhe säuberte sie ihre Hände und griff dann nach ihrer Tasche.
    Alex hechtete förmlich von der Massageliege und warf sich ein weißes Frotteehandtuch über die nackten Schultern. Dafür war Libby ihm außerordentlich dankbar. Mit einem freundlichen Nicken ging sie in Richtung Tür, doch Alex war schneller und versperrte ihr den Weg.
    „Was gestern betrifft …“, begann er.
    „Das ist Vergangenheit. Darüber gibt es nichts mehr zu sagen.“
    Einen Moment stutzte er, dann lachte er kurz auf. Sie hatte recht, und das sagte er dann auch laut.
    „Und vergessen Sie nicht, was ich Ihnen gesagt habe.“
    Mit einem schiefen Lächeln hob er die Hand zum Schwur. „Ich werde in den nächsten zwei Tagen nicht das kleinste Gewicht in die Hand nehmen. Versprochen!“ Damit öffnete er die Tür und machte Anstalten, Libby zu folgen, als sie den Raum verließ.
    „Danke, nicht nötig. Ich finde allein hinaus.“
    „Schon okay, nur noch eine Sache …“
    Sie blieb stehen und seufzte innerlich. Er konnte es einfach nicht lassen! „Und die wäre?“
    „Was gestern zwischen uns war, ist keine Vergangenheit, Libby.“
    „Alex, Sie haben versprochen,

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